Kleber für Prismen vom OLYMPUS CH2 Binokular entfernen

Begonnen von Peter Reil, Dezember 02, 2024, 11:07:51 VORMITTAG

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Peter Reil

Hallo,

eigentlich soll man bei den Prismen des Binokulars diese so lassen wie sie sind. Die Neuausrichtung der Prismen ist ziemlich fummelig und vor allem nervig.
Nachdem ich nun aus zwei sturzgeschädigten und defekten Binos ein funktionierendes machen möchte, muss ich bei der intakten Okularaufnahme das Prisma lösen. Doch dieser Kleber ist hart und hält verdammt gut.
Ich habe mechanisch mit dem Skalpell entfernt, was ging. Doch das Prisma sitzt immer noch fest durch den restlichen Kleber.

Probiert habe ich dann Wärme, Isopropanol, Benzin, Wasser und leichte Gewalt. Alles bringt mich nicht weiter. Der Kleber hält. Und bevor ich nun richtig Gewalt anwende und das Ding komplett zerstöre:

Hat jemand eine Idee, mit was ich den Kleber lösen könnte?

Freundliche Grüße
Peter

A-IMG_7863.jpg A-OLYMPUS Kleber.jpg
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

K. B.

Hallo Peter,

ich würde Aceton versuchen, falls es sich um ein Acrylat handelt sollte das funktionieren, falls das nicht hilft(z.B. weil es ein 2k-Kleber ist) wäre "Grafitti-Entferner" noch einen Versuch wert, da braucht man dann aber die Variante die etwas aggresivere Lösemittel enthält.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

Peter Reil

Hallo Kay,

der erste Versuch mit Nagelleckentferner schlug fehl - auf der Flasche fand ich dann den Hinweis "acetonfrei".
Dann Aceton gekauft und probiert. Der Kleber ließ sich nicht erweichen, auch nach minutenlanger Einwirkzeit nicht.

Die Entfernung gelang nur mühsam mechanisch mit Skalpell. Ein kleines Glasstück ist abgebrochen aber außerhalb des sichtbaren Bereichs. Neujustage habe ich hingekriegt, insofern Operation gelungen.

Mich würde interessieren, wie haben die OLYMPUS Mechaniker solchen Kleber gelöst?

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

K. B.

Hallo Peter,

schade das es nicht ganz verlustfrei funktioniert hat.

Die bei Olympus haben sicher entweder geeignete lösemittel gehabt oder einfach die komplette Gruppe getauscht.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
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olaf.med

#4
Lieber Peter,

aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass solche (Epoxy?)-Kleber mit chemischen Mitteln nicht zu lösen sind. Hier hilft nur die Zerstörung durch Hitze (ca. 250°C). Die macht dem Glasprisma gar nichts, man muss sie aber natürlich so aplizieren, dass andere empfindliche Teile nicht beeinträchtigt werden. Ein Lötkolben in ausreichender Größe ist da sehr hilfreich.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter Reil

Hallo Olaf,

für dieses mal ist mein Problem gelöst. Wenn ich wieder so ein Prisma lösen muss (die Justierung anschließend macht keinen Spaß), werde ich den Backofen versuchen.

Ich hatte mit einem Küchenbunsenbrenner die Klebestelle angeflammt, selbst das brachte nichts.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

K. B.

Hallo Peter,

falls es sich bei solchen Klebern um Epoxidharz handelt, wären hier auch noch einige Tips

https://www.jpkummer.com/sites/default/files/Tech%20Tip%208%20-%20Nachbearbeiten,%20Entfernen%20und%20Entkapseln%20von%20ausgeh%C3%A4rteten%20Epoxiden.pdf

Das mit dem kochen in Wasser soll wohl ganz gut gehen, das hab ich auch schon an anderen Stellen gehört.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
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