Die möglicherweise wahrscheinliche ;-) Gesamtzahl der gebauten Schwarzen Phomi's

Begonnen von Reinhard, November 23, 2020, 17:34:08 NACHMITTAGS

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Peter Reil

Hallo,

auch wenn die Frage für Zeiss-Enthusiasten vielleicht ketzerisch klingen mag:  Woran macht ihr fest, dass die schwarzen Phomis fortlaufend nummeriert sein sollen?

Wäre es nicht möglich, dass ab und an mal eine kleine Charge schwarz lackiert wurde?
(Vielleicht war der graue Lack gerade nicht lieferbar...?  ;D )

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

A. Büschlen

Hallo Peter,

so ketzerisch ist deine Frage aus meiner Sicht nicht!

- Gab es Kunden die ein schwarzes Phomi wünschten? So lange schwarze Stative ausgeliefert wurden, wäre das durchaus möglich gewesen, oder was spricht dagegen?
- Wurde an Lager produziert, so wäre es durchaus möglich gewesen, dass neben den Nachfolgemodellen auch noch schwarze Phomi verkauft wurden, oder was spricht dagegen?
- Wann wurden die Seriennummern im Werk angebracht?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

wilfried48

Hallo Reinhard,

hier nochmal ein hammerschlaglackiertes Phomi I niedriger Seriennummer, das nahe am Übergang von den Schwarzen zum Hammerschlag steht.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29636.msg220716#msg220716

Merkmale:
Noch Auslöseknopf auf dem Fuss vor der Leuchtfeld, gleichzeitig Auslöseknopf seitlich am Stativ unter der Kamera. Steckbuchse für den Lichtsensor schon im Fuss und nicht mehr im Stativrücken wie bei den Schwarzen.
Ich glaube hier würde dein fehlgekauftes Steuergerät hingehören, das du hier mal vorgestellt hattest.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
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Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Reinhard

Hallo Wilfried,

danke für diese weitere Information und Erweiterung (bzw. hier Begrenzung) der Datenbasis.
Der mathematische Ansatz müsste jetzt also hier die maximal mögliche Höchstnummer von 340 und die ungewöhnliche Häufung
um die unteren 240er Nummern berücksichtigen; ich versuche morgen Feynman zu kontaktieren.  ;) ;)

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

wilfried48

Hallo Martin,

die 20297 hatte ich zwar oben schon vorgestellt, was man aber da schön sieht ist, dass auch diese frühe Hammerschlagvariante
schon die Steckbuchse für den Lichtsensor im Fuß hatte und nicht im Stativrücken so wie die Schwarzen.

Sie unterscheiden sich also nicht nur in der Farbe.

viele Grüsse
Wilfried

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

beamish

Oh ja, hab ich übersehen. Das Gerät steht aber nicht nicht bei einem Händler sondern in der Sammlung des National Health Institute in Bethesda. Und es stammt aus dem Lab des Nobelpreisträgers Marshall W. Nirenberg: https://de.wikipedia.org/wiki/Marshall_Warren_Nirenberg

Grüße
Martin

PS: und die schmeißen nix weg, die haben da ziemlich viel aufgehoben:
https://onih.pastperfectonline.com/search?utf8=%E2%9C%93&search_criteria=microscope&searchButton=Search
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

wilfried48

Hallo Martin,

das hast du recht, ich habe übersehen, dass es sich um ein Museum handelt.

Aber sie haben es mit Photomikroskop II  und der Jahreszahl 1970 völlig falsch eingeordnet.

Ob da dann die Angabe "aus dem Labor des Nobelpreisträgers" stimmt ?

Sonst haben sie ja auch noch sehr interessante Objekte wie zum Beispiel eines der ersten Elektronenmikroskope
in den USA von der Fa. RCA aus den frühen 1940-zigern.

viele Grüsse
Wilfried

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Peter V.

Hallo,

interessant, was sich in deren Fundus alles findet. Offenbar hat man dort einen Sinn für Geräte, die mit dem Schaffen bekannter Wissenschaftler in Zusammenhang stehen (und hierzulande eher in der universitären Gitterbox auf dem Hof zur Entsorgung landen  :(). Teilweise mutet es allerdings  schon ein wenig skurril an, wie dort ranzige Mikroskopfragmente liebevoll katalogisiert wurden, denen man hier keinerlei Beachtung schenken würde. Denke ich zumindest - ich weiß ja nicht, was in den Fundus (ja, das ist der richtige Plural von Fundus) deustcher Museen lagert.
Hier noch zwei interessante Fundstücke: Ein schwarzes Orthoplan (von dem wohl nur 50 produziert wurden) und ein Mikroskop, dessen Vorbesitzer Anthony Fauci war. Ob in Deutschland mal ein Mikroskop von Drosten im Museum landet?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wilfried48

