Rattenniere, SuSa-Fixiert, KK-Färbung

Begonnen von CaDi, Oktober 10, 2009, 14:50:22 NACHMITTAGS

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Jürgen H.

Hallo Wassilis

Ein wohl professioneller Kurs, nicht ganz billig:

http://www.morphisto.de/unternehmen/aktuelles/news/artikel/27.html

Ich würde mich als Arzt eher an ein großes Krankenhaus wenden.

Mikrogrüße

Jürgen  Harst

CaDi

Hallo Herr Harst,

an dieses Angebot habe ich nicht gedacht, stimmt, die kannte ich auch. Leider sehr
teuer. Ich hatte schon Kontakt zu denen, sehr freundlich (telefonische Beratung, gratis).
Wenn man das als Weiterbildung abrechnen lassen kann bestimmt sehr gut :-)
Aber sonst...das Krankenhaus, ein MTA-Labor oder ein Mikroverein in der Nähe.

Viele Grüße,
Carsten

CaDi

Hallo,

nun nähere Angaben zu dem Paraffin...
Es handelt sich um Paraplast Plus welches nicht höher als 62°C erhitzt werden soll.
Das kann ich aber bei meiner Vorgehensweise nicht immer ganz ausschließen. Ich gehe so vor beim Umblocken.

1) Alten Block der umgeblockt werden soll für 2-4 Std. in Wärmeschrank legen, in ein Gefäß mit flüssigem Paraffin.
2) Einbettkassetten mit Bleistift beschriften, diese mit den Einbettförmchen in den Wärmeschrank legen
(es bietet sich an Metallflächen im Schrank mit Papiertüchern zu isolieren, denn die sind oft zu heiß)
3) Flüssiges Paraffin aus Vorratsbehälter im Wärmeschrank bei geöffneter Tür in Förmchen füllen und mit vorgewärmter Pinzette das Gewebe mit der Schnittfläche nach unten hineinlegen.
4) Förmchen aus dem Wärmeschrank nehmen und in der Luft halten. Nun hat man etwas Zeit um mit der Pinzette (oder so) das Gewebe auszurichten.
5) Vorsichtig (ohne dass das Gewebe aus der gewünschten Position verschwindet) das Förmchen mit dem flüssigen Paraffin und dem Gewebe auf einen flachen Untergrund legen. Es bietet sich an eine kalte Stahlplatte zu benutzen, da kühlt das Paraffin schneller ab.
6) Es bildet sich ein weißer Niederschlag am Boden des Förmchens, das Gewebe ist nun fixiert und man kann die warme Einbettkassette auflegen. Vorher tauche ich diese aber immer noch in flüssiges Paraffin ein damit sie später besser hält.
7) Nach und nach Paraffin nachfüllen bis der Rücken der Kassette ordentlich gefüllt ist.
8) 2-3min abkühlen lassen. Dann ganz vorsichtig am besten in die Kühltruhe (wenn man das ohne große Erschütterungen schafft, zur Not 15-20min stehen lassen). Wenn das Paraffin Stöße bekommt kann es unter Spannung geraten und später leicht aufplatzen wenn man es stark kühlt.
Es soll besser zu schneiden sein wenn man es schnell abkühlt...habe gute Erfahrungen damit gemacht und in der Pathologie gibt es dafür auch Kühlplatten (-4°C oder so)
9) Nach 5-10min in der Kühltruhe den Block umdrehen. Nach weiteren 2-5min den Block aus dem Förmchen lösen und die Gussränder abschneiden.

Diese Schritte habe ich mir nicht alle selbst ausgedacht, ich habe mir einiges in der Uni abgeschaut...
Den Block kann man gut aus der Form lösen indem man mit einer steifen Rasierklinge (diese mit Rücken) vorsichtig zwischen Paraffin und Metall der Wulst einschneidet und leicht hebelt. Wenn man lange genug kühlt kann man ihn oft schon ohne Weiteres herausheben.

Vor dem Schneiden umbedingt den Block in die Kühltruhe oder wenigstens den Kühlschrank stellen. Seitdem ich das auch vor dem groben Anschneiden mache ist mir kein Block abgefallen.
Nach 2-3min bei -18°C trimme ich den Block und schneide grob an (höchstens 10µm, Achtung, Block ist gekühlt sehr viel härter!-> fällt auch leichter ab wenn man dick anschneidet).
Nach dem Anschneiden Block in die Truhe (3-10min), Messer wenn nötig wechseln.
Nun Block in Schnellspannvorrichtung einklemmen, am besten schnell (aber mit kontrollierten Bewegungen + Messerschutz und festgestelltem Messer, vorsicht scharf) und mit wenigen Schnitten an dem Block antasten. Mit 3-5µm anschneiden und dann bei gewünschter Schnittdicke schneiden.

