Ungewöhnliche Feinstrukturen auf Schneeflocken

Begonnen von Tausendblatt, Januar 17, 2012, 23:51:22 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Eiskristallfreunde,

es gibt reichlich Informationen, Tipps und Ratschläge zum Lackabdruckverfahren. Die momentanen Temperaturen sind sicher geeignet, wenn , ja wenn etwas Schnee vom Himmel fällt.
Meine sehr technische Frage dazu.:
Dünnen Lack ( Caedax mit Xylol ) so weit verdünnen, dass er sich wie Wasser verhält - verstanden.
Aber welche Zeit von diesem Punkt, wo ein Tropfen auf den OT kommt, bis zum Kristalle einfangen vergehen lassen?

Falls ich hier und jetzt kein Glück habe, so will ich im März auf 1800 Meter in den Bergen von Österreich mein Glück versuchen. Es sollte doch in diesem Winter einen Tag geben  ;D

Gute Nacht und Grüße
Peter

Tausendblatt

Moin Peter!

ich lasse dann sofort die Eiskristalle auf das leicht (ca. 40% extra-Xylol) mit Xylol verdünnte
Einschlussmittel fallen. Bei dem optimalen sehr leichten Schneefall gelegendlich nachsehen,
bis sich genug angesammelt hat, dann die OT waagerecht an einem überdachten kalten
Ort mindestens 12h (die von gestern Abend hole ich erst morgen rein...) trocknen lassen.

Gutes Gelingen

Jens



Zitat von: peter-h in Februar 04, 2012, 23:29:13 NACHMITTAGS
Liebe Eiskristallfreunde,

es gibt reichlich Informationen, Tipps und Ratschläge zum Lackabdruckverfahren. Die momentanen Temperaturen sind sicher geeignet, wenn , ja wenn etwas Schnee vom Himmel fällt.
Meine sehr technische Frage dazu.:
Dünnen Lack ( Caedax mit Xylol ) so weit verdünnen, dass er sich wie Wasser verhält - verstanden.
Aber welche Zeit von diesem Punkt, wo ein Tropfen auf den OT kommt, bis zum Kristalle einfangen vergehen lassen?

Falls ich hier und jetzt kein Glück habe, so will ich im März auf 1800 Meter in den Bergen von Österreich mein Glück versuchen. Es sollte doch in diesem Winter einen Tag geben  ;D

Gute Nacht und Grüße
Peter


Tausendblatt

Hallo,

gut, dann hast Du sogar die Originalkristalle, auch ein Blick auf die Seite wäre dann interessant...
Meine schönen Optiken lasse ich aber lieber nicht so kalt werden.
Das wäre eher was für die unempfindlichen Achromate meiner Altstative...

Beste Grüße

Jens


Zitat von: Dünnschliffbohrer in Februar 04, 2012, 19:48:51 NACHMITTAGS
Neben dem Lackabdruckverfahren gibt es noch ein zweites Verfahren, Schneekristalle zu untersuchen. Man lässt dazu die Flocken in eine mit - natürlich ausgekühltem - Benzin oder Petroläther gefüllte Küvette fallen, und kann sie dann unter dem Stemi oder mit dem umgekehrten Mikroskop betrachten. So wäre es auch möglich, orientierende polarisationsoptische Untersuchunen durchzuführen - zumindest wenn sich die flache Schneeflocke nicht genau flach auf den Küvettenboden legt. Denn dann würde ihre kristallographische C-Achse parallel zur optischen Achse des Mikroskopes verlaufen, und der Kristall sich isotrop verhalten. - Db.

Dünnschliffbohrer

ZitatMeine schönen Optiken lasse ich aber lieber nicht so kalt werden.
Das wäre eher was für die unempfindlichen Achromate meiner Altstative...

Ich auch nicht! Man muss sich schon etwas beeilen, aber es ist klar, dass erstens die Schneeflocken vor direkter Wärmeeinwirkung g, z.B. durch versehentliches Anhauchen geschützt sind, und zweitens es sehr viel länger dauert, bis sich das Benzin auch über 0 Grad C erwärmt hat. Man gewinnt so auf alle Fälle Zeit, muss natürlich vorher alles vorbereitet haben... - Db.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]