Was tun mit Moosen (Flechten, Pilzen)?

Begonnen von Peter T., Februar 08, 2025, 15:00:45 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

A. Büschlen

Hallo Peter,

aus meiner Sicht lohnt es sich am Anfang Grenzen zu setzen in dem man sich auf einen Lebensraum beschränkt. z.B. epiphytische Moose. Moose die auf Bäumen wachsen finden wir auch im Siedlungsraum. Dazu kommt, dass die Gattungsvielfalt überschaubar ist. Das hilft sich darin zurecht zufinden.
Dazu empfehle ich die Schrift:
"Epiphytische Moose als Umweltgütezeiger" ein illustrierter Bestimmungsschlüssel; Jan-Peter Fram, Norbert J. Stapper, Isabelle Franzen-Reuter. Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN. Düsseldorf

Sehr hilfreich ist auch das Buch aus dem Kosmos Verlag: Unsere Moos- und Farnpflanzen von D. Aichele und H.W. Schwegler. Dieses Buch hat eine gute Einführung in den "Bau und die Lebensweise der Moose" und einen einfachen Bestimmungsteil. Dieses Buch ist vergriffen und nur antiquarisch erhältlich. Aus meiner Sicht ein Muss!

Grüsse Arnold

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter T.

Hallo Arnold,

sehr schön, vielen Dank für diese Empfehlungen!
Als "absolute beginner" bin ich natürlich auf der Suche nach Grundlagenwerken.
Liebe Grüße
Peter

Alex H.

#18
Hallo Peter,

Zitat von: Peter T. in Februar 10, 2025, 17:46:31 NACHMITTAGSHat jemand von euch die Moose Europas im Einsatz und kann über Erfahrung und Zufriedenheit damit berichten?
Ich nehme an, das ist ein reines Bildwerk. Es sieht insgesamt sehr verlockend aus.

Ich habe mir die "Mosses of Europe" vor Jahren gegönnt. Gearbeitet habe ich aber bisher noch nicht sehr viel damit. Das liegt aber nicht an der Verwendbarkeit des Werks, sondern daran, dass ich mich tiefergehend bisher eher mit Gefäßpflanzen befasst habe, und die Moose noch ein wenig hinten anstehen.

Zitat von: Peter T. in Februar 11, 2025, 14:58:08 NACHMITTAGSAls "absolute beginner" bin ich natürlich auf der Suche nach Grundlagenwerken.

Als "Grundlage" wäre vielleicht auch für dich Wilfried Probst: Biologie der Moos- und Farnpflanzen interessant



Das Buch behandelt - wie der Titel schon sagt - nicht nur Moose, sondern spannt den Bogen hinüber zu den Farnen und Farnverwandten, die zu den weiter oben erwähnten Gefäßpflanzen gehören. Taxonomisch wohl auch nicht mehr top aktuell, aber das Buch behandelt ja die Biologie dieser Pflanzen, und daran hat sich in den letzten Jahren nichts geändert.

Hallo Arnold,

Zitat von: A. Büschlen in Februar 10, 2025, 20:41:51 NACHMITTAGS@all: Es gibt dieses Werk digital einsehbar: http://www.bildatlas-moose.de/

der Bildatlas der Moose Deutschlands behandelt aber nicht alle europäischen Arten, sondern lediglich die in Deutschland vorkommenden.

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

A. Büschlen

Hallo Alex,

Michael Lüth hat in einer grossartigen Leistung die deutschen und die europäischen Moose dokumentiert. Diese Werke sind als Dokumentation der einzelnen Arten sehr wohl zu gebrauchen.

Für einen Anfänger sind sie Beide wenig hilfreich und es macht für den Anfänger keinen Sinn soviel Geld dafür auszugeben.

Als Anfänger und überhaupt muss ich doch lernen was ist:
ein beblättertes Lebermoos, wie kann es gebaut sein und wie unterscheidet es sich von einem tallösen Lebermoos und bitte, was ist ein tallöses Lebermoos?
Was ist ein Torfmoos? Was sind akrokarpe Laubmoose und was pleurokarpe?
Und dann, wie unterscheidet sich die eine Gattung von der Andern?

