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Kupfer(II)-selenit-Dihydrat

Begonnen von Heiko, Februar 27, 2020, 23:58:12 NACHMITTAGS

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Heiko


Liebe Kristall-Chemiker,

im Nachhinein wundere ich mich schon sehr, wie dumm ich mich anstellte, ehe diese Fotos gelangen. Dabei ist alles beschrieben, nun ja, nicht unbedingt für den Mikrobereich, aber eben doch beschrieben. Zu den Details später vielleicht, wenn gewünscht, noch mehr. Verzetteln oder dranbleiben – diesmal eine eindeutige Antwort:





Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Lieber Heiko,

da vermisse ich aber nun die Pol-Bilder sehr :(.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

witweb

Hallo Heiko,

um mit ADi zu sprechen -Cool!
Als Nichtchemiker frage mich gelegentlich, wie du z.B. auf Kupfer(II)-selenit-Dihydrat kommst. Hat sich mir noch nie aufgedrängt. :)
Und, was waren das für Probleme bei der fotografischen Arbeit?

Viele Grüße

Michael
Dieser Post wurde aus recycelten Elektronen erstellt
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Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

Heiko

Lieber Olaf,

Abstinenz ist nicht zu befürchten, nur ist die Selenige Säure hygroskopisch, sodass der Lösungsfilm nicht verschwand. Da die Kristalle klein sind, ward die Verwendung einer Immersionsoptik angeraten, was in dieser Situation heikel werden kann. Heute konnte ich in Silicon eindecken und ,,konoskopieren". Rhombisch, laut Literatur, und Zweiachsigkeit kann ich bestätigen – ohne Spindeltisch muss es dabei wohl bleiben:




Danke Adalbert und Michael, die Faszination, die von coolen Kristallen ausgeht, eint uns.

Michael,
die Fotos waren ein Klacks, bei der Herstellung habe ich mich blöde angestellt. Ausgangssubstanz ist das Element. Wie ich jetzt weiß, gelangt man über dessen Oxid zur Selenigen Säure, die man, und auch da hatte ich wieder Fehlversuche, auf Kupfer(II)-sulfat-Kristalle einwirken lässt. Die Fällung nun ist eher eine Kristallisation, etwas Geduld ist also angezeigt.
Apropos Geduld, Element und Oxid möchte ich noch zeigen – Selen ist schließlich nicht so ganz trivial – und womöglich sind auch noch weitere Selenite zugänglich, nun, da ich das Prinzip verstanden habe.

Viele Grüße,
Heiko

Reinhard

#4
Hallo Heiko,

sehr schön dargestellte "puristische" Kristalle!
Zur Herstellung, nehme ich an, hast Du das unerschöpfliche Buch "Anorganische Chemie"
von István Náray-Szabó (nicht Zoltan Szabo !!!) zu Rate gezogen.
Vielleicht noch interessant: Die von Dir hergestellten Kristalle finden sich in dem schönen Mineral "Chalkomenit" wieder.

kristalline Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Anton Berg

Hallo Heiko,
wunderschöne Kristalle, in Form und Farbe. Ergänzend: Kristalle in verzerrter Form, Oktaeder.
Mit freundlichen Grüßen,   Anton

olaf.med

Nee, lieber Anton, rhombische Prismen, aber trotzdem wunderschön!

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Anton Berg

Also, lieber Olaf,
wie man sich doch irren kann, Danke!
Mit freundlichen Grüßen,   Anton

witweb

Danke Heiko,
na dann hat die Arbeit sich doch gelohnt!
Grüße
Michael
Dieser Post wurde aus recycelten Elektronen erstellt
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Heiko

Liebe Freunde schöne Kristalle,

bedanke mich für Euer Interesse und die freundlichen Worte.

Reinhard, gerne schmökere ich im JANDER/BLASIUS, dazu im REMY, der im Vergleich zum HOLLEMAN/WIBERG so wunderbar altmodisch daher kommt. István Szabó habe ich nicht. Es klingt, als würdest Du dessen Werk empfehlen?

Der Weg zum Erhalt des Kupferselenits kann ja über das Selendioxid führen, was, bei gebotener Vorsicht, durch Erhitzen des Elements zu erhalten ist. Da es sublimiert, sind leicht auch größere Kristalle zu erhalten, die tetragonal sein sollen, bestimmt auch sind, aber meine heutigen Bemühungen, ein Achsenbild zu erhalten, führten zu keinem Ergebnis.
Für immerhin vorzeigbar halte ich dieses ,,Um-Sublimat" des Selendi- oder (IV)-oxids:



Viele Grüße,
Heiko

Florian D.

Lieber Heiko,

Deine schönen Experimente erinnern mich immer daran, wie ich als Student im Anorganikpraktikum mit einem winzigen Spielzeugmikroskop solche Resultate von Fällungsreaktionen aus dem Jander Blasius begutachtet habe.
Weiter so und viele Grüsse
Florian


Reinhard

#11
Hallo Heiko,

das Buch ist unersetzlich, wenn es um die Synthese auch noch der letzten anorganischen
Verbindungen geht!
Anbei ein Auszug bzgl. Deines Cu(II)-selenites.
Und: das Buch hat 670 (solcher!!!) Seiten



Ein MUSS !!!!
Leider: Band I und II praktisch nicht mehr zu bekommen; auch nicht bei Abe-Books z.B.



Allchemische Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Heiko

Danke Florian,

mir geht es ja genau so, deshalb spiele ich den ewigen Studenten. Was damals auch Last war, ist heute pure Lust.


Reinhard,

jetzt hast Du mir mit Deiner Empfehlung den Mund wässrig gemacht, dabei herrschen Lieferbedingungen wie bei Hygieneartikeln. Aber nun weiß ich ja, dass ich Dich bei künftigen Problemen konsultieren kann.  :D


Nun noch zwei Fotos zum Element.
Graues Selen löst sich in heißer konzentrierter Schwefelsäure, woraus sich dann die rote Modifikation abscheidet. Hier ein Foto durch die Reagenzglaswandung:



Rotes amorphes Selen-Kondensat beginnt nach einiger Zeit zu kristallisieren:



Viele Grüße,
Heiko