Achtung: Wenn man das Messer nach dem Anschneiden verschiebt ist die Klinge oft nicht mehr parallel zum Block, deswegen wenn es darauf ankommt lieber ein neues Messer nehmen und mittig schneiden (bei sehr wertvollem Gewebe z.B.).

Beizeiten mache ich evtl. eine kleine Fotodoku :-)

Viele Grüße,
Carsten



Ronald Schulte

Carsten,

Sehr guten Beitrag. Ich gieße jetzt auch mit Einbettförmchen und Kassetten und Arbeite ungefähr gleich.
In Punkt 6. muss Mann richtig aufpassen das jetzt das Gewebe wirklich nicht mehr aus zu richten ist (fixiert is also fixiert, das Gewebe bricht an sonst absolut und Zwei Wochen Arbeit ist weggeworfen).
Abkühlen mache ich im Kühlschrank und geht gut. Das Block löst sich unproblematisch vom Gussform ohne zu Schneiden, Wricken usw (nach ungefähr 15 Minuten abkühlen).
Das grob anschneiden mit das Mikrotom mache ich zwar mit 15µm oder sogar 20µm aber mehr sicher nicht. Mann bricht hier schnell schönes im gewebeblock kaputt.
Schneiden ist bei mir auch nicht immer dasselbe. Manchmal kann ich ein ganzen Abend problemlos alle Geweben schneiden, nächstes mal lauft da niks mehr (Falten, Risse usw).
Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist von Größe Einfluss. Luftfeuchtigkeit zu niedrig, wird alles magnetisch. Gute schneidetemperatur ist rund 19-20 Grad.

Bin auch schon dabei eine Fotoserie zu machen von die ganze Histologie. Gewebe Nehmen bis zu das Farben. Wird hier im Forum z.z. publiziert.
Einen Link zum mein Mikrotom schneiden ist hier zu finden. http://www.youtube.com/watch?v=qGyE4p9XanA&feature=related

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Sascha

Hallo liebe Forenmitglieder,

Carsten (CaDi), Günther Zahrt und ich sind schon seit ein paar Wochen am überlegen in Berlin wieder ein Schnippel-Wochenende zu organisieren.
In den letzten Jahren hat dieses Wochenende immer Robin Wacker als "Schnippel- und Färbeguru" in Berlin begleitet. Von Robin habe ich sehr viel gelernt und es ist immer eine Freude solch einem Meister seines Faches über die Schulter zu schauen - falls du mitliest DANKE nochmals Robin. Wir sind natürlich bereit im Rahmen eines Wochenendes diese Erfahrungen zu teilen und auch dem ambitionierten Anfänger die Möglichkeit zu geben an Mikrotomen der unterschiedlichen Bauarten zu üben. Vielen von dem was Carsten mittlerweile kann, ist allerdings die wirklich hohe Schule und selbstverständlich nicht an zwei Tagen zu lernen. Der Anfänger sollte sich im histologischen Bereich vielleicht erstmal an 5~10µm dünnen Schnitten versuchen (das ist auch schon verdammt dünn :-)). Das gibt auch sehr gute, informative und schöne Ergebnisse. Später kann man sich langsam an die wirklich dünnen Sachen wagen. Solch ein Wochenende bei der BMG wäre natürlich kostenlos, ihr wärt unsere Gäste, allerdings ist es gerne gesehen wenn Teilnehmer Material (Objektträger, Deckgläser, Einschlussmittel) und Chemie (Aqua dest., Xylol, Iso99, etc.) mitbringen. Das ist zwar kein Muss, gebietet allerdings die Fairness, denke ich. Allerdings kann man das auch telefonisch klären, denn wer einen längeren Anfahrtweg hat, muss sich nicht noch mit Litern von Chemie herumplagen. Ebenso sollte der sorgsame Umgang mit Chemikalien keine Probleme bereiten und etwas mikroskopische Erfahrung wird ebenfalls vorausgesetzt.
Im Rahmen solche eines Wochenendes kann dann natürlich auch gefärbt werden. Es werden dann natürlich nicht nur histologische Blöcke geschnitten sondern es können auch Pflanzenanatomische Schnitte angefertigt werden. Ich könnte mir vorstellen das Eckhard, wenn er Zeit hat, den einen oder anderen Färbe-Trick (bei pflanzlichen Material) zeigt und erklärt. Ein Hotel in unmittelbarer Umgebung kann auch empfohlen werden. Leider ist die Planung noch nicht komplett aber ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Programm der Berliner-Mikroskopischen-Gesellschaft solch ein Schnippel-Färbe-Wochenende anbieten. Erfahhrungsaustausch garantiert!
Da hier die Frage nach solch einer Veranstaltung auftauchte möchte ich trotz des noch offenen Termines, stellvertretend für die ganze BMG eine Einladung aussprechen.
Wenn Interesse Besteht wäre eine Anmeldung (z.B. bei mir - Email gibt es immer auf der BMG-Webside) zwar keine Pflicht macht es uns aber leichter zu planen. Bei Fragen bin ich natürlich auch telefonisch zu erreichen die Nummer bekommt der erfahrene "Googler" selbst herraus oder ich schicke Sie ihm gerne per Mail. Tipps zur Unterkunft im Hotel gibt es ebenfalls gratis.
Wenn Interesse besteht, wird der Termin sobald er fest steht gerne hier bekannt gegeben.

