Kaufberatung Auflichtmikroskop (digital? ungern)

Begonnen von Henry, Dezember 13, 2010, 22:57:39 NACHMITTAGS

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Henry

Hallo zusammen im Forum,

ich wollte einmal das machen, was immer gern gesehen wird:
Anmelden und gleich eine Frage bezüglich Kaufberatung stellen und mich dabei komplett ahnungslos geben... ;-)

Aber im Ernst, trotz Vorbereitung (Mikrofibel, Suchfunktion) bin ich bisher nicht zu der gewünschten Information gekommen.

Was ich suche:

- Ein Mikroskop, mit dem ich den Schliff von Messern (insbesondere Rasiermessern) und Rostbefall beurteilen kann. Es soll also ein Auflichtmikroskop werden.
- Da ich das ganze eher hobbymäßig betreibe, ist die Chance, mir ein Einstiegsgerät für die häufig erwähnten "mindestens 2000€" zu besorgen, eher gering. Mein Budget ist daher "ungefähr 500€" anzusiedeln, Schwankungen nach oben (mit Bauchschmerzen) und nach unten (mit Freude) inbegriffen.
- Die Vergrößerung sollte bis 200x betragen
- Damit ihr eine Vorstellung habt, was ich aufnehmen und sehen will: http://straightrazorguy.net/2008/07/22/mein-neues-spielzeug-oder-scharfen-unter-dem-mikroskop/
- Der obige Link zeigt ein digitales LED-Mikroskop von Aldi, was zwar gemessen an richtig guten Mikroskopen ein eher lächerliches Bild bietet, aber letztlich für mich gerade so noch brauchbare Ergebnisse liefert.
- Ich habe aber Vorbehalte gegenüber Digitaltechnik, da ich gerne auch in ein paar Jährchen und auch bei Systemwechsel (Win->Mac/Linux) gerne noch etwas von dem Mikroskop hätte. Ich schliesse es aber nicht aus! Dennoch PC und Mac-kompatibel sollte es sein.
- (haltbar, robust, kompakt, evtl. Ersatzteile erhältlich)

Was es auch haben darf, aber nicht muss:

- Binokular
- Unterschiedliche Vergrößerung
- Durchlicht... (nein ich lass es lieber, Eierlegende Wollmilchsäue sind zu teuer ;-) )
- Möglichkeit für Digitalaufnahmen
- 400x Auflösung

Womit ich insgesamt ein wenig liebäugle:
- Peak-Standmikroskop 200x http://www.m-service.de/seiten/d/d_lupen/d_2034std.html#2034-20
- Billig-Werf-Weg-Taschenmikroskop 60-100x http://cgi.ebay.de/Taschenmikroskop-60-100facher-Vergroserung-/160510958786?pt=DE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik&hash=item255f32dcc2
- Nostalgie Pur Zeiss Epignost (Erweiterbarkeit?) http://cgi.ebay.de/10216-Auflichtmikroskop-EPIGNOST-Carl-Zeiss-Jena-/280453836021?pt=DE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik&hash=item414c59ecf5
- ?? <-- Eure Empfehlung

Das Peak scheint eher für plane Flächen geeignet zu sein. Ich finde aber die eingebaute Skala sehr interessant. Und die Möglichkeit, Objektive und Okulare zu wechseln. Das Billig-Wegwerf Dingens ist wohl die preislich beste Alternative. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es das ist, was ich haben möchte. Das Epignost erscheint mir zu "alt".

Ich danke Euch sehr für Eure Hilfe und Geduld mit mir. :)

Edit: Korrektur Anforderung

Detlef Kramer

Deine Spanne ist fast unendlich weit. Wenn ich mir die Fotos des Rasiermessers in der verlinkten Seite anschaue, dann würdest Du mit einem Bresser Biolux NV für 70 € bei Lidl schon sehr gut liegen. Das ist selbstverständlich kein Profi-Gerät; aber zur Überprüfung einer Rasiermesser-Schneide?