Lieber Peter,

aber Fachkenntnis scheinen die Museumsmacher eher nicht zu haben.
Das Zeiss Mikroskop, das dem Wissenschaftler Dr. Anthony Fauci zugeschrieben wurde ist, auch falsch bezeichnet.
Es handelt sich nicht um ein Zeiss Universal sondern um das kleinere Zeiss Standard.
Aber trotzdem löblich, dass sie die Sachen erhalten und sich auch um eine Katalogisierung mit ausführlicher Beschreibung bemühen.

viele Grüsse
Wilfried
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Stephan Hiller

#25
Hallo liebe Freunde der schwarzen Zeiss Phomis,

ich habe mich nochmal bei den Zeiss Kenneren der früheren Produkte in unserer Firma kundig gemacht. Aus rel. verlässlicher Quelle kann ich sagen dass nur ca. 20 schwarze Phomis gebaut wurden. Die im Stativfuss eingebrachten "Produktionsnummern" sind nicht fortlaufend und von daher kann man von diesen keinerlei Rückschlüsse auf die Anzahl produzierter schwarzer Phomis schliessen. Das letzte schwarze Phomi dürfte Ende der 50er Jahre ausgeliefert worden sein. Der Grund für die geringe Anzahl produzierter schwarzer Phomis war der schwarze Lack selbst, der für ein makelloses Finish in mehreren Schichten aufgetragen werden musste - zu viel Aufwand weshalb die schwarze Lackierung rel. schnell von der grauen "Hammerschlag Lackierung" abgelöst wurde.

Ein schwarzes Phomi steht übrigens noch im optischen Museum in Jena (nicht im Museum in Oberkochen).

Und vielleicht noch eine interessante Information: die allerersten beiden Phomi I Modelle die gebaut wurden waren weiss lackiert.
Alle schwarzen Phomi I Modelle wurden übrigens von einer einzigen Person justiert. Vermutlich ist es die, die auch auf den gezeigten Bildern in diesem Beitrag zu sehen ist.

Das Phomi 3 wurde übrigens in deutlich höherer Stückzahl produziert. Mir wurde eine Zahl von ~ 10000 genannt.

Vielleicht sind damit die Spekulationen um die ominöse Anzahl dieser schönen schwarzen Zeiss Photomikroskope vom Tisch.

Grüße

Stephan Hiller


Reinhard

Lieber Stephan,

das ist eine Art Weihnachtsbotschaft für alle gequälten Seelen der Besitzer der Schwarzen Phomis; Vielen Dank dafür.  ;) :) :)
Ich war auch kurz davor, das gerade im Netz angebotene Hammerschlag-Phomi-Stativ (Spanien) zu kaufen und hätte damit
beweisen wollen, daß diese Lackierung in einem Blitzphoto klar von den beigen Lackierungen abzugrenzen ist.
Aber sei's drum; 20 Schwarze, das macht Sinn. Und: 20% dieser Produktion stehen bei Wilfried gut aufgehoben.

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Reinhard

Nachtrag:

ein schneller virtueller "Rundflug" zeigt im oben angegebenen Museum "nur" ein Hammerschlag-Phomi I;
wenn es hier ein schwarzes gibt, dann zumindest anscheinend nicht in den Austellungsräumen.

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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wilfried48

#28
Hallo,

ich habe in Jena auch nur dieses Hammerschlag Phomi gesehen. Und wenn sie noch ein schwarzes im Archiv hätten, dann würde das ja viel besser neben das schwarze W - Stativ passen.

Aber das müsste jedoch unser Forenmitglied Timo Mappes herausfinden können, der ja jetzt Direktor dieses schönen Museums ist.

Ich werde ihm mal eine PN schicken und auf diesen Thread hinweisen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Dr. Timo Mappes

Hallo zusammen,

Wilfried hat mich auf den Thread hingewiesen. Im virtuellen Rundflug hat Reinhard das Gerät in der (mittlerweile rückgebauten) Ausstellung des D.O.M. ganz richtig identifiziert - mit grauem Hammerschlaglack. Im Depot haben wir zwar einige hundert historische Mikroskope, aber leider kein schwarzes Phomi, daher kann ich die hier bisher aufgezählte Reihe aus dem D.O.M. Bestand nicht weiter ergänzen.

An späten schwarzen Stativen planen wir in der neuen Dauerausstellung übrigens den Vorläufer zu zeigen, das ZEISS Ultraphot (I) mit Mikrokino. Was bisher unbeachtet im Depot schlummerte werden wir, soweit konservatorisch vertretbar, in einem Schaudepot zugänglich zu machen...und hoffentlich viel Stoff für zahlreiche Threads bieten.

Beste Grüße aus Jena
Timo Mappes
Prof. Dr.-Ing. Timo Mappes
Deutsches Optisches Museum
Carl-Zeiss-Platz 12
07743 Jena

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privat:
Museum Optischer Instrumente
www.musoptin.com

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