So genug geschrieben (ich lese ja sonst nur :-)).

Gruß aus Hidden… ach ne bin ja wieder daheim - Gruß aus Berlin
Wer mich nicht "Duzen" will, muss mich "Siezen" - wer mich nicht "Siezen" möchte, darf mich "Duzen".
http://de.wikipedia.org/wiki/Duzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen

Klaus Herrmann

Halo Sascha,

tolles Angebot von Euch! Wünsche gutes Gelingen!

ZitatVon Robin habe ich sehr viel gelernt und es ist immer eine Freude solch einem Meister seines Faches über die Schulter zu schauen - falls du mitliest DANKE nochmals Robin.

Hierzu kann ich auch nur sagen: Robin ist ein Meister! Und: er liest sicher nicht mit - er ist nicht im Internet vorhanden. Geht nur im direkten Gespräch, per Telefon, oder per Schneckenpost.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Sascha

Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 25, 2009, 20:55:03 NACHMITTAGS
Halo Sascha,

tolles Angebot von Euch! Wünsche gutes Gelingen!

ZitatVon Robin habe ich sehr viel gelernt und es ist immer eine Freude solch einem Meister seines Faches über die Schulter zu schauen - falls du mitliest DANKE nochmals Robin.

Hierzu kann ich auch nur sagen: Robin ist ein Meister! Und: er liest sicher nicht mit - er ist nicht im Internet vorhanden. Geht nur im direkten Gespräch, per Telefon, oder per Schneckenpost.

Lieber Klaus manchmal habe ich das Gefühl du schläfts/lebst im Forum ;-), so schnell wie du reagierst. Das Robin nicht im Netz der Netze ist habe ich mir gedacht aber man weiß ja nie....

Danke für die Wünsche.

Gruß Sascha
Wer mich nicht "Duzen" will, muss mich "Siezen" - wer mich nicht "Siezen" möchte, darf mich "Duzen".
http://de.wikipedia.org/wiki/Duzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen

Sascha

Kurzes Update:

Ich habe mit Carsten(gestern) und Eckhard(heute) telefoniert. Beide sind mehr als gerne bereit (wenn es zeitlich passt) mit Tipps & Tricks in ihrem Gebieten den Wochenendteilnehmern zur Seite zu stehen. Der Termin wird noch ein wenig auf sich warten müssen ich bin mir aber sicher das wir dieses Wochenede mitte/ende 2010 organisieren.

Carsten zeigt und erklärt dann das Schneiden am Rotationsmikrotom.
Eckhard zeigt und erklärt Handmikrotom und Möhrenschnitte - Er färbt dann mit W3A (Wackerfärbung) in diversen Variationen (und da bin ich ebenfalls gespannt)
Ich würde dann das Schneiden am Schlittenmikrotom zeigen und mich ein wenig um das Entparafinieren, Aufziehen und Färben kümmern bzw. meine Tipps und Tricks zum besten geben.

Mit Günther Zahrt habe ich noch nicht telefoniert aber ich bin mir sicher, er zeigt ebenfalls einiges von seinem Können und steht hilfsbereit den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite.

Sicher ist für jeden was dabei. Natürlich können die Teilnehmer nach Herzenslust selber Schneiden und Färben.

Gruß aus Berlin Sascha
Wer mich nicht "Duzen" will, muss mich "Siezen" - wer mich nicht "Siezen" möchte, darf mich "Duzen".
http://de.wikipedia.org/wiki/Duzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen