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"Geburt" eines Rädertiers

Begonnen von Michael Plewka, Januar 11, 2010, 06:16:57 VORMITTAG

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Michael Plewka

liebes Forum, liebe Tümplerinnen und Tümpler,
zwar kann ich in meinen Proben auch derzeit Eier von Rädertieren finden, in denen sich Leben entwickelt bzw.  schon aktiv ist. Um das Ausschlüpfen beobachten zu können, muss man aber Glück haben. Deshalb hier, als Nachlese von 2009, ( Juni)  noch einige Bilder zu der "Geburt" eines Euchlanis-Rädertiers (vermutlich E. dilatata, da von dieser Art auch adulte Tiere vorhanden waren).


Im Ei ist bereits der Kauer deutlich zu sehen. Ebenfalls schimmert das Auge (rot) durch die Schale (T=0):




Da mich das Schlüpfen so sehr überraschte, dass die Kamera noch nicht in Position war, sind wir jetzt bereits bei T= 142 sec:



T= 276 sec:




T= 312 sec: Erstaunlich, dass dieses große "Baby" in das kleine Ei gepasst hat:




T= 352 sec : Das Räderorgan ermöglicht das Wegschwimmen:



mehr zu Euchlanis hier:http://www.plingfactory.de/Science/GruKlaOeko/Teichleben/Rotatoria/TL5RotMonPloi1.html


viel Spaß beim Anschauen und eine schöne Woche wünscht Michael Plewka








Eckhard

Hallo Michael,

toller Fund. Mach nur weiter mit der Nachlese  ;D

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Ernst Hippe

Hallo Herr Plewka,

es ist wirklich selten, sowas zu beobachten - und noch bemerkenswerter, es auch noch zu fotografieren! Gesehen habe ich auch mal Lebendgeburten bei Sychaeta, aber damals leider noch ohne Kamera.
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

steffenclauss

Hallo Michael,

interessante Aufnahmen!
Da staune ich, wie Bild 3 zeigt ist es beachtlich wie flexibel der Panzer sein kann.

Bitte um weitere "Nachlese"!

viele Grüße
Steffen

Manfred Melcher

Hallo Michael,

eine sehr schöne Bilderserie. Eine Frage stellt sich mir bei der Betrachtung: Wie sprengt das Rädertier die Eihülle? Insekteneier haben ja oft eine Bruchkante und es wird ein Eizahn oder eine ähnliche Vorrichtung zum Öffnen der Eihülle eingesetzt. Bei den Wasserorganismen ist die Hülle sicher weicher, aber mangels Werkzeug kann das Öffnen meines Erachtens nur durch Erhöhung des Innendrucks erfolgen. Dies würde auch das relativ große Volumen des geschlüpften Tieres erklären. Oder gibt es andere Mechanismen die hier eingesetzt werden?

Viele Grüße

Manfred

Michael Plewka

hallo zusammen,
es freut mich, wenn die Bilder zur weiteren Kenntnis der Rädertiere beigetragen haben. Es ist in der Tat so, dass der Panzer von Euchlanis, auch bei erwachsenen Tieren, recht flexibel ist.  Das konnte ich des öfteren schon beobachten, die fotografische Dokumentation dieses Phänomens ist mir aber noch nicht gelungen.

@ Manfred: Ich habe keine Informationen in der Literatur bezüglich des Öffnens der Eihülle finden können. Im konkreten Fall dieses Präparats war es höchstwahrscheinlich einfach der zunehmende Deckglasdruck, der das Ei zum Platzen gebracht hat. Die Hypothese mit dem Innnendruck erscheint mir persönlich aber grundsätzlich plausibel zu sein. Das Ei steht ja zumindest zum Gasaustausch mit der Umgebung in Wechselwirkung, möglichist auch, dass die Eihaut halbdurchlässig ist und zum Ende der Embryonalentwicklung durch Osmose Wasser ins Ei eindringt und damit der Druck steigt. Möglich ist aber auch, dass durch Enzyme die Eihaut "verdaut" wird und damit ihre Stabilität nachlässt....
beste Grüße Michael Plewka

Oliver S.

#6
Zitat von: Michael Plewka in Januar 12, 2010, 06:29:02 VORMITTAG

es freut mich, wenn die Bilder zur weiteren Kenntnis der Rädertiere beigetragen haben....

Lieber Michael,
ja das haben sie. Deine Bilder und Texte sind im wahrsten Sinne des Wortes bildend!
Es gäbe hier übrigens noch eine weitere Möglichkeit, zur Verbreitung der Kenntnis dieser Tierchen beizutragen:
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4dertierchen .
Hier sind noch einige rote Links v.a. aber die Bilder sind im Vergleich zu Deinen wirklich nicht der Rede wert. Ich weiss natürlich nicht, wie du zur Mitarbeit in diesem Werk stehst. Komischer Weise scheint das bei vielen hier nicht so beliebt zu sein, obwohl sie wirklich etwas Bemerkenswertes beizutragen hätten...
Gruß, Oliver

P.S. ...und soo kompliziert ist es eigentlich auch nicht:
Hilfe zum Einfügen von Bildern: http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Bild_und_Ton
oder noch allgemeinere Hilfethemen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hilfe
(gern per "Du" )

Peter Reil

Hallo Herr Plewka,

anerkennender Neid kommt in mir auf. Das sind wirklich tolle Aufnahmen!

Freundliche Grüße

Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Michael Plewka

hallo zusammen,

@ Herrn Reil: ich hab halt Glück gehabt.. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit der Häufigkeit des Mikroskopierens.
@ Oliver: Ich danke nochmals; Zum  Thema  der "Wikipedia" : das kann schnell zu einem OT werden....deshalb nur soviel dazu: mir reicht es, dass unsere "plijngfactory"-Seite mit dem Stichwort "Rädertiere" verlinkt ist. Stellt man Bilder bei Wikipedia ein, so gibt man die Rechte an diesen Bildern ab. Da möchte ich aber ganz klar selbst entscheiden, wem ich die Rechte an meinen Bildern überlasse.

beste Grüße Michael Plewka
 

G. Helbig

Hallo Herr Plewka,

eine sehr schöne Dokumentation.

Sind die Bilder mit schiefer Beleuchtung und Blitz entstanden?

Viele Grüße

Gerald Helbig

Michael Plewka

#10
hallo Herr Helbig,
die Aufnahmen wurden (noch) mit der Coolpix gemacht: Laborlux 11, Obj. 25x, Halogen, Schieflicht,  ungeblitzt,

beste Grüße Michael Plewka


Wolfgang Bettighofer

Guten Abend Herr Plewka,

vielen Dank für die Vorstellung dieser interessanten und gut fotografierten Sequenz.

Mikrogrüße,
Wolfgang Bettighofer
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de. Seit Mitte 2024 vollkommen überarbeitet und neu strukturiert!

Michael Plewka

hallo Herr Bettighofer,

sehr gerne....
beste Grüße Michael Plewka