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Begonnen von manuel, Juni 08, 2012, 14:02:31 NACHMITTAGS

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Frank D.

#15
Zitat von: manuel in Juni 08, 2012, 22:38:03 NACHMITTAGS
......

In dieser Anleitung http://www.zeiss.com/C1256F8500454979/0/75F27B2F5816A8E4C1256F8F0036AB21/$file/b-40-028kf2ics.pdf ist davon die Rede (3-8), dass ich einen "Diopter" zum zentrieren der Phasenringe in den Okulartubus setzen soll. "Insert the diopter (3-5/2) into the tube instead of an eyepiece (3-5/3)". So etwas habe ich leider nicht. Ich konnte also den Kondensor nur auf gut Glück einigermaßen mittig einstellen. Wenn ich dafür also wieder zusätzliches Equipment brauche, wirds langsam teurer als es egplant war.

Hallo Manuel,

dass Dir die Großfeldlinsenbastelei nicht liegt verstehe ich, aber einen Diopter kriegst Du sicher hin.

Bestelle Dir hier http://www.ebay.de/itm/320885445742 10 Tubusdeckel für 5,50 Euro (inkl. Versand). Ermittle an sechsen die Mitte und
a) bohre mit einem feinen Bohrer (1mm)
b) stoße mit einer dünnen heißen Nadel
c) brenne mit einem feinen Laser
ein Loch.
Die vier heilen nimmst Du als Abdeckung für Dein KF2 und das Bresser, eins mit Loch für die Justage der Phasenringe und die restlichen 5 bietest Du hier in Forum für 1,60€/Stck. inkl. Versand an.
Das macht Spaß und, .... Du hast Deine Kappen für lau.

Empfehlen würde ich jedoch ein verstellbares Hilfsfernrohr. Muss nicht von Zeiss sein und liegt so bei 20 bis 40 Euro.

Viele Grüße
Frank

PS: Falls die Kappen gleich nicht mehr vorhanden sind, ..... der Händler bietet sie wieder an.
(Bin mit dem Anbieter weder geschwagert noch verschwängert ....)

manuel

Hallo Frank!

Danke für deine ausführlichen Antworten. Leider muss ich dann immer direkt weiterfragen.

Warum muss das immer so kompliziert sein. ich will doch nur kleine Dinge groß sehen  ;D Irgendwie war das als Kind mit meinem ersten Mikroskop einfacher. Batterie rein, Licht an, durchgucken  :D
Aber wie das so ist: Kaum ist man einen Schritt weiter, will man nie wieder zurück.

Also zu meiner nächsten Frage: Was macht ein Hilfsfernrohr? Und fast noch wichtiger? Hat die derzeit vermutlich nicht richtige Zentrierung überhaupt etwas damit zu tun, dass ich das Bild mit Phasenkontrast nicht richtig scharf bekomme?

Gruß, Manuel

reblaus

Hallo Manuel -

also, wenn du einigermaßen normalsichtig bist bzw. eine gute Brille besitzt, sollte das Justieren eines Vierzigerobjektivs mit Phasenring 2 auch ohne Hilfsmittel klappen!
Ziehe das Okular raus, dann siehst du unten ein winziges, sehr helles Ringlein. Drehe jetzt an den beiden Justageschrauben, bis das Ringlein möglichst dunkel aussieht (dann wird es von dem grauen Phasenring im Objektiv überdeckt).
Wenn du jetzt das Okular wieder reinsteckst und durchschaust, dann versuche durch Justieren den Hintergrund deines Bildes möglichst dunkel zu bekommen. Je nach den untersuchten Objekten kann dir das Phasenbild durchaus unschärfer vorkommen als im Durchlicht, weil helle Beugungsringe um die Objekte herum auftreten können.

Gruß

Rolf

manuel

Hallo Rolf!

ZitatZiehe das Okular raus, dann siehst du unten ein winziges, sehr helles Ringlein. Drehe jetzt an den beiden Justageschrauben, bis das Ringlein möglichst dunkel aussieht (dann wird es von dem grauen Phasenring im Objektiv überdeckt).
Wenn du jetzt das Okular wieder reinsteckst und durchschaust, dann versuche durch Justieren den Hintergrund deines Bildes möglichst dunkel zu bekommen.

Genau so habe ich es gemacht.

ZitatDurchlicht, weil helle Beugungsringe um die Objekte herum auftreten können.
Aso, das erklärt einiges. Dann ist es bestimmt am SInnvollsten, die Schärfe erst im Hellfeld einzustellen.