Das Epignost ist hingegen echte Profi-Klasse. Leider kann ich zur Ausbaubarkeit usw. nichts sagen - da wissen Andere mehr.

Ein gutes Händchen bei der Entscheidung!

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Henry

@Detlef

Ich hatte selber schon die Befürchtung, dass ich zu viele Spielräume für Empfehlungen gebe.

Der Vorschlag mit dem Bresser ist schon einmal ein guter Ansatz. Ich bin nur ab und zu hier im Forum über etwas Verächtliche Äußerungen bezüglich der Marke Bresser gestolpert, deswegen wollte ich das (noch) nicht erwähnen.

Positiv:
- Auf- und Durchlichtmikroskop
- guter Preis

Negativ an dem Vorschlag:
- Zu Geringe Auflösung: 320 x 240 -> besser VGA oder mehr
- Wenn ein solches Mikroskop, dann evtl. doch besser Binokular
- Ist das nur Digital, oder täusche ich mich da?

Aber dennoch, das scheint schon ganz gut zu sein.
--

@Safari:
Danke für den Hinweis, ich google mal :)
--


Gibt es denn Meinungen zu dem Peak Standmikroskop?

beamish

Hallo Henry,

schau Dir mal dieses Paper an:

http://www.juelich-bonn.com/pdf/Abenteuer_Klingen_Schaerfen.pdf

und dann überleg Dir, was man zu einer solchen Dokumentation braucht. Sicher kein "Peak-Standmikroskop".. oder?

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

reblaus

Hallo -

viele von uns benutzen "auch" einen Monitor. Das geht sehr gut und ist augenschonend, wenn man erst mal die Stelle gefunden hat, die man untersuchen will oder wenn es sich um Routineuntersuchungen handelt - jedesmal das Gleiche.

Aber präpariere mal was mit einer Pinzette und einer Nadel unter dem Stereomikroskop, wenn du nur ein Monitorbild hast - da werden dir die Augen übergehen  ;).

Gruß

Rolf

Henry

@Beamish:
Vielen Dank für diesen Link. Das war sehr informativ und musste gestern Nacht noch unbedingt gelesen werden. ;-)

@Safari und @Reblaus:
Ich danke für Eure Hinweise, aber habt ihr auch konkrete Vorschläge für ein solches Mikroskop?

Werner Jülich

Die hier http://www.juelich-bonn.c...uer_Klingen_Schaerfen.pdf gezeigten Aufnahmen sind mit einem Zeiss Axio Scope.A1 mit Auflichtilluminator, EPI-HD Objektiven entstanden.
Das wird dann etwas teurer.

Werner Jülich

Detlef Kramer

@Reblaus

Ich habe alle Diskussionen zu dem Biolux seit Anbeginn an verfolgt. Ich würde es normalerweise einem ambitionierten Anfänger nicht empfehlen, weil es nicht ausbaufähig ist und die mechanische Qualität und vor allem die Stabilität einiges zu wünschen übrig lassen.

Aber: das Bresser kostet normalerweise das Doppelte! Alle Jahre wieder taucht in der Vorweihnachtszeit dieses Mikroskop für 70 € bei Lidl auf und das ist, gemessen an der Qualität, ein echtes Schnäppchen. Natürlich ist die Kamera eine fast nutzlose Beigabe. Trotz alledem würde ich es dem Biologie-Amateur nur unter Vorbehalt empfehlen, gewissermaßen zum "Schnuppern" - das kann man bei 70 € verantworten.

Hier in diesem speziellen Fall habe ich mich an dem orientiert, was "Henry" als gewünschte Leistung beschrieben und belegt hat. Da geht es ja nicht um Mikroskopie als Hobby, sondern ein optisches Instrument zur schnellen Qualitätskontrolle. Dafür müsste das Biolux geeignet sein. Vor allem und speziell in diesem Fall: es hat bereits eine eingebaute, schräge Auflichtbeleuchtung!

