Welches mikroskopische Kontrastverfahren habt ihr schon einmal benutzt?

Begonnen von purkinje, Oktober 06, 2023, 15:35:16 NACHMITTAGS

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Welches mikroskopische Kontrastverfahren habt ihr schon einmal selbst benutzt? (Mehrfachnennungen mgl.)

Schiefe Beleuchtung
58 (98.3%)
Ringförmige Beleuchtung / Circular oblique lightning (RFB, COL)
28 (47.5%)
Modulationskontrast n. Hoffman
4 (6.8%)
Rheinberg-Beleuchtung /Blenden
29 (49.2%)
"Tesa-DIK" bzw Gradientenkontrast mit Mattfiltern
3 (5.1%)
3D-Kondensor n. Zselyonka und Kiss
3 (5.1%)
Schlierenkontrast n. Meyer-Arendt
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 59

Umfrage geschlossen: Oktober 13, 2023, 15:35:16 NACHMITTAGS

Lupus

Hallo Stefan,

ZitatAuch die ringförmige Beleuchtung ist wesentlich älter, als mancher annehmen möchte
Abgesehen von mehr oder weniger unbewusster früherer Verwendung der ringförmigen Beleuchtung bereits bei den weit entwickelten viktorianischen Kondensoren durch klein gewählte Zentralblenden, war spätestens seit Bekanntwerden der Abbe-Beugungstheorie der Anwendung diverser Beleuchtungsvarianten kaum mehr Grenzen gesetzt. Die Rheinberg-Beleuchtung von 1896 beinhaltet auch Varianten, die der ringförmigen (Hellfeld-)Beleuchtung entsprechen. Spätestens in den 1950er Jahren wurde die Ringförmige Beleuchtung in der Praxis intensiver behandelt, z.B. in einer Beschreibung von Willis Mathews vom April 1953: "The Use of Hollow-Cone Illumination for Increasing Image Contrast in Microscopy". Und der Leitz Heine-Kondensor aus dieser Zeit ermöglichte ebenfalls ringförmige Beleuchtung ("Diese Einstellung III ergibt sehr kontrastreiche Hellfeldbilder").

Hubert

purkinje

Hallo Hubert,

ja der Artikel von Mathews 1953 ist sehr gut, interessant auch seine kleine Bastelanleitung a la poor man's Heine, der umgedrehte Abbe-Kondensor, da merkt man dass die neuen Phasenkontrasteinrichtungen 1953 auch in den USA nur für wenige erschwinglich waren: hier zum downloaden
Bester Gruß Stefan

purkinje

Hallo Martin (Gerhardt),

kurze Bitte das Rätsel mal zu lüften, ich glaub nähmlich es will keiner mehr raten  ;)
Bester Gruß Stefan

Martin Gerhardt

Guten Morgen an alle,

Das Bild ist im sogenannten differentiellen Phasenkontrastmodus mit Hilfe
des uLight-Beleuchtungsapparates der franzoesischen Firma Leida erstellt.
Naeheres spaeter, bin momentan von Arbeit ueberhaeuft. Werde aber weitere
Bilder veroeffentlichen und fuer die Neugierigen ein Link.

Gruesse aus dem verregneten Portugal,
Martin

purkinje

Giten Morgen Martin,
gerne (wenn du Zeit findest),
so ganz falsch lag ich ja dann nicht  ;)
ZitatP.S. Hallo Martin, hätte auch auf eine Art schiefe Beleuchtng getippt, in Kombi mit etwas Datenverarbeitung
, wobei "etwas" untertrieben war.
Grüße vom bodenfrostigen Chiemgau
Stefan

Martin Gerhardt

Hallo Stefan,
Um einfache schiefe Beleuchtung handelt es sich
eigentlich nicht wirklich, die Beleuchtung
ist naemlich nicht einseitig, sondern aufgespalten
in entweder zwei oder vier Sektoren, daraus wird dann ueber die
software ein dem DIK aehnliches Bild synthetisiert.
Das Geraet eignet sich im Uebrigen auch fuer veschiedene andere
Techniken.
Viele Gruesse,
Martin



purkinje

Hallo Martin,
würde mich freuen noch Bilder mit dem System zu sehen, wenn Du dazu kommst.
Deine Aufnahme oben war mit welchem Objektiv gemacht? N.A. 0,5 oder 0,65?
Gruß Stefan

Lupus

Hallo,

ZitatUm einfache schiefe Beleuchtung handelt es sich eigentlich nicht wirklich, die Beleuchtung ist nämlich nicht einseitig, sondern aufgespalten in entweder zwei oder vier Sektoren, daraus wird dann über die software ein dem DIK ähnliches Bild synthetisiert.
die Datengrundlage für die per Software noch "optimierten" Bilder ist aber immer eine schiefe Beleuchtung (aus Halbkreissegmenten oder für eine spezielle Anwendung aus Viertelkreissegmenten). Aus den jeweils zusammengehörigen Bildpaaren mit unterschiedlichem Beleuchtungswinkel kann dann ein modifiziertes differentielles Phasenkontrastbild erzeugt werden, das z.B. den (möglichen) Amplitudenanteil des Objektes eliminiert, und man kommt (bei Verwendung von unterschiedlichen Farben bei den Beleuchtungssektoren) bei bewegten Objekten mit nur einer Aufnahme aus, aus der man dann die notwendigen Beleuchtungs"perspektiven" nachträglich extrahieren kann.

Hubert