Chromatische Vergrößerungsdifferenz

Begonnen von Christian Linkenheld, November 17, 2008, 18:04:13 NACHMITTAGS

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JB

Zitat von: Werner in Februar 18, 2016, 22:43:34 NACHMITTAGS
Das Problem lag am enormen Aufwand der Optikrechnung bei stark vergrößernden, also viellinsigen Mikroskopobjektiven.

Hallo Werner,

Mein Verstaendniss war bisher, dass es etwas mit den verfuegbaren Glaesern auf sich hatte. Demnach sind fuer hochaperturige CVD-freie Objektive Glaeser mit geringer Dispersion notwendig (low dispersion glasses). Diese Glaeser waren entweder vorher nicht verfuegbar oder galten als zu instabil u/o schwierig zu verarbeiten, bis sich Nikon (70er) und Zeiss Jena (80er) schliesslich an die Sache heran getraut haben. Ihre Jahrbuecher wuerden diesen Begruendungen nicht folgen?

Beste Gruesse,

Jon

Werner

Hallo Jon!

An den fehlenden Gläsern lag das warscheinlich nicht, der Glaskatalog war damals schon sehr umfangreich, viele neue kamen bis heute nicht dazu. Eine fehlende Abbezahl im Katalog kann man ja durch Verkitten zweier verschiedener Gläser annähern. Gute Apochromate wurden ja auch schon viel früher mit weniger, aber damals vorhandenen Glassorten gebaut ("alte Gläser").
Das Hauptproblem scheint wirklich die lange dauernde MANUELLE Rechnerei gewesen zu sein.

Ich vermute mal, daß die ganz neuen Gläser auch zum Bau von Konfokalobjektiven benötigt werden, da müssen die Farbfehler innerhalb 100 nm (!) liegen.

Leider ist ausführliche Literatur über Optikrechnen kaum im Netz zu finden, Lehrstühle sind auch spärlich.
Warscheinlich ist Optikrechner auch ein aussterbender Beruf, weil es ja Computerprogramme gibt, die das erledigen.

Gruß   -   Werner



l'œil armé

Das stößt auch lediglich in dem Moment, wo auch die beste Software nicht in der Lage ist, aufgrund nicht ausreichender Korrektur nicht im Bild enthaltene Information herbeizurechnen, an seine Grenzen. Aber was soll's, was man nicht kennt (neue Informationen/Strukturen/Signale) das vermisst man bekanntlich auch nicht. 8)

Achja, ich vergaß: Guten Morgen in die Runde!

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

Lupus

Hallo,

Zitatvermutlich nicht nur der Beruf des Optikrechners wird aussterben, ich habe auch den Eindruck das immer weniger Objektive auskorrigiert werden, sondern die Elektronik diese Aufgabe übernimmt.
Gerade bei Massenanwendungen, Smartphones, billigen Consumer Kameras und den Unmengen von Kameras die inzwischen in Autos eingebaut werden, können die Objektive gar nicht billig genug sein. Die Fehler rechnet die Software raus.
das ist doch jetzt eine vollkommen aus der Luft gegriffene Behauptung. Wer sich schon einmal den komplexen Aufbau eines Smartphone-Kameraobjektives mit seinen extrem asphärischen Linsenelementen angesehen hat, kann da nur darüber lächeln. Und die Bildqualität guter Smartphones ist nicht durch Software gerechnet, das hat nichts mit der üblichen softwaremäßigen Verbesserung der Sensorauflösung zu tun! Billig in der Massenproduktion heißt ja nicht schlecht und einfach zu konstruieren.  ???

Hubert

carypt

heutige kameraobjektive haben ihre optimierungsvariablen im betriebssystem mit eingebaut , manchmal muß man es updaten , dann wird das bild noch mehr entstellt .
wer schon mal eine kugel im bildrand fotografiert hat und dann auf dem bild eine ellipse sieht , weiß , daß planierung nicht für die echte welt gedacht ist sondern nur für brickwall-tests .
im raw-modus kann man es umgehen , aber sony-alpha hat auch schon ein vorkomprimiertes raw .
lokalrunde !

