Bestimmung der Maschenweite - Nylonstrümpfe

Begonnen von QvA, Juni 03, 2014, 11:09:24 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

JüSchTü

Hallo Peter,

Zitat von: peter-h in Juni 09, 2014, 14:52:42 NACHMITTAGS
wozu hast Du Dir die Mühe gemacht? Hast mein Smiley nicht gesehen?

doch, hatte ich gesehen und deshalb auch mit zitiert ;) Aber manchmal sind auch Smileys interpretationsbedürftig :D. Wozu die Mühe? Naja, das hast Du ja schon gemerkt, ich versuche hier diese ganze Geschichte mit der Kalibrierung etc. ein bisschen zu entmystifizieren.

Es macht übrigens keine große Mühe: 4 Mausklicks und fertig. Man geht auf www.dakks.de dort auf "service" und dann auf "Verzeichnisse akkreditierter Stellen" und dann auf Akkreditierte Stellen (DAkkS). Dort gibt man sein Stichwort ein und bekommt die Labore mit ihrem Akkreditierungsbereich genannt. Adresse, Ansprechpartner, Telefonnummer, alles ganz einfach verfügbar und immer aktuell.

Viele Leute wissen gar nicht, was alles um sie herum von den Referenzmaßen abhängt und wie die unter die Leute kommen. Das fängt beim Einkaufen (beim Abwiegen) an, geht über's Tanken und das Restaurant (Eichstrich) bis zum Blutdruckmessgerät (und zwar in der Reihenfolge ;)), das beim Arzt steht und geeicht sein muss, damit der nicht einen Blutdrucksenker verschreibt, wenn es nicht nötig ist. Ein Ingenieur verlässt sich darauf, dass die Stahlträger, die er verbaut, auch die Festigkeit, Zähigkeit etc. haben, die der Hersteller ins Datenblatt reinschreibt. Und der Beton sollte auch seine Spezifikationen einhalten, sonst ist das Häusle nach ein paar Jahren ein Schutthaufen. Ich habe 6 Jahre lang die Maße "weitergegeben", dann war es mir zu anstrengend. 40-60000 km im Jahr auf der Straße, immer mit zwei bis drei Zentnern Messgeräten im Gepäck, um dann bei einem Wetter wie heute in einer Härterei zu stehen und die Härteprüfmaschinen zu kalibrieren. Und wenn dann noch ein Gerät zickt, oder die Wartung vernachlässigt war... Über diese Tätigkeit und die Leute, die sowas Unnützes nur ihrer selbst willen machen und dabei ein Vermögen verdienen, kann man sich natürlich trefflich amüsieren ;), gell?

Aaaahh, Mist, jetzt ist mir mal wieder der Gaul durch ;), aber ich meine das nicht persönlich. Ich habe in meiner aktiven Zeit hauptsächlich Messtechnik gemacht und wenn etwas Unvorhergesehenes passiert ist, war zunächst immer die Messtechnik schuld. Trotz aller "Übung" gewöhnt man sich nicht daran.

Viele Grüße, Jürgen
PS: Meine leider nur unvollständig rückgeführte "Wettermaschine" (ich hab's nicht über's Herz gebracht, die Elektonik zuerst in Eis- und dann in kochendes Wasser zu tauchen ;)) zeigte im Maximum heute schier 38 °C :D
I'm not facebooked
"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

QvA

Hallo Forumsmitglieder,

erstmal vielen Dank für die Vielen zumeist zielführenden Tipps. Ich war einige Tage außer Haus ...und ohne Netz , daher die späte Rückmeldung.

Über die Größe der Partikel ist eine Bestimmung nicht mehr möglich, da die Proben a) inzwischen auch für andere Untersuchungen herangezogen wurden und b) inzwischen desintegriert sind (homogenisiert + konserviert). Der Ansatz der Abschätzung Mschenweite über Partikelgröße ist m.E. ohnehin nur für die Frischproben geeignet.

Nylonstrümpfe aber auch andere Filtermaterialen habe ich im Übrigen nur im Rahmen von Vorversuchen genutz um das System auszuprobieren und eine Größenordnung abzuschätzen. Da das System funktionierte , also bin ich auch 200 µm Filter umgestiegen. Die zurückgehaltenen Massen liegen in ähnlicher Größenordnung, also könnte man den Rückschkluss ziehen, dass Nylonstrümpfe eine Maschwenweite in ähnlicher Größenordnung haben sollten, aber messen ist besser als schätzen.

Im Übrigen finde ich es mehr als legitim Experten zu fragen die sich in fremden Themenbereichen besser auskennen

Besten Dank QvA




Hugo Halfmann

#47
ZitatIm Übrigen finde ich es mehr als legitim Experten zu fragen die sich in fremden Themenbereichen besser auskennen

Ich auch.

Deswegen - aus ähnlich Gründen wie bei Dir auch erst heute - dieser Link, der fernab von irgendwelchen Prüfanstalten, jedem Tümpler weiterhelfen dürfte:
http://kocher-beck.com/wp-content/uploads/2013/04/TecScreen_Anwendungen_TecScreen_Applications.pdf

Siebdruckgaze wurde an anderer Stelle schon als gutes Material für Planktonnetze / -filter genannt und ist recht einfach zu beschaffen. Die vielbeschworene, mysteriöse Müllergaze dagegen nicht - und ich bezweifele, daß es sich bei Müllergaze um etwas anderes handelt als bei Siebdruckgaze.

Ansonsten hätten hier 3 Sätze gereicht:
1. Nylonstrümpfe taugen nicht als Planktonnetze weil sie sich dehnen, es sei denn, man möchte die Begleiterin unter fadenscheinigen Vorwänden am Teich entblättern:
"Die Sonne scheint, die Mücken zwicken,
leg Dich ins Gras und lass uns f.....   Ameisen zählen" ;D

2. besorg dir Siebdruckgaze oder

3. kauf dir ein fertiges Netz
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

ruhop

Hallo, Hugo.

Was ist an Müllergaze mysteriös? Man kann sie ganz offiziell in München bei der Fa. Hepfinger, Thierschstr. 1, kaufen. Ein kleiner Blick in SCHWOERBEL, J.: Methoden der Hydrobiologie reicht.

Schönen Gruß aus dem Hintertaunus

Holger

Hugo Halfmann

Hallo Holger,

den Schwoerbel besitze ich auch, habe den Bezugsquellen wegen des Alters des Buches allerdings keine Beachtung geschenkt. In einem Zeitraum von 3 Jahrzehnten verschwindet nun mal das ein oder andere Geschäft vom Markt. Schön, daß es diese Firma noch gibt, einen Internetauftritt konnte ich jedoch nicht finden.

Vielleicht kann man  diesem nicht ganz so erquicklichem Faden durch eine Zusammenstellung von Materialien, Bezugsquellen und Bastelanleitungen für Planktonnetze / -filter zu ein wenig mehr Informationsgehalt verhelfen und die Quintessenz des Ganzen "festpinnen", denn das Thema taucht so regelmäßig wie der Sommer und die Tümpelsaison auf.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

ruhop

Hallo, Hugo.

Den Internetauftritt von Hepfinger findest Du unter www.mux.de/Joseph-Hepfinger ;D

Mein Schwoerbel ist auch ziemlich alt. Ich habe, als ich einem Forumkollegen die Bauanleitung für ein Planktonnetz schickte, nur aus Spaß den Hepfinger gegoogelt und war erstaunt, daß er noch existiert.

Schönen Gruß aus dem Hintertaunus

Holger