Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)

Begonnen von Henry, Dezember 13, 2010, 22:57:39 NACHMITTAGS

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Alfred Schaller

Hallo Henry,
ich denke auch, dass Sie eine Stereomikroskop (mit Auflichtbeleuchtung) zur Beurteilung der von Rostbefall, der Güte des (mechanischen) Messerschliffs usw. benötigen. Vergrößerung ca. 100x dürfte ausreichen.
Ein Auflichtmikroskop = "Metallmikroskop" wie Epignost ist dafür ungeeignet. Es dient fast ausschließlich zur Bewertung von Gefügen nach der Herstellung eines metallographischen Schliffs (Schleifen/Polieren/Ätzen), z.B. Ausprägung und Verteilung der Karbide, von Martensit u.a.
Der Arbeitsabstand Objektiv - Probe liegt dort im Bereich 1 mm und kleiner.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Robert Götz


ZitatVergrößerung ca. 100x dürfte ausreichen.

Das  ist aber für ein Stereomikroskop schon ganz schön viel!

Wenn die Qualität nicht so hervorragend sein muss, gibt es unter 200554870494 bei ebay ein Stereomikroskop mit 40 und 80facher Vergrößerung für 100€.
Ich habe dieses Instrument mal gebraucht für 50€ gekauft und finde es garnicht so schlecht. Für den Preis dürfte man kaum etwas besseres bekommen.

Gruß
Robert


Frank D.

#17
Zitat von: Alfred Schaller in Dezember 16, 2010, 13:09:43 NACHMITTAGS

Ein Auflichtmikroskop = "Metallmikroskop" wie Epignost ist dafür ungeeignet. Es dient fast ausschließlich zur Bewertung von Gefügen nach der Herstellung eines metallographischen Schliffs (Schleifen/Polieren/Ätzen), z.B. Ausprägung und Verteilung der Karbide, von Martensit u.a.
Der Arbeitsabstand Objektiv - Probe liegt dort im Bereich 1 mm und kleiner.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller

Hallo Herr Schaller,

ich finde, das stimmt nicht ganz.
Die in dem Angebot aufgeführten Objektive haben folgende Daten

1. LD-Planachromat  4x/0,05 ∞/0/2:   Arbeitsabstand 38 oder 40mm  / Objektfelddurchmesser 5mm
2. LD-Planachromat  8x/0,10 ∞/0/2:   Arbeitsabstand 36,5 oder 39,5mm  / Objektfelddurchmesser 2,5mm
3. LD-Planachromat 16x/0,20 ∞/0/2:  Arbeitsabstand 14 oder 17mm  / Objektfelddurchmesser 1,25mm
(die verschiedenen Arbeitsabstände ergeben sich mit an- oder abgeschraubter Planglasscheibe)

und sind sehr wohl für die Schliff- oder Korrosionskontrolle geeignet.
Und da Roststellen auch mal ganz klein beginnen -ich kenne dies von Eisenmeteoriten sehr gut-, finde ich ein Stereomikroskop eher ungeeignet.
Klar, wenn die Korrosionsstelle schön blüht, wird das räumliche Bild eines Stereomikroskops zum Vergnügen. Aber im Anfangsstadium?

Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass bei einem Stereomikroskop in der Preisklasse bis 500 Euro, bei 100-facher Vergrößerung mit stärkeren Abbildungsfehlern zu rechnen ist.

Falls allerdings eine <60-fache Vergrößerung genügen sollte, stimme ich Ihnen zu.
Henry hatte aber 200x gefordert.

Herzliche Grüße
Frank Donat


Alfred Schaller

Hallo Herr Donat,
da haben Sie mich erwischt: das Epignost hat - wie Sie schreiben - deutlich höhere Arbeitsabstände als die üblichen rund 1 mm der meisten Auflichtmikroskope. Sicher stimmen Sie mir aber zu, dass Auflichtmikroskope für die Auswertung metallographischer Schliffe (mit planer Oberfläche), Stereomikroskope dagegen für die Betrachtung unpräparierter (auch volumenhafter) Oberflächen geeignet sind.
Die üblichen Vergrößerungen vieler Stereomikroskope von 40x bis 50x lassen sich durch Vorsatzlinsen leicht verdoppeln.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Henry

Hallo zusammen,

ich bedanke mich zuerst einmal für die rege Beteiligung.

Ich bin natürlich angesichts der schieren Vielfalt der Vorschläge etwas erschlagen, aber ich denke, es wird sich schon etwas herauskristallisieren. ;-)

Ich hatte in der Tat eine 200x-Vergrößerung gefordert, da in dem im ersten Post aufgeführten Link man sehr gut erkennen kann, das eine adäquate Beurteilung der Schleifgüte nicht mit 60x möglich ist. Gerade bei den Schleifwerkzeugen, die ich zur Verfügung habe und auch auf diesem Wege natürlich gleich mit vergleichen möchte (Natur- und Keramiksteine jenseits der 8000er Körnung) reicht eine Vergrößerung in dem kleinen Maße nicht mehr aus.

