Kutikula von Blättern isolieren?

Begonnen von Horst Wörmann, Dezember 11, 2008, 20:42:13 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Horst Wörmann

Liebe Mikrokollegen,

wir möchten die Kutikula von relativ robusten Blättern (Oleander z.B.) isolieren.

Dachte da zunächst an einen detonativen Abbau mittels Salpetersäure + Kaliumchlorat
(Mazerationsgemisch nach Schulz, wie in Kremer, Das große Buch der Mikroskopie, 2002, Seite 200 beschrieben,
auch im Forum 2003 mal angesprochen).

Das wäre die einfachste Methode, zumal auch die Chemikalien vorhanden sind.

Alternativ gibt es schonendere Verfahren mit enzymatischem Abbau. Dazu habe ich aber keine Vorschrift gefunden.

Gibt es jemand da draußen, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat?

Viele Grüße aus Bonn,
Horst Wörmann

Detlef Kramer

Hallo Herr Wörmann,

ich frag mal ganz dumm: wieso Kutikula? Meinen Sie nicht die Epidermis? Die kann man bei vielen Blättern einfach abziehen oder, wenn das nicht geht, macht man einen Flachschnitt.

Klären Sie uns auf, Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Horst Wörmann in Dezember 11, 2008, 20:42:13 NACHMITTAGS
...
wir möchten die Kutikula von relativ robusten Blättern (Oleander z.B.) isolieren.

Dachte da zunächst an einen detonativen Abbau mittels Salpetersäure + Kaliumchlorat
(Mazerationsgemisch nach Schulz, wie in Kremer, Das große Buch der Mikroskopie, 2002, Seite 200 beschrieben,
auch im Forum 2003 mal angesprochen).

Das wäre die einfachste Methode, zumal auch die Chemikalien vorhanden sind.

Alternativ gibt es schonendere Verfahren mit enzymatischem Abbau. Dazu habe ich aber keine Vorschrift gefunden.

Gibt es jemand da draußen, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat?
...

Hallo Herr Wörmann,

das von Ihnen beschriebene Mazerationsgemisch nach Schulz ist ja das Standardverfahren, um Kutikula reinst in größeren Stücken zu isolieren. Ich selbst habe es noch nicht angewandt, da mir hierfür die in der Literatur empfohlene Laborausrüstung fehlt.

Wenn Ihnen die Isolierung der Epidermis reicht, können Sie es mit stark verdünnter Ammoniaklösung probieren.

Das Verfahren habe ich hier beschrieben: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,46029,46029#msg-46029

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

Horst Wörmann

Hallo Herr Kramer/Herr Müller,

ich meinte tatsächlich die Cuticula. Ich habe das Verfahren noch nie selbst gemacht, dachte deshalb, daß bei den drastischen Bedingungen mit Salpetersäure/Chlorat nur die wachsartige, inerte Cuticula übrigbleibt.

Was bleibt denn bei dem genannten Verfahren übrig - die Epidermis als Ganzes? Im Kremer ist kein Bild,
und was nach Behandlung mit Ammoniaklösung bleibt, hat Herr Müller gezeigt.

Viele Grüße,
Horst Wörmann