Phasenringe und Grenzdunkelfeld

Begonnen von peter-h, Oktober 03, 2011, 15:00:11 NACHMITTAGS

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peter-h

Angeregt durch einen neuen Thread möchte ich einige Beispiele für eine alte Methode zeigen.

Grenzdunkelfeld :
Uralt und bereits seit 1863 bekannt und von G. J. Stoney 1896 und H. Siedentopf 1915 beschrieben.
Hierzu wird im Kondensor mittels einer zentralen kreisförmigen Abdeckung versucht nur einen schmalen Rand der Austrittspupille des Objektivs für die Strahlung frei zu geben. Es tritt eine Steigerung des Kontrasts und der Auflösung ein.
Dazu auch: http://www.mikroskopie-muenchen.de/col-chmela.html

Wie sieht die Realität aus?

Richtige Hellfeldbeleuchtung mit geköhlertem Strahlengang, rechts die Objektiv Austrittspupille


Phasenkontrast mit exakter Einstellung der Phasenblende, übliche Haloeffekte am Objekt


Falsche, große Phasenblende am Kondensor gewählt, ein sehr schlechtes Bild, kaum Schärfe!


Zentrale Abschattung im Kondensor, helles Bild und recht scharfe Abbildung


Vergrößerung der zentralen Abschattung, praktisch schon Dunkelfeld

Vielleicht regen diese Beispiele zu weiteren Experimenten an.  ;)
Viele Grüße
Peter

Gunther Chmela

#1
Lieber Herr Höbel,

nun könnte man in diese Zusammenstellung ja auch noch das Ringförmige Hellfeld (COL / RFB) mit aufnehmen. Der Übergang zum Grenzdunkelfeld ist fließend! Die Zentralblende (4. Abb. von oben) müßte nur eine Spur (!) kleiner sein, so daß der Bilduntergrund hell erscheint. Meist genügt es auch, einfach den Kondensor etwas höherzustellen - falls das noch möglich ist.

Es lassen sich übrigens auch RFB-Bilder erzeugen, bei denen noch ein Rest von DF erkennbar ist (die Objekte "leuchten" dann etwas, während der Untergrund hell ist). Wie gesagt, hier besteht ein fließender Übergang!

Beste Grüße!
Gunther Chmela

peter-h

Lieber Herr Chmela,

absolut richtig und ich konnte es auch schön beobachten, nur wollte ich keine zig Bilder bringen, sondern nur den Anstoß geben. Nun ist das wilde Präparat schon entsorgt und ein direkter Vergleich nicht mehr möglich. Es lohnt sich aber in jedem Fall bei dünnen Objekten diese Methode zu testen.

Ähnliche Resultate erzielt man mit dem Heine Kondensor. ABER da der Lichtring sehr schmal ist, geht enorm viel Licht verloren und die Resultate sehen etwas anders aus. Das wären dann die nächsten Bildbeispiele  ;D

Einen schönen Restfeiertag
Peter Höbel

reblaus

Hallo -

aber wo ist nun der Unterschied zur RFB? Ich erinnere mich, dass in den letzten Monaten dazu eine ganze Menge Beispiele von Bernd (Nomarski) et al. gebracht wurden, bei denen man an Diatomeenpräparaten eine beachtliche Steigerung der Auflösung im Vergleich zu Hellfeld oder Ph sehen konnte.

Viele Grüße

Rolf Blaich

Gunther Chmela

Zitat von: reblaus in Oktober 03, 2011, 19:42:38 NACHMITTAGS
aber wo ist nun der Unterschied zur RFB?

Der Unterschied, wenn man von einem solchen sprechen will, liegt in folgenden Punkten:
1. Der Bilduntergrund ist hell, nicht abgedunkelt,
2. die Objekte leuchten nicht.

Das RFB-Bild sieht also bei flüchtiger Betrachtung aus wie ein normales Hellfeldbild. Allerdings sind Kontrast und Auflösung erhöht.

Grüße!
G.Ch.