Canon Speedlite 430 EXII: Mikroblitzen im DIK - Probleme!

Begonnen von Peter V., August 31, 2011, 22:53:37 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo Kurt

ZitatEv. ergibt sich eine Verbesserung, wenn der Blitz auf den zweiten Verschlussvorgang synchronisiert wird, also kurz vor dem Schliessen des Verschlusses, die Kamera wackelt dann nicht mehr so sehr?
Arbeitet man im abgedunkelten Raum, so kann bei der Kamera eine längere Belichtungszeit gewählt werden, dann ist die Erschütterung der Verschlussöffnung abgeklungen.

auch das habe ich gestern probiert. Hat zwar auch funktioniert, aber es fehlt noch der direkte Vergleich gegenüber der Synchronisation auf den ersten Verschlußvorhang. Bei den flüchtigen Objekten wird das etwas schwierig, da man so schnell nicht umprogrammieren kann.
Mit langen Belichtungszeiten habe ich sonst auch nie solche Probleme gehabt, aber dazu muß man sich beim Tümpeln eben die ruhenden Objekte aussuchen. Und selbst da sind noch kleine Strömungen zu beobachten, die das Objekt von der Stelle treiben oder es kommt mal eben ein Ciliat vorbei und stößt dagegen...

Wie schon erkannt wurde: Kurze Abbrennzeiten schaffen leider nicht mehr Tiefenschärfe. Also bleibt manches in der Unschärfe eingefroren.

Viele Grüße
Bernd

Peter V.

Zitat von: Klaus in September 02, 2011, 09:39:17 VORMITTAG
Hallo Peter,

vielleicht eine dumme Frage, aber: hast Du bei den Aufnahmen den Blitz aus "manuell" gestellt? Ich frage das, weil bei meiner EOS 450D beim E-TTL Blitzen 420 EX) aus dem liveview heraus erst der Spiegel schlägt und dann die Aufnahme erfolgt...

Gruß

Klaus

Lieber Klaus,

diese Information hatte ich schon von Frank. Ja, ich habe ihn jetzt auf Manuell stehe, wobei das eigentlich nicht so geplant war...ich wollte ursprünglich schon "richtig TTL" blitzen.  :-\
Wie wird denn das von mir in diesem Thread gepostet Bild gesehen? Ich finde es bezgl. der Einfriereffektes in Ordnung. Oder wäre da noch ein besseres Ergebnis zu erwarten?

Herzliche Grüße
P. Voigt
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

peter-h

Nach all den Beiträgen, Ratschlägen und nun auch eigenen Versuchen, bleibt die einzige Hoffnung das Objekt selbst etwas zu beruhigen. Auch wird es in der Zukunft noch empfindlichere Kameras geben und das Problem etwas entspannen. Für bedächtige Objekte und DIC ist es aber eine schöne Lösung. Im Normalfall haben wir heute doch Licht im Überfluß!

Peter

peter-h

Noch eine Frage:

Kennt jemand die Zeiten, ob Blitz oder Kameraverschluß welche nötig sind um diese extremen Geschwindigkeiten sauber abzubilden?


Hier mit einem Plan-Neoluar 63/1,2 Wasserimmersion, Cree LED bei 2 A und der DFK72 mit 1 / 5000s. Selbst bei Versuchen mit 1 / 10000s war noch eine Verschmierung zu sehen. Da versteckt sich jede Hoffnung  >:(

Peter

Nomarski

Hallo,

manchen Gegebenheiten muß man sich wohl beugen wie dieses Rädertier:



Viele Grüße
Bernd

Bernd

Hallo Peter,

ich habe gerade noch mal genau nachgesehen. Im 430EX-II Manual (http://usa.canon.com/cusa/consumer/products/cameras/speedlite_flash_lineup/speedlite_430ex_ii#BrochuresAndManuals) steht tatsächlich nichts über die Brenndauer des Blitzes.
Im 430EX Manual (http://usa.canon.com/cusa/support/professional/professional_cameras/flashes/speedlite_430ex#BrochuresAndManuals) stehen die max. 1.2 ms auf S. 33.

