Ergolux Z-Achse:Grobeinstellung sehr schwergängig Ratschläge zum gangbar machen?

Begonnen von bgesemann, November 11, 2011, 09:09:49 VORMITTAG

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bgesemann

Hallo,
ich habe ein Leitz Ergolux. Ich weiß nicht, ob die Mechaniken für die Z-Achse bei allen Ergolux identisch sind, bei mir ist das Rad für die Feineinstellung z.B. nicht endlos, sondern hat nach ein paar Umdrehungen Anschläge, sodass längere Wege mit den Groben Räsern eingestellt werden müssen.

Die Räder für die Grobeinstellung waren schon immer recht schwer zu drehen, ich habe jedoch das gefühl, dass es in letzter Zeit immer schwerer geht und habe sorge, dass ich die Höhe bald überhauopt nicht mehr einstellen kann. Es hakt nichts, es gibt auch keine komischen mechanischen Geräusche von sich etc. es geht halt nur allgemein sehr schwer zu drehen.

Kann man das ganze einfach wieder miot irgendwelchen Hausmitteln gangbar machen oder muss ich da mit irgendetwas besionders vorsichtig sein?

Danke & Gruß
Ben

Lothar Gutjahr

Hallo Ben,

da wirst du nicht umhinkommen mal die durch Alter und eingezogenen Staub festwerdenden Lager und Gleitbahnen zu säubern oder säubern zu lassen. Ich schiebe das bei meinem großen Metalloplan auch schon eine ganze Weile vor mir her und es wird immer schwergängiger. Du könntest mal das Gerät in dem wärmsten Raum der Wohnung aufstellen und schauen ob das dann leichter geht. Um die Teile selbst gängig zu machen müßtest du den Tisch entfernen und Tubus entfernen um an den Antrieb zu kommen. Es ist schon zu lange her, dass ich ein solches Stativ zerlegt habe. Aber ich meine es handelt sich um zwei Schrauben von vorne im Schwalbenschwanz der Tischführung zugänglich. Die Schraube von unten löst die Säule wenn ich es richtig erinnere. Ich würde dann die Führungsbahnen mit einem mit WD40 angesprühten Läppchen säubern und mit einem Zahnstocher oder ähnlichen Gerät etwas von dem Fluid an die Lager des Verstellsystems bringen. das sollte Wunder wirken. Diesen Tip gebe ich dir aber auf eigenes Risiko. Bei meinem Gerät werde ich so vorgehen. Wenn dein Antrieb aber einen mechanischen Fehler hätte ( angefressen oder ähnlich), könnte ich nachschauen, ob ich noch so einen liegen habe.

Gruß Lothar

Nomarski

Hallo Lothar,

das kann ich nur begrüßen, daß du mich entlastest, indem du dich den Leitz-Fällen annimmst. 8)

Beste Grüße
Bernd

Lothar Gutjahr

Sorry Bernd,

ich will niemand in die Quere kommen und schon gar nicht mit nicht ganz sachkundigen Ratschlägen. Da ich erst wenige Stunden im Forum bin habe ich da noch nicht so den Überblick und wollte halt helfen. (dumme Angewohnheit von mir) Ich verspreche in Zukunft erst mal abzuwarten ob sich jemand anderes meldet.

Gruß Lothar

Nomarski

Nein nein Lothar,

so war das nicht gemeint. Wenn du dich mit Leitz Mikroskopen auskennst und eigene Erfahrungen in der Reparatur hast, lasse ich dir gerne den Vortritt. Selber habe ich meistens nur Zeiss überholt, würde aber auch ein Leitz wieder neu abschmieren können, aber nur, wenn ich es vor mir auf dem Tisch habe und nicht per Ferndiagnose.

Viele Grüße
Bernd

Lothar Gutjahr

Hallo Bernd,

wir werden uns schon nicht in die Wolle kommen. ;D Ich schäme mich etwas mit meinem WD40, was vermutlich nicht viel mehr wie Naphta enthält. Spreche dem aber aber aus Erfahrungen mit anderen ähnlichen Wirkungsmechanismen eine hohe Zuverlässigkeit zu. Wie weit man bei zerlegten Teilen noch einen zusätzlichen Schmierstoff hinzugeben sollte oder um ein zu leichtes Gleiten zu verhindern etwas Vaseline nimmt, höre ich gerne deinen Rat.

Gruß Lothar

Hugo Halfmann

Hallo beisammen,

manchmal helfen in der Tat ein paar Tropfen WD 40 o.ä. auf die Gleitbahnen des Tisches, mit der Methode hab ich schon mehrere GFL wieder flott bekommen, wenn aber das Getriebe verharzt ist, braucht´s entweder eine ausführliche Reparaturanleitung und Geschick, oder jemand der es für einige Euronen macht.

Es ist immer wieder erstaunlich, welche Klebkraft manche Fette entwickeln können ::)
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Nomarski

Hallo Lothar,

wie der Hugo schon angedeutet hat, entwickelt die Fette nach Jahrzehnten eine enorme Klebkraft, die zunächst gelöst werden muß, damit man nicht mit zu viel Gewalt die Materialien beschädigt. Bei dünnen Wandungen und Feingewinden geht das sehr schnell. WD40 setze ich auch ein als Löser, da brauchst du dich also nicht zu schämen, aber es muß nach der Demontage wieder entfernt werden und nur mit Bedacht und gezielt aufgetragen werden. Und nicht dort, wo Optik in der Nähe ist. Also nicht aufsprühen, sondern nur einpinseln, das reicht.

