FL 63/0.85 160/0.17 ersteigert

Begonnen von Lothar Gutjahr, Dezember 04, 2011, 20:43:06 NACHMITTAGS

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Lothar Gutjahr

Hallo,

meine Frage: das Objektiv FL 63/0.85 160/0.17 weckte bei mir ohne Zeit zu haben nachzusehen was es genau ist das Jagdfieber und ich habe es für 104 Euro ersteigert. Ich gehe davon aus, daß es ein Fluoritobjektiv älterer Bauart ist und wenn es einwandfrei wäre eventuell meine Sammlung in Richtung "gehobenerer Objektive" bereichert. Ja ich vielleicht damit meine Fotographierexperimente verbessern kann. Mein Standard hier sind Leitz NPL Objektive Und die Ultropakwelt auf meinem alten Ortholux.
Wenn jemand das Objektiv kennt oder nachsehen kann würde mich das freuen. (Auch wenn ich lesen müßte, bis an den Ellenbogen . . .) Ist jetzt im Nachhinein für mich so etwas wie Wundertüte, sorry. Da war halt gerade noch eine Minute Zeit wie ich darüber stolperte.

Vielen Dank für Kommentare

Lothar

Florian Stellmacher

Hallo Lothar,

Fuorit sollte stimmen, hier gibt es eine Übersicht der bei Leitz verwendeten Ojektivgravuren: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9525.msg67491#msg67491

Ich mag diese hoch vergrößernden Trockenobjektive nicht so gern, da sie aufgrund des geringen Arbeitsabstandes recht unpraktisch und bezüglich der Deckglaskorrektur gelegentlich heikel sind. Okay - ein Plapaochromat 63x 1,4 bekommt man nicht für 104,- €!  ;)

Beste Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Nomarski

Hallo,

ZitatOkay - ein Plapaochromat 63x 1,4 bekommt man nicht für 104,- €! 
Löst dafür aber einiges auf, was dieses FL 63 mit seinen 0,85 an Apertur aber nicht schafft.
Und bei Öl-Objektiven ist der Arbeitsabstand auch nicht größer. ;) ;)

Viele Grüße
Bernd

Florian Stellmacher

#3
Richtig, lieber Bernd,

ZitatUnd bei Öl-Objektiven ist der Arbeitsabstand auch nicht größer.

Aber eben auch nicht viel kleiner bei enorm höherer Auflösung. Ich habe ein 63er o.D. ("ohne Deckglas") von Zeiss - das ist eigentlich zu nichts zu gebrauchen!

Das hier ist was Reelleres:



Oder eben das hier:



Ein 63er Trockenobjektiv hatte ich mal eine Zeit lang in der Zytologie verwendet und fand, dass es bei deutlich geringerer Lichtstärke nur unwestelich mehr Informationen liefert als ein 40er Planfluotar.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Nomarski

Hallo Florian,

ZitatIch habe ein 63er o.D. ("ohne Deckglas") von Zeiss - das ist eigentlich zu nichts zu gebrauchen!

Das ist aber wieder ein anderer Schuh. Aber ich gebe dir Recht, wenn man unbedingt mit Deckglas arbeiten und immergieren möchte, ist es nicht zu gebrauchen. Dafür kann doch aber das arme Objektiv nichts!

Viele Grüße
Bernd

Rawfoto

Guten Abend

Also ich finde das 63 FL praktisch, wenn ich nur Praeperate kontrolliere oder Motive suche muesste ich nicht mit Oel herumpanschen. Das reicht beim Fotografieren ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Florian Stellmacher

Liebe Trockenschwimmer,

okay, mag sein, dass ich die "Ölpanscherei" nicht so schlimm finde wie Ihr...  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Lothar Gutjahr

Hallo Zusammen,

erst mal vielen Dank für die Kommentare. Hier habe ich zwischen den Zeilen doch genug gelesen, dass ich keinen Mist gekauft habe. Bleibt noch die Frage, in welchem Zustand das Teil ist. Aber das ist bei Käufen dieser Art nun mal so. Wobei ich sagen muß, daß ich bei über 1000 Transaktionen seit 1999 eigentlich immer großes Glück hatte. Und wenn so ein Kauf mal floppt, geht er statistisch in den Schnäppchen des Jahres, ja Jahrtausends unter.
In Griechenland war ebay unsere Einkaufsquelle Nr.1 Die Post hat in den 9 Jahren hochgerechnet alleine etwa  4000 € eingesackt.

Für mich stellt sich im Zusammenhang mit Objektiven noch die Frage nach einer Art Benchmark. Gibt es da eine forenübliche Vorgehensweise ?
Ich denke bei Auflicht an ein ganz feines Siebgewebe und bei Durchlicht vielleicht an so eine Mikrometerstufe. Oder wären da Blutplättchen besser? Hat ja auch jeder,grins. Bei meinen Ultropak habe ich folgende: 3,8; 4,0; 6,5; 11; 23; 32; 50 und 55. Diese wurden bislang nur für kleine Vergrößerungen eingesetzt bis zum 11.er. Hier wäre ich auch noch interessiert mehr zu wissen, was ich da habe. Werde aber gleich mal in den Link von Florian steigen und versuchen mehr herauszufinden. Danke Florian.

