n-propanol methylbenzoat peterfi

[Jürgen H.]

Hallo,

auf der Suche nach geeigneten Einbettungsmethoden für meine Insekten bin ich auch auf das alte Rezept von Peterfi http://www.archive.org/stream/zeitschriftfrw38stut/zeitschriftfrw38stut_djvu.txt gestoßen. Er schaltet nach der Entwässerung eine Zwischenstufe mit Celloidin/Methylbenzoat ein.

Bei dem Versuch hiermit habe ich eine eigenartige Erfahrung gemacht: als ich das über Iso entwässerte Tierchen in die Methylbenzoatlösung (noch nicht Methylbezoat/Celloidin) umsetze, schoß es mir vom Pinsel, als wäre es lebendig geworden. Ganz offensichtlich entstehen erhebliche Strömungskräfte, etwa so als würde man ein alkoholisiertes Objekt in Wasser setzen. Ich befürchte daher ein Zerreißen der Gewebestrukturen.

Ich habe das Iso auf Wasserfreiheit überprüft. Das Objekt ist auch sorgfältig sechs Stunden in 90 er und 4 Stunden in 100er Iso entwässert. Daran kann es kaum liegen. Mein Iso mischt sich auch problemlos mit dem Methylbenzoat.

Leman Braune schildern ja nun ebenfalls einen Zwischenschritt mit Methylbenzoat als Intermedium für botanische Objekte. Gibt es ähnliche Erfahrungen im Forum? Erklärungen?

Mikrogrüße

Jürgen Harst

[Detlef Kramer]

Hallo Herr Harst,

nein, entsprechende Erfahrungen kann ich nicht beisteuern. Während meiner Schulzeit, als man dieses fürchterliche Zeug noch von Kosmos bekam, hatte ich diese Schwierigkeiten nicht. Die hatte ich mit meinem Vater, dem immer schlecht wurde von dem Gestank. Wie halten Sie den aus?

Man sollte das Zeug vermeiden, aber, wenn man über Abzug etc. verfügt, eine tolle Chemikalie.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer

[Jürgen H.]

Lieber Herr Kramer,

Während meiner Schulzeit, als man dieses fürchterliche Zeug noch von Kosmos bekam, hatte ich diese Schwierigkeiten nicht. Die hatte ich mit meinem Vater, dem immer schlecht wurde von dem Gestank. Wie halten Sie den aus?

Was dem einen sin Ul, ist dem andern sin Nachtigal.... Römpp schreibt dem Methylbenzoat angenehmen Geruch zu. Bei Wiki lese ich: "Es handelt sich um einen Duft- und Aromastoff, der bei der Herstellung von Kosmetika und in Lebensmitteln verwendet wird."

Ich gestehe: Angenehm finde ich den Geruch auch nicht. Die Infiltration nehme ich in geschlossene Gläsern vor....

Warum das Zeugs wohl auch Niobeöl heißt?  Die Tränen der Niobe um ihre Kinder können doch wohl kaum gemeint sein?

Herzlichen Gruß zurück

Jürgen Harst

[Klaus Herrmann]

Hallo Herr Harst,

Angenehm finde ich den Geruch auch nicht

also ich bekenne, dass ich den Geruch als angenehm empfunden habe, als ich den Methylester und auch den Ethylester mal in meinem Schülerlabor hergestellt habe. Der Ethylester heißt auch Wintergrünöl in USA weit verbreitet in Zahnpasta und Kaugummi.

Der Name Niobeöl ist wohl ein alter registrierter Handelsname. In einer alten Römpp-Ausgabe ist er mit einem R versehen. Aber ich habe auch in alten Warenkunde- und Parfümeriebüchern nur den Namen ohne Hinweis gefunden, wer und warum dieser Name gewählt wurde.

Dufte Grüße

Klaus

[Klaus Herrmann]

Ein aufmerksamer Freund hat mich auf einen Fehler hingewiesen, den ich doch korrigieren will:

Lieber Eberhard,

danke für Deinen Hinweis! Du hast (fast) recht!

Wintergrünöl ist tatsächlich der Salizylsäure-Methylester auch künstliches Wintergrünöl genannt oder Gaulthieraöl. Verwendung gegen Frostbeulen, Stechfliegen, Kosmetik; Parfümerie; Gelenkschmerzen sowie zur Aromatisierung von Zahnpasten. Und Aufhellungsmittel in der Mikroskopie. Soweit der Römpp 8. Auflage.

Du unterschätzt den Geschmack der Amerikaner! (Sie lieben den Spearmint-chewinggum!)

Der Benzoesäure-Ethylester riecht nicht so penetrant und wird auch in der Parfümerie verwendet.

Man soll sich doch nie zu sicher sein! ;-) Hergestellt habe ich damals beide. Der Geruch des Salizylesters ist mir noch immer in Erinnerung, Ich würde ihn sofort erkennen!

Herzliche Grüße

Klaus