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Zeiss IM 35 zerlegt

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 18, 2011, 20:35:20 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

es geht weiter:
nach 2 gut gefüllten Tagen ist das wunderschöne Instrument fast wie neu, und ich bin schlauer. Was ich dabei gelernt habe möchte ich hier mit Bildern unterlegen:

Diese Variante ist durch- und auflichtfähig, deshalb gibt es einen Filterblock, der identisch ist mit dem des Auflichtfluoreszenz-Kondensors IV FL des Standardsystems. Er steckt in einer Schiebehülse, die hier aber festsaß. Also ging es dran diese auszubauen um die Blockade zu beheben.

Das ist aber nicht ganz einfach, weil eine der beide Schrauben, welche die Führungs-und Anschlag-Platte hält, nicht zugänglich ist. Dafür muss der ganze Aufnahme-Block abgeschraubt werden, der mit vier M 3 befestigt ist. Von diesen 4 Schrauben sind 2 gut; eine weniger gut und eine sehr schlecht zugänglich. Günstig wäre ein Winkel-Inbus 3, mit ganz kurzem Winkel (etwa 10 mm).
Wenn man den ausgebaut hat sind die beiden Schrauben zugänglich und die Schiebehülse kann nach Abschrauben der Anschlagplatte mit etwas Xylol befeuchtet herausgedrückt werden zur Reinigung.

Wenn schon alles abgebaut ist, kann man auch gleich alles reinigen, was sonst nicht zugänglich ist.

Die Umschaltung vis-Foto sitzt als Prismenblock auf einem Schlitten, der mit einer Stange betätigt wird, die über eine Staubdichtung durch die Abdeckplatte geführt wird. Die schwarze Plastik-Griffkugel kann nur durch Gegenhalten (kleine Flachzange) abgeschraubt werden, weil sie sich lose dreht. Man muss die Kugel abschrauben, wenn man die Abdeckplatte entfernen will!
Genauso müssen die Grob-Feintriebknöpfe entfernt werden: mit Inbus 1 mm wird die Madenschraube zur Sicherung des Feintriebknopfes gelöst, dieser auf beiden Seiten abgezogen. Die Grobtriebe sind mit einer 14 Kontermutter gesichert. Schraubenschlüssel auf beiden Seiten gleichzeitig ansetzen und gegenläufig abschrauben, dann die Grobtriebknöpfe gegenläufig abschrauben.

Dann erst können auf beiden Seiten die Abdeckplatten abgeschraubt werden.

Nun ist der Prismenschlitten Foto-Vis zugänglich - mit ein paar Tropfen "Esso-Öl" (eine schwarzbraune zähflüssige Substanz von CZ) wird er wieder zu sanftem Gleiten gebracht!
Auch der 6er-Revolver wurde komplett zerlegt einschließlich der eingebauten Linse 1x. Die Prozedur habe ich schon beschrieben. Mit etwas Übung ist man in 1 h damit fertig! Die 72 Kugeln aus den 2 Käfigen werden am besten mit einem "Rührfisch" (ummantelter Magnet) aus einem Xylolbad zur Vor-reinigung in das nächste zur Feinreinigung transferiert, ohne, dass eine verloren geht!

Der Innenraum ist an den Innenflächen mit einem klebrigen Wachs überzogen - ich vermute um Staub zu binden. Die Prismenflächen sind absolut sauber!

Revolverreinigung und festsitzende Federbolzen der CZ-Schwalbenschwanz-Aufnahme trenne ich ab, damit es nicht zu unübersichtlich wird!












Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo,

hier noch der Revolver - der Federbolzen der Ringschwalbenaufnahme folgt!

Beim Revolver hat die obere Konterschraube ein Linksgewinde die darunter liegende ein normales Rechtsgewinde. Für die benötigt man einen verstellbaren flachen Stirnlochschlüssel. Tablett nicht vergessen: 72 Kugeln können ganz schön in der Gegend rumhüpfen!
Die verbackenen Fettkrusten löse ich immer mit Xylol, selbst dann muss man mechanisch nachwischen. Vor dem Bade sollte man die 1x-Linse ausbauen! Die Kugeln hält man sicher mit einem ummantelten Magneten zusammen.

Nach gründlicher Reinigung wird erst der kleine Kugelkäfig mit zähem Fett eingesetzt, abwischen umdrehen. Gleiche Prozedur mit dem großen Käfig. Dann werden die Kugeln einzeln in das Fettbett in die Plätze des Käfigs gesetzt. Dazu nehme ich einen Zahnstocher, der an der Spitze gefettet wird. Damit kann man die Kugeln schön aufnehmen und absetzen.
Deckel aufsetzen, umdrehen, den kleinen Kugelkäfig ebenso bestücken mit den restlichen 12 Kugeln. Führungsschraube aufschrauben, sie zentriert automatisch, nicht zu stramm anziehen! Mit Kontermutter (Linksgewinde) sichern. Wenn der Revolver jetzt sauber mit Klick läuft freut man sich, sonst. Da capo! ;D











Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo,

die Federbolzen der CZ-Ringschwalbenaufnahme sitzen oft fest durch verbackenes Fett. Ordentlich richtet man das nur durch Komplettreinigung!

Sicherungskappe abschrauben. Federbolzen von innen nach außen drücken, um den Sicherungssplint mit kleiner spitzer Flachzange abziehen zu können. Bolzen herausziehen; für die Feder braucht man oft eine Nadel. Alles in Xylol entfetten. Schraubhülse von innen mit xylolfeuchtem Wattestäbchen reinigen, dito das Gewinde von außen. Alle Teile auf Papier trocknen. Feder in Fett tauchen, einsetzen, dito Bolzen, diesen von innen wieder durchdrücken und Sicherungssplint in die Nut einsetzen.

Etwas Fett aufs Gewinde und Sicherungskappe aufschrauben.



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

Hallo Klaus,

die Gewindehülse für den Federbolzen ist dort auch eingeklebt und nicht durch eine Madenschraube gesichert, wie man es bei den älteren Geräten gemacht hat.
Wenn die Hülse beschädigt ist, muß sie raus. Dazu muß aber der Kleber gelöst werden. Geht das auch mit deinem Xylol?

Gruß
Bernd

Klaus Herrmann

Hallo Bernd,

ja das ist leider eine barbarische Einsparmöglichkeit, die Zeiss sich hat einfallen lassen. >:(

Ich habe es schon mit verschiedenen Lömis versucht. Letztlich hat nur Gewalt geholfen, dann ist die Gewindehülse kaputt und von Zeiss bekommt man schon lange keine mehr.  :o

Die federnde 3-Punktaufnahme wird ja nicht mehr gebaut.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

Hallo Klaus,

ZitatIch habe es schon mit verschiedenen Lömis versucht. Letztlich hat nur Gewalt geholfen, dann ist die Gewindehülse kaputt und von Zeiss bekommt man schon lange keine mehr.  Schockiert

Vielleicht klappte es mit dem Lötkolben statt Lömi. Die Gewindehülse kann ich mir selber machen, habe ich auch schon paarmal gemacht, wo sie mit der Madenschraube geklemmt war. Meistens geht die nur durch mangelnder Polsterung beim Transport kaputt, da sie sehr schnell reißt. Die Ersatzhülse müßte dann auch wieder eingeklebt werden...