Zeiss EOA von 1939: Wie realisiere ich Dunkelfeldmikroskopie?

Begonnen von Newbie10, April 17, 2020, 09:57:36 VORMITTAG

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konsonant

Nach etwas Nachdenken komme ich dann drauf, die Apertur des Öl-Dunkelfeldkondensors ist auf jeden Fall über 1 und sollte auch kein Licht unter der Numerischen Apertur des Objektives abgeben und deshalb kann ohne Immersion gar kein Licht heraus, also funktioniert er nicht. War blöd von mir.
geknickter gruß conso
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Newbie10

Hallo Rolf
auch dir ganz herzlichen Dank für die Mühe und die ausgesprochen hilfreiche Bastelanleitung! Genau so werde ich es machen. Ich habe leider keine Schiebleere mit der ich den Steckdurchmesser meines Kondensors bis auf einen halben Millimeter genau messen könnte, dann wäre vielleicht ein LUMO Substitut eine Alternative, aber für einen ersten Test sollte das eigentlich erst mal mit der Bastelanleitung klappen.

Nochmal Danke an alle und ich melde mich dann mit den Erfahrungen, sobald alles beisammen ist. Die 32 mm Glasscheibe habe ich gestern in China bestellt ;)

VG
Florian

Newbie10

Noch eine Frage an Rolf: Wie hast du eigentlich das Foto durch das Okular gemacht??? Das Mikroskop hat doch gar keinen Fototubus? Man kommt wirklich von Hölzchen auf Stöckchen :)
Viele Grüße
Florian

rhamvossen

Hallo Florian,

ZitatDas Mikroskop hat doch gar keinen Fototubus?

Na ja, eigentlich ist das Mikroskop ein Fototubus. Da kann mann genau wie an eine spezielle Fototubus ein Kamera adaptieren. Oder noch einfacher: mit Smartphone durchs Okular fotografieren. Ich habe das Foto mit ein Mikro 4/3 Kamera gemacht. Beste Grüsse,

Rolf

rhamvossen


Newbie10

Danke, Rolf, für die zusätzlichen Tipps. Tolle Aufnahmen, die du da gemacht hast!

Ich habe noch ein bisschen rumgesucht und gefunden, dass es auch Trocken-Dunkelfeldkondensoren gibt. Die sind erstaunlich selten, wenn man bedenkt, dass sie eigentlich sehr praktisch sind, weil die Sauerei mit der Ölimmersion wegfällt. Haben die irgendwelche optischen Nachteile, oder warum haben die sich nicht durchgesetzt? Ich vermute mal, die Auflösung ist geringer, aber bei den eher geringen Vergrößerungen, die ich anstrebe, wäre das kein sichtbarer Nachteil, denke ich.

rhamvossen

#21
Hallo Florian,

ZitatHaben die irgendwelche optischen Nachteile, oder warum haben die sich nicht durchgesetzt?

Im medizinisches Bereich wurde warscheinlich viel öfter Dunkelfeld Mikroskopie betrieben mit hohe Vergrösserungen (Bakterien) , also mit Oel Objektive mit Aptertur > 1. Für ein Tümpler hat ein trocken Dunkelfelkondensor nur Vorteilen! Das schönste Dunkelfeld hat man mit die niedrigen Vergrösserungen. Der 'low-budget" Kondensor beschrieben auf meine Seite funktioniert bis apertur 0.75, probier es mal aus. Beste Grüsse,

Rolf

konsonant

hallo Rolf
auf deiner site sind ein paar Sätze "dübbelt", danke für die Beschreibung allemal, die gilt so wohl auch für die Lomo KOH3-Kondensoren, die sind anscheinend genauso. Man kann auch Schieflicht durch eine halbierte oder dreiviertel Kreisblende im Kondensor zwischen den Linsen gut herstellen.

hallo Florian,
Die Ölimmersion am Kondensor wie auch Objektiven erlaubt höhere (alle) Winkel der Lichtstrahlen, also flacheren Austritt und Eintritt . Bei Glas-Luft-Grenzfläche max 41°  bei Glas-Wasser 48° , entscheidend sind hier die Winkel die im Objektträger resultieren. Aber die Ölimmersion am Kondensor verursacht immer ziemlichen Reinigungsaufwand, Wasserimmersion ist sauberer. Ein Ölimmersionsdunkelfeldkondensor sollte aber mit Wasser nicht mehr funktionieren, ein normaler Ölkondensor mit Zentralblende für Dunkelfeld hingegen schon.

gruß conso
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rhamvossen

Hallo Conso,

Zitatauf deiner site sind ein paar Sätze "dübbelt"

Kannst du mir sagen welche? Schiche mir denn bitte PN.