Allerdings Werner Jülichs Anmerkung sollte man auch ernst nehmen - wenn man ca. 2 k€ investieren kann und möchte. Mit dem Gerät ist dann aber auch mehr an Abbildungsleistung drin, als in dem sehr guten pdf erkennbar.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Henry

#8
Die Argumente von Detlef verstehe ich. Es ist bei ~70 € für das Biolux von Lidl
http://www.lidl-shop.de/de/Geschenkewelt/BRESSER-Biolux-AL-Mikroskop-mit-PC-Anschluss bzw.
http://cgi.ebay.de/Bresser-Biolux-NV-ehemals-AL-monokulares-Mikroskop-/300503781535?pt=Lernspielzeug&hash=item45f76bd09f
wenig Lehrgeld zu zahlen, wenn es doch nicht das ist, was ich möchte. (Was ist eigentlich an dem NV besser, als beim AL?)

Allerdings bin ich schon jemand, der etwas haben möchte, was dann auch eine Weile hält. Diesbezüglich habe ich mehr Warnungen zu dem Bresser Biolux gelesen als Ermunterungen.

Wie steht es denn mit dem Bresser Advance ICD 10-160x ? Das ist dann schon für rund 366€ zu haben. Hat aber nur 160, statt meiner geforderten 200X und evtl. gewünschten 400x Vergrößerung. Kann man das zur Not auch irgendwann aufrüsten? Hier gefällt mir nebenbei die Aussicht, auch einmal Fotos zu ziehen (mit entsprechender Ausrüstung).

Ich habe auch schon die Empfehlung erhalten, mir ein Zeiss Standard 14 oder ein Zeiss GFL zuzulegen. Samt einer externen LED-Beleuchtung von Ikea. Damit hätte ich dann etwas Vernünftiges. Wie ist das zu werten? Ich denke mir, dass ein Durchlichtmikroskop nicht ohne Weiteres tolle Auflicht-Bilder zeigen kann. Oder irre ich mich da?

Für die letzteren Modelle spräche dann auch, dass ich damit auch etwas Vernünftiges in der Hand hätte wenn ich dann doch einmal mehr in die Mikroskopie reinschnuppern möchte. Aber damit schweife ich dann wieder von meinen ursprünglichen Anforderungen ab. (Klingenschliff beurteilen)




Robert Götz


ZitatIch habe auch schon die Empfehlung erhalten, mir ein Zeiss Standard 14 oder ein Zeiss GFL zuzulegen. Samt einer externen LED-Beleuchtung von Ikea. Damit hätte ich dann etwas Vernünftiges. Wie ist das zu werten? Ich denke mir, dass ein Durchlichtmikroskop nicht ohne Weiteres tolle Auflicht-Bilder zeigen kann. Oder irre ich mich da?

Die Ikea-Leuchte als Auflicht geht nur bei Objektiven <10, sonst ist der Arbeitsabstand zu gering um noch eine vernünftige Beleuchtung zu ermöglichen. Das gilt auf für das "Auflicht" des Lidl-Bresser, das ist nur mit dem 4er Objektiv nutzbar.
Das Zeiss-Jena von Fotoherbst ist sicher keine schlechte Wahl, Alternative wäre ein Lomo Metam, das allerdings nur selten angeboten wird.
Preislich günstig wäre auch das unter der Nr. 120657729391 bei ebay angebotene Mikroskop, da kämen dann allerdings noch 20% Steuer drauf.

Gruß
Robert



Henry

#10
@Robert:

Beim Bresser AL geht mit Auflicht nur das 4er Objektiv? Also wäre ich dann bei maximal 16*4 = 64 facher Vergrößerung?

(Ich bin mir nicht sicher, ob die Barlow-Linse bei dem Bresser überhaupt die zweifache Vergrößerung mit anständiger Qualität bringt. Selbst dann wäre ich auch deutlich unter der 200 fachen Vergrößerung.)

