Datierung Leitz Universaldrehtisch UT4, Ser.Nr. 1733

Begonnen von Alchemist, Dezember 26, 2014, 10:34:59 VORMITTAG

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Alchemist

Hallo Mikroskopiefreunde
Ich habe nach langem Suchen einen komplett und gut erhaltenen Leitz Universaldrehtisch UT4 aufgetrieben um mit meinen Leitz Polmikroskopen damit zu spielen.  :)
Leider kann ich ihn zeitlich nicht genau zuordnen. Kann mir ev. jemand von Euch sagen, aus welcher Zeit ein UT4 mit der Seriennummer 1733 stammt? Bei den Mikroskopen wäre das kein Thema, aber bei den Nebenapparaten habe ich leider keine Daten dazu.
Falls Bilder dazu hilfreich bzw. notwendig sind kann ich gerne welche einstellen.
Danke, lG und schöne Feiertage.
Anton

ortholux

Lieber Anton,

Bilder sind hilfreich. Es gab im wesentlichen 3 Ausführungen. Die Seriennummer kann ich nicht zuordnen.

Viele Grüße
WolfgANG

Alchemist

Hallo Wolfgang

Danke für Deine Nachricht.
Anbei zwei Fotos des UT4. Hilft Dir das oder benötigst Du weitere?





Der Hintergrund meiner Anfrage ist, dass meine Leitz Polmikroskope aus den 20er und 30er-Jahren sind und es schön wäre wenn der Drehtisch zeitlich zusammenpassen würde.
Bin gespannt wie Du den UT4 zeitlich einordnen würdest.

Danke für Deine Mühe und beste Grüße
Anton

olaf.med

Lieber Anton,

zunächst herzlichen Glückwunsch zu dem schönen und kompletten U-Tisch, an dem Du sicher viel Freude haben wirst. Solltest Du für Dein Selbststudium Literatur und Tipps brauchen, kannst Du Dich jederzeit an mich wenden.

Die genaue zeitliche Einordnung der Seriennummer 1733 kann ich leider auch nicht vornehmen, aber er ist ganz sicher jünger als aus der Zeit um 1930. Die alten waren nicht nummeriert und hatten einen anders gestalteten Knopf für die K-Achse (der große Teilkreis zum Neigen). Ich schätze, dass Dein Tisch nach 1945 gebaut wurde (eher nach 1950), aber möglicherweise kannst Du über das Leitz-Archiv genauere Auskunft erhalten. Du könntest es über diese Kontaktadresse versuchen (http://www.leica-microsystems.com/de/kontakt/). Der Ansprechpartner ist Herr Rolf Beck, Unternehmenshistoriker.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Alchemist

Hallo Olaf

Vielen Dank für Deine Antwort zu meiner Anfrage und dem Kontakt zu Herrn Beck.
Ich werde es dort mal probieren, mal sehen ob ich Näheres herausfinde.

Auf der tollen Seiten von Timo Mappes die Ihr sowieso alle kennt (www.musoptin.com) habe ich einen UT4 ohne Seriennummer gefunden der dort mit 1926 datiert wird. Der große seitliche Neigeknopf unterscheidet sich von der Ausführung an meinem Tisch. Einen UT5 mit der Seriennummer 2037 habe ich dort auch gefunden der um 1950 datiert wird. Der große Neigeknopf ist baugleich mit dem an meinem UT4. Die Halbkugelsegmente des Geräts auf musoptin sind allerdings bereits zusätzlich zum Brechungsindex mit Germany und einer weiteren Seriennummer (?) bezeichnet während die Segmente meines Geräts lediglich die Bezeichnung des Brechungsindex tragen.
Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, ab wann bei Leitz die Bezeichnung Germany auf den Geräten eingeführt wurde, aber ich finde es leider nicht mehr.
Ebenso läßt mich die Machart der Box an ein Herstellungsjahr vor 1945 schliessen (hoffen). Nebenapparate ab 1945 wurden meines Wissens eher in Holzboxen mit anderen Verschlüssen ausgeliefert - aber eventuell irre ich hier!

Falls ich Näheres zur Datierung herausfinde gebe ich es natürlich hier weiter.

Ich habe hier das Buch von Rinne & Berek "Anleitung zu optischen Untersuchungen mit dem Polarisationsmikroskop" liegen und habe mich schon ein bißchen eingelesen. Allerdings wird dort die Fedorovsche Methode nur kurz beschrieben und ist für mich als Laie nicht ohne Weiteres verständlich. Wenn Du also weitere Literatur zu dem Thema hättest wäre ich dankbar dafür.

Ach ja, nochmals danke für Deinen tollen Vortrag und die präzisen Erklärungen zu den ausgestellten Fuess-Mikroskopen und Nebenapparate im Rahmen der Münchener Mineralientage 2014.
Ich wußte davon vorab nichts und war von dieser "Überraschung" mehr als begeistert!

beste Grüße
Anton

ortholux

Lieber Olaf,

danke für Deine Nachhilfe. Ich hatte meine Prospekte gewälzt, weil ich sehen wollte, wann die Zentrierplatte eingeführt wurde. Denn Antons ist noch ohne. Da Leitz aber gerne alte Fotos in den Prospekten verwendete war es nicht möglich das herauszubekommen. In einem Prospekt sind 4-Achser und 5-Achser zusammen zu sehen. Der 5er mit, der 4er ohne.

Oder gab es nur den 5er mit Platte? Wann wurde die ca. eingeführt?

Viele Grüße
Wolfgang

olaf.med

Lieber Wolfgang,

niemals käme ich auf die Idee Dir Nachhilfe in Sachen Leitz erteilen zu wollen :).

Ich habe auch keine Ahnung wann genau die Zentrierplatte eingeführt wurde, aber es war definitiv für beide Modelle, UT-4 und UT-5. Vielleicht kann man über Herrn Beck Details erfahren.

Lieber Anton,

hier (ftp://ftp.min.rub.de/pub/Medenbach/Universaldrehtischmethoden%20+%20texterk.pdf) findest Du das am leichten verständliche Buch über den U-Tisch, seine Justierung und Anwendung. Aber auch dies setzt schon einige kristalloptische Kenntnisse voraus. Es ist nun einmal eine ziemlich anspruchsvolle Methode. Bei Problemen: nicht verzagen, Olaf fragen ;D.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0