Ein Stereo-Mikroskop mit 45x-Vergrößerung reicht also definitiv nicht. Zugegeben, ich hatte allerdings auch noch nie ein solches Mikroskop in der Hand. :)
Es gibt allerdings hier
http://www.amazon.de/Stereomikroskop-mit-10-200x-Vergrößerung-Beleuchtung/dp/B002ZHBO06/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=ce-de&qid=1292533227&sr=1-2-spell
ein Stereomikroskop mit 200x Vergrößerung. Was darf ich denn hier für eine Qualität erwarten?

Ich habe mich auch von dem Bresser NV/AL-Mikroskop verabschiedet, weil es laut Robert Götz nicht für Auflicht nutzbar ist.

Was ein digitales Mikroskop angeht, so steht das für mich immer noch zur Debatte.
http://www.amazon.de/USB-Mikroskop-Megapixel-Auflösung-200x-Licht/dp/B003NWS5IQ/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1292532956&sr=8-5
Zumindest schien das Aldi-Dingens hier Bilder zu liefern, die bei weitem nicht so klar sind, wie bei den Bildern von Herrn Jülich (Hut ab), aber angesichts der Kosten von 50-100€ wäre das natürlich auch ein Argument. Und hier wäre für mich auch der einzige Weg, eine auschließliche Abbildung auf dem Bildschirm in Betracht zu ziehen. Ich will meine Augen wenn dann schon in zwei Okulare pressen, wenn ich schon mit einem richtigen Mikroskop arbeite. ;-)

Nun scheint sich bezüglich des Epignost dann doch ein Stimmung pro Angebot herauszukristallieren. Wie sieht die Ersatzteilsituation bei diesem Modell denn aus? Gibt es denn eine Möglichkeit, diese wuchtige Lichtquelle an der Seite durch etwas Moderneres (LED) zu ersetzen? Was passiert denn, wenn mir hier die Halogenlampe kaputt geht?

Ich liebäugle mittlerweile doch mehr für ein - wenn auch teurer in der Anschaffung - Zeiss GFL bzw. Standard 14. Dies hat für mich wahrscheinlich mehr nostalgische Gründe und ich möchte mir doch die Durchlichtmikroskopie offen halten ohne gleich mehrere Geräte hier rumstehen zu haben. (Siehe Women acceptance factor)

Allerdings könnte dies dann doch meinen finanziellen Rahmen sprengen. Vor allem, wenn ich so etwas auf eBay sehe:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=400176312751

Viele Grüße

Henry





Frank D.

Zitat von: Henry in Dezember 16, 2010, 23:15:26 NACHMITTAGS
... Ich liebäugle mittlerweile doch mehr für ein - wenn auch teurer in der Anschaffung - Zeiss GFL bzw. Standard 14. Dies hat für mich wahrscheinlich mehr nostalgische Gründe und ich möchte mir doch die Durchlichtmikroskopie offen halten ohne gleich mehrere Geräte hier rumstehen zu haben. (Siehe Women acceptance factor) ...



Hallo Henry,

ist Dir der grobe Unterschied zwischen den oben erwähnten Mikroskopen und einem Auflichtmikroskop wie dem Epignost bekannt?
GFL und Standard sind für die von Dir gewünschten Beobachtungen in ihrer Grundausstattung absolut ungeeignet.
Und wenn, kannst Du Dir in etwa vorstellen, was Auflichteinrichtungen für oben erwähnte Mikroskope kosten?

Die wuchtige Lichtquelle mit ihrer Halogenleuchte ist bestens für die Hell- und Dunkelfeldbeleuchtung geeignet, ein Umbau auf LED bestimmt möglich; hier im Forum gibt es einige Fachleute zu diesem Thema. Frag den Anbieter nach Reserveleuchtmittel.

Freundliche Grüße
Frank



Henry

@Frank:

HD-Auflichtkondensor rund 220€, pro HD-Objektiv 120 - 145€, wenn für Hellfeld und Dunkelfeld geeignet, sonst leicht günstiger? :)

Ja, ich denke insgesamt wird es leicht teurer werden.

Frank D.

Zitat von: Henry in Dezember 17, 2010, 10:27:25 VORMITTAG

HD-Auflichtkondensor rund 220€, .....

Hmm, eigentlich recht günstig! Sind denn da auch schon die Beleuchtungseinrichtung und die Stromversorgung bei?

Ich möchte Dir natürlich nicht grundsätzlich von den Standardmodellen abraten;
mit einem 4x Objektiv und schräger oder ringförmiger LED-Auflichtbeleuchtung (Marke Eigenbau) bekommst Du selbstverständlich auch ein gutes Bild.

Viel Erfolg bei der Suche
Frank