Ansonsten scheinen die Specifiacations aber identisch (?).

Viele Grüße
Bernd 

junio

Lieber Peter,

ich komme zunächst auf die Ausgangsproblematik zurück. Das verwischte Bild war an meinem Mikroskop bedingt nachvollziehbar bei einer Blitzsynchronisation von 1/60s und einem erheblichen Anteil an Pilotlicht.

Über die Leuchtzeiten weiss ich nicht mehr als die anderen Forumsfreunde, eher etwas weniger. Aber ich habe auch einige Versuche gemacht.

Zu meiner Ausrüstung - Du kennst sie - wie folgt:

Zeiss WL-Stativ
Halogenbeleuchtung 12V 100W mit Wärmeschutz- und UV-Filter
Trinokularer Tubus mit 80% Fotoausgang
Spiegelkasten mit Blitzkollektor und Strahlteiler 70% für den Blitzbeleuchtungsstrahlengang
Kamera Canon 40D
Canon-Speedlite 430 EXII

Sonstiges:

Fotografiert wurde bei 400 ASA im Hellfeld, Phasenkontrast und DIK einmal ohne Blitz und einmal mit Blitz ( dann ohne Pilotlicht). Bei den Hellfeldaufnahmen und im DIK betrug das Verhältnis BA/nA-Objektiv 60-70%. Eingesetzt wurden im Hellfeld und DIK ein Planachromat 40 und im Phasenkontrast ein Neofluar 40 und ein achr.aplan. Kondensor 1,4.  Fotookular Zeiss KPL 6,3.
Geblitzt wurde im manuellen Blitzmodus, um mehr über die Leistung und Leistungsreserven zu erfahren. Das ist im sonst üblichen und sehr gut funktionierendem E-TTL-Modus nicht erkennbar. 

Ergebnisse:

Halogen 12V 100Watt
40 Planachromat Hellfeld    Kameraeinstellung:Programmautomatik    Belichtungsergebnis 1/250 s 
40 Neo Phasenkontrast      Kameraeinstellung:Programmautomatik    Belichtungsergebnis 1/ 40 s
40 Planachromat DIK         Kameraeinstellung:Programmautomatik    Belichtungsergebnis 1/ 25 s

Canon-Blitz
40 Planachromat Hellfeld    Kameraeinstellung:Manuell Synchron.1/250s    Blitzleistung 1/64  ( Bild war überbelichtet) 
40 Neo Phasenkontrast      Kameraeinstellung:Manuell Synchron.1/250s    Blitzleistung 1/16
40 Planachromat DIK         Kameraeinstellung:Manuell Synchron.1/250s    Blitzleistung 1/8

Mein Fazit aus dieser Versuchsreihe und allgemeine Erfahrungen mit der Canon 40D und Systemblitz:

Die Aufnahmen mit der hier angewandten Mikroskopbeleuchtung liegen im allgemein bekannten, kritischen Verwackelungsbereich durch Spiegelschlag und Verschluss . Das entfällt beim Blitzen, da alle Aufnahmen mit mindestens 1/250s erfolgen.

Der Blitz hat noch Leistungsreseven für höhere Vergrößerungen.

Es gibt eine Neigung beim digitalen E-TTL-Blitzen zur Überbelichtung. Ich führe das darauf zurück, das die Kamera den Leistungszusammenhang zwischen Messvorblitz und Hauptblitz in dem gesamten Mikroblitzsystem etwas fehlinterpretiert. Diese Ungänze lässt sich mit den Systemblitzen von Canon sehr effektiv kompensieren (+-3Stufen), allerdings nicht beim Kleinsten, dem 270 EXII, der sich allerdings für die Allgemeinfotografie hervorragend bewährt.

