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Saphir - völlig sinnfrei

Begonnen von anne, November 11, 2021, 20:15:42 NACHMITTAGS

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anne

Hallo zusammen,
ich hab heute ein Präparat bekommen mit Saphirstückchen die wohl auch für den fachlich Bewanderten interessante Inklusionen enthalten.
Bevor ich es an einen Fachmann weitergebe, habe ich kurz mit dem 10er im DIC draufgeschaut.
Ich fand diese innere blaue Leuchten einfach schön, deshalb hier ein schnelles Bild von einem Saphir.



lg
anne

Wes

Hallo Anne

Wunderschön wie alle deine anderen Fotos! Wenn Sie noch das Muster haben und es nicht zu viel Mühe macht, können Sie uns zeigen, wie es für das menschliche Auge aussieht? Ist es auf einem Objektträger als Dünnschliff montiert oder ist es ein echter Kristall, den man vorsichtig unter dem Mikroskop positionieren muss?

Beste Grüße
Wes

anne

Hallo André,
ich habe es leider nicht mehr, aber es waren Kristalle in Pleurax eingebettet.
Da die probe auch von Dr. Osamu Oku stammt, verlinke ich hier seinen Blogbeitrag dazu.

https://micro.sakura.ne.jp/mws/t_2021_10.htm

lg
anne

olaf.med

Liebe Anne,

diese herrlichen Farben entstehen durch Dispersion an den Grenzflächen zwischen Kristall und Immersion. Sie setzen einen sehr guten "Match" zwischen dem Brechungsindex der Immersion und dem Festkörper vorraus, d.h. die Dispersiionskurven von Flüssigkeit und Festkörper, die einen sehr unterschiedlichen Anstieg haben, müssen sich im Bereich des sichtbaren Sprktrums schneiden. Wenn man dann die Apertur sehr einengt, enstehen diese psychedelischen Effekte. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird dieses Verfahren als "Dispersion Staining" bezeichnet und für genaue Bestimmungen der optischen Daten verwendet. Insofern ist dieses Bild gar nicht sinnfrei!

Einer der Gründe, warum ich mich in meiner beruflichen Orientierung in Richtung dieser optischen Verfahren entwickelt habe, liegt in dem Reiz solcher Erscheinungen  :).

Herzliche Grüße und vielen Dank für das wunderschöne Bild!

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0