JB

Zitat von: Lupus in Februar 20, 2016, 09:38:26 VORMITTAG
Billig in der Massenproduktion heißt ja nicht schlecht und einfach zu konstruieren.

Etwas OT, aber hier ist mal so ein Objektiv-Design gezeigt: http://www.novuslight.com/optimizing-lens-systems-for-tolerance-desensitization_N1459.html

MikroTux

Zitat von: carypt in Februar 20, 2016, 14:50:32 NACHMITTAGS
wer schon mal eine kugel im bildrand fotografiert hat und dann auf dem bild eine ellipse sieht , weiß , daß planierung nicht für die echte welt gedacht ist sondern nur für brickwall-tests .

Ja, das ist eine Frage der Projektion des Raumes auf die Ebene, die bei weiten Winkeln Kompromisse fordert. Sollen gerade Linien im Bild gerade bleiben, werden Kugeln verzerrt. Sollen Kugeln auf Kreise abgebildet werden, dann mit einem Fishaugenobjektiv probieren. Aber auch dort gibt es Unterschiede in der Abbildungsfunktion.

carypt

ja , ich habe das auch schon in kamera-foren durchgenommen . dabei mußte ich viel lernen .
aber entscheidend war für mich , daß ich es in der kamera nicht abstellen konnte diese nachträgliche verzerrung zu applizieren .
wenn man schon ein objektiv zum wechseln konstruiert , sollte es auch ohne software-?pimping? verwendbar sein .
aber es ist wahrscheinlich billiger ein paar linsen von der reste-rampe zusammenzukleben und dann mit software modding noch einen auf abbildungsleistung zu vermarkten .

ich halte übrigens viel von der künstler-perspektive , mit linienkrümmung auf dem blatt . finde es natürlich . gehört aber nicht hierher .
gruß carypt

smashIt

Zitat von: carypt in Februar 24, 2016, 00:51:38 VORMITTAG
in der kamera nicht abstellen konnte diese nachträgliche verzerrung zu applizieren .

im raw-converter am pc solltest du es abstellen können
die kamera selber sollte die funktion nur für JPGs anwenden
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

carypt

das ist auch im raw nicht da , aber es zwingt einem extra arbeit auf über raw zu gehen . ich verstehe sowieso nicht wieso alle welt es für natürlich hält , um überhaupt bilder zu bekommen nochmal 500 € (oder was) für photoshop und dann noch mal 2 stunden pc-arbeit zu investieren . die bilder sollen so in der kamera sein wie sie durch die linse kommen .

smashIt

was für eine kamera verwendest du denn?
die großen hersteller haben alle einen kostenlosen raw-converter im angebot, gibt allso keinen grund 500€ adobe in den rachen zu schmeissen
MfG,
Chris

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carypt

Ich habe eine fuji-x-m1 und es war der Rawkonverter Silkypix dabei . Hier ist aber der Linsenkorrektur-algorithmus standartmäßig eingebaut und kann nicht abgestellt werden . Alles aus einem Guß , sodaß man den Beschiss nicht merkt . Aber es gibt auch Freeware Rawkonverter : rawtherapee .
Gruß carypt

smashIt

MfG,
Chris

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carypt

Da ich meinen vorherigen Beitrag nicht mehr finden kann , versuche ich es nochmal . 

Silkypix kann sich an andere Linsen anpasssen , aber die im exif-header der Bilddatei verborgenen Werte zu Bildkorrektur einer bestimmten Zoomstellung werden trotzdem ausgeführt , eben fuji-intern . Man soll es ja auch nicht merken . Erst  in Rawtherapee  kann ich das originale Linsenbild entwickeln .
sry so late  carypt

carypt

Meine Recherche hat ergeben , in Wikipedia ist die cvd  der Farbquerfehler .