Aufnahmen im Highspeed-modus sind, von Sonderanwendungen abgesehen, nicht zielführend, da die Leistung des Blitzes im allgemeinen zu klein ist, um extrem kurze Verschlusszeiten realisieren zu können.

Der Farbtemperaturvorteil des Blitzens ist mit der digitalen Fotografie fortgefallen. Der Einfluss des Pilotlichtes scheint erscheint beim digitalen Blitzen etwas größer zu sein als in der analogen Fotografie. Hier bin ich aber noch nicht sicher.

Zum Schluss: die Welt der Lebendfotografie besteht aus vielen Facetten und nicht nur aus Cilien und Zirren. Diese Objektdetail stellt eine hohe Herausforderung dar, die die Mikroblitzfotografie vielleicht an den Rand des zur Zeit Möglichen treibt. Kennt jemand ein geeigneteres Versuchsobjekt, das die zusätzliche Problematik der richtigen Fokusebene und der gesamten Objektbewegung nicht aufweist?

Herzliche Grüße von Jürgen





         

 
   



Peter V.

#37
Lieber Jürgen,

vorweg: Deine Mikroblitzeinrichtung selbst funktioniert tadellos, ist komfortabel zu bedienen und auch nach einigen Tagen Herumexperimentiererei sind mir keine Schwächen aufgefallen oder mögliche Verbesseungen eingefallen.

Allerdings muss ich nun etwas ketzerisch den grundsätzlichen Sinn des Mikroblitzens hinterfragen. Gerade Du kennst ja die Historie des Mikroblitzens besser als jeder andere, vor allem auch als ich ( da ich in der analogen Ära nichts mit Mikrofotografie zu tun hatte ).
Nach meiner Kenntnis gibt es folgende Gründe fürs Mikroblitzen anstelle der üblichen Beleuchtung:

1) Nicht ausreichende Helligkeit: ( Entfällt durch moderne Lichtquellen wie LED )
2) probleme mit der Farbtempertaur: ( Kein Problem in der Ära der EBV )
3) Probleme mit Spiegel- /Verschlußschlag: Entfällt seit Einführung der neuen Canon-Modelle mit dem verschluß- und spiegelfreien LiveView sowie generell bei normalen Digicams
4) Einfrieren von schellen Bewegungen des ganzen Ciliaten oder der Cilien / Zirren.

Die ersten drei Gründe entfallen z.B. in meinem Anwedungsfall, und bereits mit der normalen Halogenbeleuchtung ( und erst recht mit einer starken LED ) komme ich auch auf Belichtungszeiten von 1/250  auch beim 40er oder 50er-Objektiv im DIK. Mit starken LEDs ( nach oben gibt es da ja kaum koch Grenzen ) wären sicher auch recht kurze Zeiten realisierbar.

Mein Hoffnung war, durch das Mikroblitzen eben sehr kurze Belichtungszeiten zu realisieren. Das klappt anscheinend noch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe ( ich würde aber auch nicht sagen, dass es nicht funtkioniert ). Leider fehlen mir hier die Meßmöglichkeiten ( Stichwort:Abbrenndauer ). Ich bin ja noch "am Probieren dran"  ;)

Wäre als ein "Einfrieren" nicht möglich, müsste man sich also schon die grundsätzliche Frage stellen: Wozu Mikroblitz?

Sicher ist es so, dass bei ungequetschten "natürlich" moblien Objekten die Schichtdicke noch hoch ist, sodass das Blitzen allein kein Garant für gute Bilder ist, selbst, wenn die Bewegung gut eingefroren ist.

Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch und vielleicht ist es ja auch nicht so, dass Mikroblitzen für wirklich gute Fotos zwingend erforderlich ist. Allerdings benutzen nahezu alle, die hier von bewegten Objekten Spitzenfotos posten, Mikroblitze! Zufall?

