Holzersatzwerkstoff mit Reisspelzen

Begonnen von Klaus Herrmann, März 08, 2015, 12:09:35 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

ein Holztechniker hat mir verschiedenen Proben gebracht aus einer Vergleichsuntersuchung zur Witterungsbeständigkeit eines Holzersatzwerkstoffs, der aus einem Kunstharz besteht, das gefüllt sein soll mit Reisspelzen, die angeblich fein vermahlen sind plus Kochsalz (was ich fast nicht glauben kann). Wenn das Reisspelzen sind, dann sind sie auf jeden Fall nicht alle fein vermahlen. Ich habe keine Ahnung, wie Reisspelzen aussehen, aber das sind auf jeden Fall Pflanzenteile, die man hier sieht. Kann jemand was zuordnen zu Reisspelzen? Im Gassner Mikroskopische Untersuchung pflanzlicher Lebensmittel ist die äußere Epidermis einer Reisspelze abgebildet, das passt zu der gewellten Struktur im letzten Bild.

Bilder: erst eine Übersicht eines Querschliffes durch eine Platte. Die ist 2,9 mm dick. Danach 2 Pärchen erst Auflicht-Dunkelfeld, danach Auflich Fluoreszenz. Das erste grüne Bild ist eine Blauanregung, danach UV (die blau-weiße Fluoreszenz)

Bin gespannt auf Interpretationsvorschläge!











Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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limno

#1
Bitte meinen Beitrag entfernen!Danke!
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Detlef Kramer

Hallo Heinrich,

ZitatDenn wo Reisspelzen sind, ist wahrscheinlich Reisstärke nicht weit
Ich denke Du irrst hier tatsächlich. Wenn, dann sind diese Spelzen gereinigt, denn die Stärke würde nur stören.

Lieber Klaus,

Holzverbundstoffe aus Epoxidharz und Pflanzenfasern sind anscheinend IN im Moment und das macht ja auch Sinn. Spelzen, ob vom Reis oder anderem Getreide fällt beim Dreschen als Abfall in Massen an und dürfte daher extrem preiswert sein. Und diese Werkstoffe sind offenbar tatsächlich sehr haltbar. Nach Spelzen sieht es auf Deinem Foto wirklich aus, allerdings nicht gemahlen, was ja auch keinen Sinn machen würde. Man setzt dem Beton ja auch nicht den Stahl als Staub zu. Das Kochsalz sollte man hinterfragen. Ich sehe darin jedenfalls keinen Sinn, es sei denn als Teil einer chemischen Reaktion, aber das müsstest Du ja besser wissen. Übrigens sind Bambusfasern als Zuschlag für solche Verbundstoffe sehr beliebt - kein Wunder: lang und extrem hart.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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limno

Hallo Detlef,
entschuldige bitte, da hatte ich wohl einen Aussetzer! :-[ :-[  ??? hättest Du ein wenig später geschrieben, hätte ich diesen Beitrag gelöscht!
Verschämte Grüße
Heinrich
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Klaus Herrmann

Lieber Detlef,

vielen Dank für deine Bestätigung. Inzwischen hat Martin mir einen Link geschickt (herzlichen Dank!) zu einem Buch: Hahn und Michaelsen: Mikroskopische Diagnostik pflanzlicher Nahrungsmittel in dem die Epidermis der Reisspelzen auch abgebildet ist. Diese Form scheint wirklich sehr typisch für die Reisspelze zu sein, so dass man es als eindeutigen Nachweis verwenden kann.
Das mit dem Kochsalz könnte eine Verwechslung sein. Oft wird Calciumcarbonat als Füllstoff verwendet. Ist beliebig verfügbar - die ganze schwäbische Alb besteht daraus - und deshalb auch sehr billig.

Dieser Werkstoff ist sehr witterungsbeständig er wird in Ostasien schon in Häfen eingesetzt und hat sich dort sehr bewährt. Reisspelzen gibt es dort so viel, dass man sich über jede sinnvolle Verwendung freut.

Etwas OT: da war doch die Frage nach Dunkelfeldaufnahmen mit der EOS 600 - hier habe ich Fluoreszenz, die auch nicht übermäßig viel Licht bietet und das geht problemlos. Man muss sogar etwas unterbelichten, sonst erhält man Überstrahlungen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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