Danke,

Manuel

Detlef Kramer

Hallo Manuel,
ZitatDann ist es bestimmt am Sinnvollsten, die Schärfe erst im Hellfeld einzustellen.
Nein das ist keine gute Idee, denn bei dem Umstellen auf PH kommt man leicht an die Feineinstellung o.ä. und dann ist die Fokussierung futsch. Einfach ein wenig üben, dann klappt das schon. Den Saum nennt man übrigens Halo - ein charakteristisches Merkmal des PH-Bildes. Er beeinflusst die Auflösung aber nicht, was man leicht mit einem Pleurosigma angulatum-Präparat darstellen kann. Wichtigstes Gebot bei PH: das Objekt/Präparat muss so dünn wie irgend möglich sein.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

manuel

Hallo Detlef!

Danke für den Hinweis. Mein neues Hobby wird teurer und teurer. Dann werde ich wohl noch ein Mikrotom kaufen müssen :).

Manuel

Peter V.

Zitat von: manuel in Juni 09, 2012, 23:50:39 NACHMITTAGS
Hallo Detlef!

Danke für den Hinweis. Mein neues Hobby wird teurer und teurer. Dann werde ich wohl noch ein Mikrotom kaufen müssen :).

Manuel

Hallo Manuel,

keine Sorge! Das Teuerste am Phasenkontrast ist die Autofahrt zum nächsten Tümpel zur Probengewinnung (wobei das bei den aktuellen Benzinpreisen natürlich locker des Preis eines Mikrotoms übersteigen kann >:( ).  Objekte, die man mit dem Mikrotom bearbeitet, sind jedenfalls nicht für Phasenkontrast geeignet.

Du solltest übrigens mal gelegentlich den Online-Kurs von unserem Administrator Christian Linkenheld durcharbeiten, Dein aktuelles Thema ist hier abgehandelt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Nomarski

Hallo,

ZitatDas Teuerste am Phasenkontrast ist die Autofahrt zum nächsten Tümpel zur Probengewinnung (wobei das bei den aktuellen Benzinpreisen natürlich locker des Preis eines Mikrotoms übersteigen kann  )
Es sei denn, man wohnt in der Pampa. Dort kann man die Proben zu Fuß oder mit dem Fahhrad holen. :D Und ein Mikrotom braucht man auch nicht, nur eine Pipette. Ein Strohalm geht notfalls auch noch. ;D

Viele Grüße
Bernd

manuel

Hallo Peter!

Diesen wirklich liebevoll gestalteten Kurs habe ich bestimtm schon 2 mal fast komplett durchgelesen. Das gesmate Thema Mikroskopie ist für einen Anfänger, vor allem wenn man außer dem tragen einen Brille noch nicht viel mit optischen Geräten zu tun hatte, sehr Umfangreich. Machmal hat man einfach das Problem, ein Thema aus der Theorie in der Praxis nicht wiederzuerkennen.

Als Beispiel nenne ich mal die vielen verbreiteten Begriffe, mit denen verschiedene Leute scheinbar ein und das GLeiche Vorgehen oder Verfahren meinen. Beispielweise beim richtigen Zentrieren des Phasenkondensors. Dann muss man als Anfäger ersteinmal erkennen, dass all die netten und hilfebereiten Leute, die einen über die verschiedensten Wege kontaktieren, eigentlich das gleiche Vorgehen beschreiben.

Oder ein anders Beispiel: Aks ich meinen oben abgebildeten Kondensor mit dem Phasenring gesehen hatte, hattee ich ihn gar nicht als solchen erkannt. Für mich war die schwarze Kreisfläche in der Mitte das Entscheidente, weil irgendo einmal davon die Rede war, mit einem schwarzen Punkt in der Mtte des Kondensors Dunkelfeld realisieren zu können. Von daher war für mich zunächst einmal klar, dass es sich um einen Dunkelfeldkondensor handeln müsse. Also habe ich dann natürlich ziemlich hilflos an der komplett falschen Stelle mit dem Nachlesen begonnen.

Gruß Manuel


Peter V.

#24
Hallo Manuel,

ZitatDiesen wirklich liebevoll gestalteten Kurs habe ich bestimtm schon 2 mal fast komplett durchgelesen. Das gesmate Thema Mikroskopie ist für einen Anfänger, vor allem wenn man außer dem tragen einen Brille noch nicht viel mit optischen Geräten zu tun hatte, sehr Umfangreich. Machmal hat man einfach das Problem, ein Thema aus der Theorie in der Praxis nicht wiederzuerkennen.

Das ist absolut richtig!!! Deshlab hat es mich auch vor ein paar Jahren sehr geärgert, als es hier "Mode" war, Anfänger recht schnell mit dem Satz "Lies mal die Mikrofibel durch, das steht das alles drin" abzubügeln. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Die Technik des Mikrokopes ist einfach zu komplex, die Geräte und Bauformen sind einfach zu unterschiedlich, um sie sich mal eben aus einem Buch aneignen zu können. Aber genau dazu gibt es ja dieses Forum. Also scheu Dich nicht, weiterhin Fragen zu stellen, auch mehrfach zum gleichen Thema, wenn Du etwas nicht verstanden hast.