ZitatEin Ölimmersionsdunkelfeldkondensor sollte aber mit Wasser nicht mehr funktionieren

Tut er doch! Auch mit ein Cardioid funktioniert Wasser. Beste Grüsse,

Rolf

Gerd Schmahl

Hallo,
n Luft = 1
n Wasser 1,33
n Immersionsöl 1,52
n größer 1 reicht zum Immergieren im Beleuchtungsstrahlengang, um die Totoalrefexin zu vermeiden. Das Olimmersionsobjektiv sotte dann aber schon in Öl schwimmen. Win Bild gibts oft aber auch mit Wasser oder Glycern an dieser Stelle.
@conso: Bitte verschone uns mit Deinem angelesenen Halbwissen!
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

konsonant

hallo
Die Sätze auf Rolfs seite sind nicht doppelt, nur der Google-Übersetzer hat einen Absatz 3x hintereinenader ausgespuckt , Verzeihung für die üble Nachrede.

ich muß mich nochmals entschuldigen, denn ich habe mich verrechnet bei den Grenzwinkeln für die Totalreflexion : für Glas-Luft 41° , Glas-Wasser 61° , dann Glas-Glycerin 75°. Die Winkel werden zum Lot über der Glasfläche hin gemessen.

Rein theoretisch darf ein angenommener Öl-Dunkelfeldkondensor mit NA 1,3 das Licht erst ab einem Winkel von 58° herauslassen, auch Licht aus noch flacheren Winkeln ist erlaubt (58° +). Das Objektiv sollte einen Akzeptanzwinkel unter den 58° haben um die Dunkelfeldbeleuchtung nicht einzufangen, angenommen NA 1,25  (~ 55° -). Die Lichtwinkel im Dunkelfeldkondensor ändern sich durch die Immersion nicht, nur wird bei Wasserimmersion das Licht schon ab 61° total in den Kondensor zurückreflektiert, das ab 58° austretende Licht wird aber schon in einem sehr flachen Winkel (77° und steigend) oberhalb der Dunkelfeldkondensorfrontlinse abgelenkt, sodaß es möglicherweise das Präparat gar nicht mehr erreicht oder nur noch ein kleines Zentrum. Mit Glycerin Totalreflektion ab 75° , aus den 58° werden oberhalb 62° und steigend. Bei einem Öldunkelfeldkondensor mit höherer Apertur sollten die Bedingungen in Wasser und Glycerin verschärft sein. ich will auch nicht in Abrede stellen, daß es mit Wasser und Glycerin gar nicht funktioniert, es ist mir bekannt daß es zur Zufriedenheit gereicht.

Ein Objektiv braucht man nicht zu ölen um das Dunkelfeld (Wasser o Glycerin) zu wahren, es sei denn das Objektiv ist ein Immersionsobjektiv, die Beleuchtungsstrahlen des Dunkelfeldes treten ohne Öl in flacherem Winkel aus (am Objektiv vorbei). Soweit meine rein theoretischen Überlegungen.

Einen Luftdunkelfeldkondensor zu ölen sollte müßte viel Öl benötigen da man den Kondensor etwas absenken müßte um das Objektfeld zu beleuchten, das ist Unsinn ....
gruß conso
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Klaus Herrmann

ZitatEinen Luftdunkelfeldkondensor zu ölen sollte müßte viel Öl benötigen da man den Kondensor etwas absenken müßte um das Objektfeld zu beleuchten, das ist Unsinn ...
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Nein das ist kein Unsinn. Aber das was du schreibst schon. Ich habe den Eindruck, dass du noch nie mit einem Kardioid DF-Kondensor gearbeitet hast. Man gibt das Öl auf die Unterseite des Objektträgers an die Stelle, wo das Präparat ist, dreht den OT rasch um, dann hängt der Tropfen nach unten. Der Kondensor ist abgesenkt, man legt den OT auf richtet ihn aus und fährt nun den Kondensor hoch bis die Kugelkalotte des Tropfens Kontakt bekommt dann fährt man unter Beobachtug so weit hoch bis das DF perfekt ist.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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