Viele Grüße
Bernd

Hugo Halfmann

Moin Bernd und Lothar,

hier noch ein bißchen Klugsch....ei von meiner Wenigkeit:

Pinseln ist manchmal auch zuviel des Guten, für die unzugänglichen Ecken fülle ich ausgegastes WD40 in eine Spritze mit feiner Kanüle ab, das lässt sich dann ganz fein dosieren. Wenn der Tisch dann wieder schön läuft, kommen ein paar Tropfen harz- und säurefreies Waffenöl (Pressol, -> Baumarkt, z.B. Hornbach) hinzu und dann ist das gut.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Nils86

Hallo Ben,

es gibt bezüglich der Zugänglichkeit des Triebkastens zwei Versionen des Ergolux. Bei der ersten Variante von 1982 kommt man nur nach Abnahme des Tisches, Tischträgers, der Tischführungsleisten und der Führungsplatte an den Triebkasten, welcher dann nach vorne herausgenommen werden kann. Vorher müssen natürlich die Triebknöpfe, die Spindel und der dazugehörige Kleinkram abmontiert werden.
Das Dumme daran ist, dass Du beim Zusammenbau dann die Führungsleisten wieder so ausrichten musst, dass der Tisch wieder absolut plan ist, was ohne Autokollimator zwar geht, aber relativ aufwändig ist und ein gutes Auge voraussetzt.

Bei der Ergolux-Version ab Mai 1986 sollte der Triebkasten von hinten her zugänglich sein, ohne den Tisch und die Führungsleisten entfernen zu müssen.
Diesen kannst Du dann, entsprechend den Vorschlägen der Kollegen, hier von außen fetten. Ist zwar etwas friemelig, sollte aber funktionieren.

Vorher würde ich aber erst testen, ob nicht nur die Führungsleisten des Tisches verharzt sind. Dazu nimmst Du nur den Tisch ab und entfernst das mit vier Schrauben gehaltene hellgraue Abdeckblech. Anschließend sind die Führungsschienen zugänglich, die Du mit Wundbenzin z. B. in einer Spritze/Pipette von oben her spülen kannst. Anschließend würde ich die Führungsleisten mit warmer Vaseline aus der Spritze fetten.

Schöne Grüße

Nils

bgesemann

Hallo,
Danke erst einmal für die vielen Antworten und sorry, dass ich mich erst so spät melde.

Also ich habe das ganze von vorne einmal auseinandergenommen. Der Führungswagen selbst läuft sehr frei. Das ist bei mir ein Kügelführungswagen und keine Gleitschiene. Wenn man den führungswagen abnimmt (wobei man auf die Kugeln acht geben muss!) sieht man, dass am Führungswagen eine Zahnstange ist, und die interne Spindel ein entsprechendes Zahnrad antreibt.

Als ich alles auseinander hatte, ging der Antrieb auf einmal wieder leicht. Daher habe ich den Führungswagen und den Tisch wieder angebaut (auch wenn ich die Zahnstange möglichst weit "rechts" fixiere bleibt ein kleines Spiel im Antrieb. man kann per Hand den kreuztisch also auch etwa einen halben mm nach oben heben. ist das normal, oder sollte das Spielfrei einzustellen sein?)

Fazit: ein paar Tage lang ging alles relativ gut, dann wurde die Achse wieder schwergängig und ist jetzt noch schwerer zu drehen als jemals zuvor. Irgendwo muss also was haken/schleifen was weiß ich?!) die Führung selbst ist es nicht, es muss also im Getriebe auf dem Weg vom Handrad zum Zahnrad was den Tisch antreibt sein. Gibt es da irgendeine bekannte stelle wo etwas verkannten kann?

Danke & Gruß
Ben

Lothar Gutjahr

Hallo Ben,

aus dem Stehgreif fällt mir dazu nichts ein, hast du vielleicht an einer Feststellschraube für den Tisch gedreht, die du sonst nie verwendest ? Passiert mir schon mal, wenn ich ohne hinzuschauen an den Kondensorantrieb will. Sorry klingt blöd, aber manchmal umzingelt man sich selbst.

LG Lothar

bgesemann

Also wieder auseinandergenommen: Die Achse, die das Schneckenrad zur letzten Achse vor der Zahnstange antreibt war doch recht harzig, genauso wie die Schnecke. WD40 hat dem jetzt erst einmal sehr gut getan. Ich will hoffen, dass das auch so bleibt ;)

Aber mal ganz nebenbei: Auf der linken Seite habe ich neben den Z-Reglern noch so eine kleine "Feststellschraube?" mit einem Aludrehknopf für den Handbetrieb. Egal ob herein oder rausgedreht erkenne ich keine Funktion dahinter. Wofür ist die Schraube ursprünglich gedacht?

Das gleiche gilt für die kleine 5-polige Anschlussbuchse oben am Trinotubus was steckt da dahinter? Gibt es irgendwo in digitaler Form entsprechende Unterlagen/Handbücher? Ich habe nämlich genau Null-Dokumentation zu dem Ergolux :(



Danke & Gruß,
Ben