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Zinn aus Gewinde entfernen

Begonnen von Dypsis, Januar 31, 2021, 13:58:42 NACHMITTAGS

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regulus56

Hallo Thomas,
wenn Du nicht weisst wie das Gewinde aussieht kann es mir dem nachschneiden eigentlich nur schief gehen.
Wenn Du an Trockeneis kommen kannst gäbe es da noch die Sache mit der Zinnpest. Google mal.
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

Wutsdorff Peter

"Vielleicht hatte der Löter einen guten Grund für seine Löterei?"

Wenn ein Gew. zu viel Spiel hat, macht man das u.U.
Dadurch bekommt man aber keine Zentrierung!!
Gruß Peter


olaf.med

Hallo Klaus,

Zitatwenn Du nicht weisst wie das Gewinde aussieht kann es mir dem nachschneiden eigentlich nur schief gehen.

Das Gegensttück mit dem Außengewinde ist doch da und man kann es anpassen, was soll denn da schiefgehen?

Hallo Peter,

Zitat"Vielleicht hatte der Löter einen guten Grund für seine Löterei?"

Wenn ein Gew. zu viel Spiel hat, macht man das u.U.
Dadurch bekommt man aber keine Zentrierung!!

Zur Not wird die Überwurfmutter innen ausgedreht und eine Gewindebuchse eingesetzt, das sieht nachher kein Mensch mehr.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

regulus56

Hallo Olaf,
da das Gewinde unsichtbar ist musst du ersteinmal die genau richtige Stelle finden an der das Gewinde beginnt, sonst schneidest Du ein Gewinde, aber quer über das Gewinde welches Peter so krampfhaft erhalten will.
Gruß vom Klaus
P.S.: Ich habe vor fast 50 Jahren Dreher gelernt  ;)
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

olaf.med

Hallo Klaus,

sieh' Dir doch mal das Bild an. Auf der rechten Seite siehst Du mindestens einen Gang der frei von Lot ist. Insofern ist das sehr einfach.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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regulus56

Hallo Olaf,
das mit dem 1.Gewindegang habe ich auf meinem Bildschirm nicht so wahrgenommen.Trotzallem bleibt es ein riskantes Unterfangen. Vorallem weil der Thomas ja alle anderen Methoden aus Angst vor möglicher Beschädigung ablehnt.
Und ob auf jeder Drehbank von heute Spezialgewinde gefertigt werden können???
Trotzdem viel Erfolg bei dem Versuch.
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

olaf.med

Hallo Klaus,

ich mache so etwas wirklich nicht zum ersten Mal!!!

Es handelt sich immer um ganz normale metrische oder zöllige Feingewinde, die meine Drehbank (Weiler Matador) mit links kann. Ich muss höchstens mal Zahnräder wechseln, wenn's zöllig ist. Außerdem verfüge ich über ALLE Spannzeuge um solche Teile ohne Beschädigungen aufnehmen zu können.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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reblaus

Hallo -

mich deucht es sei gar kein Weich- sondern (der Farbe nach) Hartlot (?). Wenn das stimmt war die Diskussion über die Methode zur Gewinderestaurierung doch überflüssig ...

Gruß

Rolf

regulus56

Hallo,
vielleicht lassen uns die Protagonisten ja am Ergebniss ihrer Bemühungen teilhaben. ;D
Auf jeden Fall, viel Erfolg.
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

olaf.med

... heute Mittag kamen die Teile per Post an und jetzt ist schon alles wieder verpackt für den Rückversand. Wie vermutet war das Ausdrehen problemlos möglich und, da schon danach gefragt wurde, erkläre ich auch gerne wie ich es gemacht habe.

Zunächst erfolgte die Vermessung der Gewindesteigung am Gegenstück, und da stellt sich heraus, dass das Gewinde, wie oft an dünnen Rohren alter Mikroskope, sehr unsauber geschnitten war. Die Messung ergab ein zölliges Maß mit 40 Gang/inch. Der Außendurchmesser der "Überwurfmutter", die eigentlich nur eine aufschraubbare Hülse ist und keine weitere mechanische Funktion hat, war 34,5 mm. Dazu gibt es keine passende Stufenzange, daher habe ich eine geschlitzte Aufnahme aus Alu gedreht und ins Dreibackenfutter gespannt.

Beim Innengewinde ist das kritischste, den Gewindegang zu finden. Mit der Lupe kommt man nicht richtig dran und hat entweder kein Licht oder muss sich fürchterlich verrenken. Daher habe ich, auch sehr angenehm für andere feine Arbeiten, eine Präparierlupe mit weitem Arbeitsabstand an der Maschine. Über einen Spiegel an einem Schwanenhals ist dann das sehr entspannte Beobachten und exakte Positionieren des Stahls möglich.








Entschuldigt bitte die ganz miese Qualität der Bilder, vor allem des Bilds mit dem Handy durch das Okular der Präparierlupe, aber ich wollte ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern nur die Funktion zeigen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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regulus56

Hallo Olaf,
danke für die sehr anschauliche Darstellung.
Schön das du es hinbekommen hast, auch wenn es sicher nicht ganz einfach war.
Und sicher auch für den Ein oder Anderen ein Tip, wohin er sich mit besonderen Anliegen wenden kann.
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

Dypsis

Hallo,

als ich wusste, dass Olaf sich der Sache annimmt, war bei mir der allerleiseste Zweifel verflogen. Ich kenne ein paar Sative, die er restauriert hat, da ist meine Geschichte mit dem Ring noch nicht mal ein Kinderspiel dagegen. Und wenn es das nicht für ihn gewesen wäre, dann wüsste ich, dass er nicht nur einen Plan B, C und D im Ärmel sondern auch die Erfahrung, die Fähigkeit, das Fachwissen, die Ausrüstung und den Sportsgeist gehabt hätte den auch perfekt umzusetzen.

Jetzt freue ich mich auf den Ring. Er ist für ein kleines Stativ von Leitz (ca. 1918) das ausgesprochen selten ist. Ich jage seit 10 Jahren danach. Die kleinen, einfachen Stative (von den Trichinoskopen abgesehen) sind weit seltener als die großen und mittelgroßen Stative von Leitz. Mein Stativ ist, von dem Ring abgesehen, perfekt erhalten und mit dem Ring jetzt wieder fast wie neu.

Grüße
Thomas
Ich bevorzuge das forumsübliche Du!