Objektiv 40x und 100x federnd gelagert stecken fest

Begonnen von Unicorn101, September 07, 2023, 14:00:46 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo,

ZitatDie Bilder sind alle freihändig mit dem Handy durch das Okular gemacht. Die farbigen Flecken kommen von der LED Lichtquelle, welche aus 4x4 LEDs besteht.
Das mit dem Handy ist ja in Ordnung, manchmal wird das Foto nicht so perfekt, aber sieht denn die Rasierklinge beim Blick durch das Okular auch so flau aus? Wurden die Zwiebelhautbilder mit der gleichen Beleuchtung gemacht, denn da sieht doch Kontrast und Schärfe ganz anders aus?

Deine Behelfs-Beleuchtung funktioniert offensichtlich nicht richtig, solche seltsamen farbigen Flecken im Hintergrund dürfen nicht auftreten. Die einfachste Methode wäre, ein weißes Stück Papier, höchstens so groß wie die Lichtaustrittsfläche (Leuchtfeldblende) darauf zu legen und es von der Seite mit einem LED-Spot o.ä. möglichst hell zu beleuchten. Das erzeugt ein gleichmäßiges, diffuses Licht.

Du solltest auf jeden Fall die Vorderlinse des 40x Objektives mit einer starken Lupe und seitlicher Beleuchtung von vorne betrachten, und im Durchlicht vor einer homogenen weißen Fläche. Wenn Linsenflächen, speziell innen, erkennbare Beläge haben, dann ist wahrscheinlich Flüssigkeit, oft Immersionsöl durch unsachgerechte Verwendung, eingedrungen.

Hubert

Unicorn101

Nein, da hast Du recht, die Beleuchtung ist gruselig, zumal es eine Akkulampe ist, mit dem man am Handy für mehr Licht bei Bildern machen soll. Die LEDs sind leicht farbig (RGB) und ergeben insgesamt ein, naja, neuralweiß, außer man betrachtet sie durchs Mikroskop..:-) Und man muss sie alle 5 Minuten für 10 Minuten laden...oO

Ziel wäre eine einzelne HighPower LED in Neutralweiß einzubauen und die Halogenlampe zu ersetzen. Und bestenfalls mit einer auf die Regulierung aufgesetzten externen Irisblende, weil die am Kondensor ja eigentlich für anderes da ist...was hab ich aufgeschrieben?: Irisblende bündelt den Lichtstrahl, Kondensor reguliert den Durchmesser des Lichtkegels. Das bündeln klappt hier also nicht...

Ich hab schon mal mit einer Lupe drauf geguckt, die ist aber wohl zu schwach...habe nicht besonderes festgestellt, Deine restlichen Tipps werde ich noch umsetzen...

Danke

Lupus

Hallo Andreas,

hier zum Vergleich Aufnahmen mit einem einfachen Schülermikroskop (Leitz HM) mit sehr ähnlicher Objektivbestückung, ohne Mikroskoplampe sondern wie von mir als Zwischenlösung beschrieben mit Papierstück und LED-Spot beleuchtet, und Rasierklinge als Objekt. Die Aufnahmen mit Smartphone an das Okular gehalten (mit um 2 Blenden reduzierter Belichtung um den Hintergrund hell zu halten).
Wenn ich das mit Deinen Bildern der Rasierklinge vergleiche sehe ich da bei der Beleuchtung einen deutlichen Verbesserungsbedarf.  ;) 
Aber klar ist, dass das 40x Objektiv überhaupt nicht scharf abbildet.

Du solltest noch einmal mit einer Lupe (und flacher seitlicher Beleuchtung) die Frontlinse ansehen und auch durch das Objektiv fokussieren (weißer Hintergrund). Das geht behelfsmäßig mit dem abgeschraubten 10x Objektiv ganz gut wenn man vom Gewinde aus hineinblickt.

Hubert

Jakob_Wittmann

#18
Servus Unicorn101!