Die beiden Bücher die ich oben empfohlen habe, kann man für 30-40Euro beschaffen um dann gleich los zu legen, denn sie sind verständlich und führen zum Ziel.

Wer vertieft in die Bryologie eintauchen will, wird so oder so die dafür nötige und aktuelle Literatur benötigen.

Grüsse Arnold

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

K. B.

Hallo Peter,

das "Mosses of Europe" habe ich auch, leider nur in der digitalen Form, es handelt sich dabei schon eher um einen Bilderatlas der aber auch viele wichtige Mikroskopiemerkmale zeigt.
Für Sphagnum kenne ich bis jetzt kein anderes Werk das die Merkmale so gut darstellt.

Wenn man wirklich mit Moosen anfangen möchte kann ich auf jeden Fall einen geführten Kurs empfehlen, das hilft sehr dabei einen guten Blick für die wichtigen Details zu bekommen z.B. hier https://pilzkunde.de/index.php/seminarprogramm-2025
Da gibt es sowohl einen Moos- sowie Flechtenkurs und für Interessierte auch einen Pilzmikroskopie-Einsteigerkurs.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

A. Büschlen

#21
Hallo Kay,

du schreibst:
ZitatFür Sphagnum kenne ich bis jetzt kein anderes Werk das die Merkmale so gut darstellt.

Wirklich?

Was ist den mit dem " Handbook of European Sphagna" ?

Die Darstellung ist das eine, die Beschreibung der Gattungs- und Artmerkmale in Worten ist das andere. Gerade dies hilft verstehen was der Unterschied ist.

Grüsse Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

K. B.

Hallo Arnold,

das Buch kannte ich noch nicht, vielen Dank für den Hinweis!

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

A. Büschlen

Hallo,

und wenn wir schon bei den Torfmoosen sind, dürfen wir den "Hölzer " nicht vergessen:

Hölzer, A. (2010): Die Torfmoose Südwestdeutschland und der Nachbargebiete; 247 Seiten. Weissdorn-Verlag Jena.

Grüsse Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Alex H.

#24
Hallo Arnold,

Zitat von: A. Büschlen in Februar 11, 2025, 21:22:33 NACHMITTAGSMichael Lüth hat in einer grossartigen Leistung die deutschen und die europäischen Moose dokumentiert. Diese Werke sind als Dokumentation der einzelnen Arten sehr wohl zu gebrauchen.

Das sehe ich auch so und habe auch nichts gegenteiliges behauptet.

Zitat von: A. Büschlen in Februar 11, 2025, 21:22:33 NACHMITTAGSFür einen Anfänger sind sie Beide wenig hilfreich und es macht für den Anfänger keinen Sinn soviel Geld dafür auszugeben.

Als Anfänger und überhaupt muss ich doch lernen was ist:
ein beblättertes Lebermoos, wie kann es gebaut sein und wie unterscheidet es sich von einem tallösen Lebermoos und bitte, was ist ein tallöses Lebermoos?
Was ist ein Torfmoos? Was sind akrokarpe Laubmoose und was pleurokarpe?
Und dann, wie unterscheidet sich die eine Gattung von der Andern?

Ich denke da muss man differenzieren. Was ist denn ein "Anfänger" genau? Ein Einsteiger in die Bryologie, der keine botanischen Grundkenntnisse vorweisen kann, muss sich natürlich erst in die Grundlagen einarbeiten. Mit einem soliden botanischen Vorwissen kann man sich diese Grundlagen jedoch relativ rasch aneignen.
Weiters sehe ich mich, trotz Kenntnissen in der Biologie der Moose, aber durchaus auch als bryologischen Laien, traue mir eine Moosbestimmung mittels Schlüssel aber durchaus zu, und kann dann anschließend mein Bestimmungsergebnis mit den Bildern in Lüths Werk abgleichen.

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;