Herzliche Grüße
Peter
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junio

Lieber Peter,

ich hatte meinen Beitrag nicht zur Verteidigung meiner Blitzeinrichtungen geschrieben. Freue mich aber auch über Dein Lob.
Das Einfrieren von Bewegungen ist ein völlig relativer Begriff, willst Du die Bewegung eines vorbeifahrenden Radfahrers oder eines vorbeifahrenden Rennwagens einfrieren. Ich weiß nicht, womit wir den Cilienschlag eines Protisten vergleichen sollen.
Im übrigen sind die Cilien aus meiner Sicht sowohl bei Deinen Fotos und auch bei den Fotos von Peter H. schon sehr gut eingefroren. Eigentlich verstehe ich Eure Kritik am eigenen fotografischen Ergebnis nicht so recht.

Aber noch einmal die Frage in die Runde der Interessierten, gibt es ein für unsere Fragestellung besseres Objekt als den Cilienschlag eines Einzellers bei teilweise verklebten Wimpern, die nicht in einer Schärfenebene liegen und deren Bild dann evtl. als bewegungsunscharf interpretiert wird?



Beste Grüße von Jürgen

Nomarski

Hallo,

ZitatJa, ich habe ihn jetzt auf Manuell stehe, wobei das eigentlich nicht so geplant war...ich wollte ursprünglich schon "richtig TTL" blitzen. 

daß das nicht so richtig klappen will, dafür habe ich nun auch eine Erklärung: Bei der E-TTL-Messung ist bei einigen Blitzgeräten neben dem Kamerasensor, der die erforderliche Blitzdauer für die Aufnahme per Vorblitz errechnet noch ein Sensor im Blitzreflektor beteiligt, der das reflektierte Licht misst. Wenn dieser Sensor zu wenig Licht bekommt, dreht die Blitzsteuerung entsprechend mehr auf und es kommt zur Überbelichtung.

Viele Grüße
Bernd

Jürgen Boschert

#40
Hallo Bernd,

Zitatnun auch eine Erklärung: Bei der E-TTL-Messung ist bei einigen Blitzgeräten neben dem Kamerasensor, der

Deswegen hatte Martin Kreutz vor einiger Zeit auch einen Artikel im Mikrokosmos veröffentlicht, der genau diese Problematik und eine entsprechende Blitzadaption zum Thema hatte.

Beste Grüße !

JB


edit: Änderung Autor des Artikels
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Hallo!

Ich bin kein MK-Abonnent ( ja, ich gebe es zu!  :-[ ), vielleicht ist ja jemand so freundlich, mir den Artikel zur Verfügung zu stellen. ( Meine email-Adresse ist unter meinem Avatar anklickbar ).
Ich kenne diesen ominösen Sensor von Olympus, er wurde ja von Martin Kreutz in einem früheren MK beschrieben. Hat ihn denn Canon sicher auch?

Herzliche Grüße
Peter
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Nomarski

Hallo Peter,

zum Glück lassen sich solche Informationen nicht nur aus dem Mikrokosmos gewinnen, sondern man kann sie vom Kundendienst des Herstellers bekommen, sei es Canon, Nikon oder Olympus. Die Leute sind dort übrigens sehr hilfsbereit, reagieren prompt und erklären es ziemlich genau.

Viele Grüße
Bernd

Peter V.

Lieber Bernd,

Sprich! Hast Du bereits detailliertere Infos von Canon? Dann darfst Du sie gerne weitergeben  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

#44
Zitat von: Jürgen Boschert in September 06, 2011, 12:08:48 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

Zitatnun auch eine Erklärung: Bei der E-TTL-Messung ist bei einigen Blitzgeräten neben dem Kamerasensor, der

Deswegen hatte Gerd Günter vor einiger Zeit auch einen Artikel im Mikrokosmos veröffentlicht, der genau diese Problematik und eine entsprechende Blitzadaption zum Thema hatte.

Beste Grüße !

JB

Hallo Jürgen,

verwechselst Du da evtl. etwas? Meinst Du vielleicht den Artikel von M. Kreutz oder gibt es wirklich noch einen weiteren Artikel von Gerd zu dieser Problematik?

Herzliche Grüße
Peter
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