Ich darf Dir bitte, absolut unaufdringlich und Dich selbstverständlich in keiner Weise schulmeisternd wollend, folgenden Rat geben:

Halte Dich bitte an die Tipps bzw. Hinweise unserer Forenmitglieder hier, denn es handelt sich um ausgesprochen kompetente und hilfsbereite Mikroskopiker. Dann bist Du hervorragend gut beraten. Soviel gebündeltes massives Fachwissen wie hier, ist sonst im Web kaum zu finden. Es wäre ganz normal, falls Dir das noch nicht so stark aufgefallen sein sollte, denn Du bist ja noch nicht allzu lange hier zugange. Ich übertreibe bitte wirklich nicht.

Kurz paar Sachen:

Dein 40x Objektiv: Falls wirklich damit nichts mehr geht: 40-fach Achromate gehören zu dem meistgebauten Mikroskopoptiken weltweit. Sie sind auch neu teilweise sehr preiswert zu bekommen. Sogar manche der oft verpönten chinesischen Optiken können absolut brauchbar sein. Ich hänge ein Beispiel an, das mit einem chinesischem 40-fach Noname-Achromat erstellt wurde (Diatomeen der Nordsee). Preiskategorie: unter 20 Euro. ABSOLUT nichts Tolles, aber es reicht evtl. für einen flüchtigen Eindruck

Frage aber evtl. bitte bei konkreten Kaufabsichten besser hier nach. Es gibt so einiges, das zu beachten sinnvoll ist.

Das gilt übrigens für gebrauchte Ware UND für neue solche.

Deine Beleuchtung:

Du kannst eine ältere gebrauchte, externe Köhlersche Beleuchtung samt Leuchtfeldblende und Trafo/Netzteil mit ein wenig Glück um 30 oder 40 Euro erwerben. Dazu brauchst Du einen Spiegel für Dein Mikroskop (paar Münzen ... ). Mag doch sein, dass es interessanter ist, mal mit dem Mikroskopieren zu beginnen, statt LED-Beleuchtungen zu basteln.  ;D

Denn glaube mir bitte, man muss dabei ganz schön viele Dinge beachten und auch hinreichend verstehen. :) :D

Die fehlende Leuchtfeldblende im Sockel Deines Instruments: Du kannst eine Irisblende in passender Größe organisieren, diese muss aber unbedingt zentriert angebracht werden.

Du kannst ebenso auch kinderleicht improvisierend Blenden aus undurchsichtigem schwarzen Material zurecht schnippeln. Das ginge ebenso. Und das funktioniert ebenso.

Wie gesagt, ich meine mal, es ist vielleicht ZUERST günstiger in die Mikroskopie ,,einzutauchen" statt in Bastelprojekte. Ausgenommen selbstverständlich, dass Dir so etwas auch viel Freude bereitet! Das wäre natürlich etwas ganz anderes.


Liebe Grüße, viel Erfolg

Jakob

jakob.wittmann@hotmail.com


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."

Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow zugeschrieben

Unicorn101

Ganz lieben Dank für den Input. "Leider" habe ich meine Fragen an die Community in drei (sinnvolle!) Themen aufgesplittet, sodaß sich die Antworten teilweise überlappen oder sich wiederholen.

Allen voran muss ich ein vernünftiges Licht an den Start bringen. Dazu habe ich die letzten beiden Tage ein wenig Online eingekauft und müsste es eigentlich hinbekommen aus der defekten 6W Halogenleuchte eine 3W LED-Leuchte (entspricht ca. 20W Halogen) mit Dimmfunktion zu machen. Von da ab, kann ich dann auf Spurensuche bei den großen Objektiven gehen....

Ich werde berichten...

Peter V.

#20
Hallo,

ich weiß nicht, ob vielleicht der Weg das Ziel ist. Damit Du aber endlich auch ans Miroskopieren kommst, kann ich Dir anbieten, mir das Objektiv für ein paar EUR Porto zuzusenden und ich überprüfe es dann. Sollte es "hinüber" sein, habe ich vermutlich auch Ersatz. Ich weiß nicht, ob das Rätselraten hier noch weiterhilft. 20 Jahre Keller riecht förmlich nach verplizter Optik, die man manchmal nur mit einer Betrandlinse erkennt, die Du nicht hast. Auch kann sich glasklar und somit kaum erkennbar ausgehärtetes Immersionsöl auf der Optik befinden. Es gibt zig denkbare Ursachen. Wie gesagt, es ist nur ein Angebot, aber natürlich können wir den Thread auch noch um viele weitere Beiträge verlängern...  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.