ZitatOder ein anders Beispiel: Aks ich meinen oben abgebildeten Kondensor mit dem Phasenring gesehen hatte, hattee ich ihn gar nicht als solchen erkannt. Für mich war die schwarze Kreisfläche in der Mitte das Entscheidente, weil irgendo einmal davon die Rede war, mit einem schwarzen Punkt in der Mtte des Kondensors Dunkelfeld realisieren zu können. Von daher war für mich zunächst einmal klar, dass es sich um einen Dunkelfeldkondensor handeln müsse. Also habe ich dann natürlich ziemlich hilflos an der komplett falschen Stelle mit dem Nachlesen begonnen.

Absolut verständlich! Genau so ging es mir anfangs auch (und fast alles, was ich über Mikroskopie weiß, habe in in diesem Forum gelernt!!) Das von Dir geschildete Problem ist ein sehr gutes Beipsiel dafür, warum das Studium der Mikrofibel eben nicht reicht.
Und ganz konkret ist das durchaus auch nachzuvollziehen, denn eine einfache Dunkelfeldblende sieht in der Tat gar nicht anders aus als eine Phasenringblende. (Deshlab kann man zufällig gut passende Phasenblenden bei bestimmten Objektiven auch als Dunkelfeldblenden verwenden!)

Zum Phasenkontrast: Der Phasenkontrast dient dazu, an sich schwach kontrastierende, im Durchlicht kaum zu erkennende Objekte wie zum Beispiel umgefärbte Zellen (bestes Beispiel: Mundschleimhautzellen) sichtbar zu machen. Solche Objekte sind für den Hobbymikroskopiker zumeist die Tümpelobjekte. Bei Schnittpräparaten wird ja die Färbung gewissermaßen als "Kontrastvrfahren" verwwendet.

Was heiß nun "Phasenobjekt" und "Amplitudenobjekt"?

Kontrast ist ja zunächst nichts anderes als ein Helligkeitsunterschied. Stellt man sich das Licht als Welle vor, entspricht die Helligkeit der Höhe der Welle, also der "Amplitude". Ist ein Objekt kontrastreich, erzeugt es Licht verschiedener Helligkeit und damit unterschiedlicher Amplitude. Deshlab nennt man kontrastreiche Objekte "Amplitudenobjekte".

Kontrastarme Objekte erzeugen keine großen Helligkeitsunterschiede, deshlab kann man sie kaum erkennen. Aber sie erzeugen eine "Phasenverschiebung", das heißt, die Welle wird etwas nach vorne oder hinten "verrückt". Man nennt sie daher "Phasenobjekte". Unser Sinnesorgan Auge kann aber keine Phasenverschiebung erkennen, sondern nur Amplitudenunterschiede, deshlab eben sind sie für uns kaum erkennbar.

Der Phasenkotrast am Mikroskop macht dabei nichts anderes, als die (für das Auge nicht sichtbaren) Phasenverschhiebungen, die ein Objekt erzeugt, in Amplitudenunterschiede (also Helligkeitsunterschiede = Kontrast) umzuwandeln.

Weitere Kontrastverfahren sind die "Schiefe Beleuchtung" ( für die sich Dein KF2 geradezu hervorragend eignet!!!) und der sehr teure "Differenzielle Interferenzkontrast = DIK = DIC).
Schiefe Beleuchtung und DIK erzeugen eine Art plastisch wirkendes, räumliches Bild.
Gerade das KF2 ist dafür bekannt, dass man (besser als bei vielen teureren Mikroskopen) durch Spielen mit der Kondensorwippe ein Schieflicht erzeugen kann, das fast so schöne Bilder liefert wie der teure DIK.

Mach mal folgendes Experiment: Streich mit dem Finger (Fingernagel) ein paar mal über die Wangeninnenseite und gib das Material auf einen Objetträger. Ein kleinen Tropfen Spiechel dazu und Deckglas darauf. Dann schiebst Du mal die Kondensorwippe bei verschiedenen Objektiven langsam hin und her, sodaß der Steg zwischen den zwei Öffnungen der Wippe in verschiedenen Stellungen in den Strahlengang kommt. Beobachte dabei, wie sich das Bild verändert. Du wirst sehen, das sich die Mundschleimhautzellen kontrastieren und teilweise plastisch wirken.

Bini hat hier mal vor langer Zeit sehr schöne Schieflichtbilder mit dem KF2 eingestellt.

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=5917.0

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4725.msg31545#msg31545

Herzliche Grüße
Peter

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Peter V.

Hallo Manuel,

hier noch einmal verschiedene Kontrastverfahren im Vergleich (REM = Rasterlektronenmikroskop)



Herzliche Grüße
Peter
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