Robert Götz


Habe es gerad mal mit meinem Bresser ausprobiert. Ich habe allerdings das Bresser-LCD, das auch gelegentlich bei Lidl angeboten wird.
Es ist aber genauso aufgebaut. Auflicht funktioniert nur mit dem 4er Objektiv, mit dem 10er sieht man garnichts mehr.
Die Barlow-Linse würde ich sowieso vergessen, ich kenne sie zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie am Bresser eine vernünftige Qualität bietet.

Gruß
Robert


Frank D.

Hallo Henry,

wenn es etwas vernünftiges für die Auflichtbeobachtung sein soll, dann wäre das von Dir vorgestellte Epignost eine gute Wahl.

Bei den mitgelieferten Okular-Objektivkombinationen sieht es wie folgt aus:

Beobachtest Du rein visuell durch das Bino,
ergeben die 1,6-fache Vergrößerung des binokularen Ansatzes und die 0,63-fache Vergrößerung des Gerätes zusammen eine 1-fache Basisvergrößerung.
Hier können nun einfach Objektiv- und Okularvergrößerungen miteinander multipliziert, und somit die Gesamtvergrößerung bestimmt werden.
In diesem speziellen Fall wären das 50-fach, 100-fach und 200-fach. Wie Du an den Aperturen der 3 Objektive ( 0,05 / 0,1 / 0,2 ) erkennen kannst, liegen diese Vergrößerungen auch im sinnvollen Bereich. Deine gewünschte 200-fache Vergrößerung wird auch erfüllt.

Wenn noch Geld für die Fotografie übrig ist, kannst Du entscheiden, ob eine digitale Kompaktkamera direkt am Okular adaptiert, oder der gesamte binokulare Tubus gegen einen geraden Monotubus (ca. 15 Euro) oder einen Trinotubus ausgetauscht wird.

Die angebotene Variante ist für Auflichtbeobachtungen im Hellfeld gedacht. Der Objektivrevolver ist aber gegen einen für Epi-Objektive austauschbar, so dass -und jetzt hoffe ich, dass ich richtig vermute- auch Beobachtungen im Dunkelfeld durchgeführt werden können. Mit dem seitlichen Knopf (gegenüber der Beleuchtungseinrichtung) kann dann zwischen Hell- und Dunkelfeld gewechselt werden. Dazu kann Dir aber Kay Hoerster genaueres sagen. Er besitzt ein ähnliches Epignost. Vielleicht kontaktierst Du ihn mal.

Freundliche Grüße
Frank

liftboy

Hallo erstmal,
schon mal was von Zoll gehört?
Gruß Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Günter

Hallo Henry,

nun will ich noch eine neue Variante ins Spiel bringen: ein Stereomikroskop.
Ich habe zB dieses hier http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3717.0 mit bis zu 45-facher Vergrößerung.
Damit konnte ich bei meinen ersten Gehversuchen des Messerschleifens einfach und ganz gut den Schliff betrachten.

Was aus meinen Augen für ein Stereomikroskop sprechen könnte
Es ist universell für Alltagsbeobachtungen einsetzbar (Münzen, Blüten, Moose, Insekten ...) besonders falls Du die Mikroskopie nicht als Hauptinteresse sondern als Hilfsmittel für Dich und Deine Hobbys siehst.
Es gibt auch Stereomikroskope mit höheren Vergrößerungen. Allgemein sinkt dann ja auch die Tiefenschärfe und man muß möglicherweise (ich habe es noch nicht ausprobiert) den betrachteten Klingenbereich plan fixieren und kann nicht mehr so einfach die Klinge mit freier Hand auf einem Klötzchen abgestützt betrachten. Und genau das willst Du ja vielleicht machen, nach dem Schliff auf einem Stein das Ergebnis schnell sehen.

viele Grüße
Günter


über mich   
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