Einen schönen Abend noch allerseits

Lothar

Nomarski

Hallo Lothar,

um zu testen, ob dieses Objektiv was taugt, würde ich versuchen, eine Surirella Gemma (Diatomee) damit aufzulösen, sofern du sowas hast. Eine Pleurosigma müßte es locker schaffen.

Viele Grüße
Bernd

Holger Adelmann

#9
Hallo Kollegen,

das 63er Fl trocken Objektiv von Lothar wird sicherlich auflösen und guten Kontrast zeigen, wenn die Deckglasdicke GENAU eingehalten wird. Das ist immer wieder das Kritische bei hochaperturigen nicht-immergierten Systemen, wie Florian völlig korrekt anmerkt.
Ich hatte ein trockenes 40er Plan Apo 0.75 von Leitz, das war bei manchen Präparaten ein Knaller - aber eben bei vielen nicht, da Aperturen von 0.70 und mehr schon sehr kritisch auf die Deckglasdicke reagieren und bei unpassenden Deckgläsern sehr viel flauere Bilder liefern.

Ich habe dann dann nach vielen Jahren des Suchens ein trockenes 63er Plan Apo 0.95 mit Deckglaskorrektur von Leitz bekommen, das steht in keiner mir vorliegenden Liste.
Das Objektiv ist Spitze und ich verwende es sehr oft, wenn ich das 63er Öl daneben nicht verwenden möchte oder kann (z.B. wenn ich eine hohe Auflösung brauche, das Harz aber noch nicht trocken ist).

Kann mir jemand sagen ob ich einen Prototypen habe (s. Bild) oder gibt es eine Liste wo dieses Objektiv angegeben ist? Dann wäre ich für eine Kopie der Liste dankbar.

Also, lieber Lothar, das Objektiv kann nicht seine volle Leistung bringen wenn die Dechglasdicke nicht stimmt, also nicht enttäuscht sein. Es ist ansonsten sicher ein gutes Objektiv, zumal für diesen Preis.

Herzliche Grüsse
Holger




Lothar Gutjahr

Danke lieber Holger,

das Foto zeigt mir schön, aus was der Stoff der Träume ist. Sieht ein wenig unerschwinglich aus für einen bastelnden Rentner. ;D

@ danke auch Bernd für deine Hinweise. Nein da ich bisher nur technische Dinge unter den Objektiven hatte, gibt es noch keine Präparate mit Diatomeen. Aber wie wäre es wenn ich mir wieder mal eine Fliege schnappe und im Auge herum stacke ?

Dieses Bild stammt aus einem meiner ersten Versuche:


Wäre ja reizvoll, wenn man da noch herausfinden könnte, wie die Kontaktlinsen der Fliege befestigt sind. ;D

Das ist mit Helicon focus gestackt und mangels Dokumentation bin ich mir nicht mehr klar, mit welchem Objektiv. Aber ich wollte ja nur zum Ausdruck bringen, so etwas als Vorlage zu nehmen. Darüber hinaus steht etwas Moos mit Wasser am Fenstersims. Da könnte ja auch das eine oder andere Testobjekt herkommen. Für mich natürlich auch Neuland und da hat mich Monsti meine nächste Forennachbarin angesteckt.

Euch allen noch ein herzliches Dankeschön

Lothar

Nomarski

Hallo Lothar,

ZitatDarüber hinaus steht etwas Moos mit Wasser am Fenstersims. Da könnte ja auch das eine oder andere Testobjekt herkommen. Für mich natürlich auch Neuland und da hat mich Monsti meine nächste Forennachbarin angesteckt.
angesteckt oder angestackt?  ;D

Sicher wirst du das Objektiv auch dafür einsetzen können, aber der Wasserfilm unter dem Deckglas muß schon recht dünn sein, sonnst kann es passieren, daß du es mit der Frontlinse niederdrückst (geht wenigstens die Federung noch leicht?), oder es sogar Knack macht, wenn zwischen deinen Moosen noch ein paar Sandkörnchen sind.

Viele Grüße
Bernd

Lothar Gutjahr

Hallo Bernd,

ob die Frontlinse noch leicht geht, kann ich noch nicht sagen, da der Beamer bei ebay immer noch nicht funktioniert und ich auf die Post warten muß.

In erster Linie denke ich aber an feste Oberflächen ohne Deckglas und an Spinnenbeine, wo ich nach den plumosen Haaren kucke. Das Objektiv soll wunschgemäß eine Verbesserung gegenüber meinem trockenen 100.er NPL werden.



Diese gefiederten Haare  nannte ich Federhaare, wie ich vor Monaten glaubte die neu entdeckt zu haben. Meine Idee geht dahin, diesen eine Aufgabe bei der Häutung zuzuschreiben >>> ähnlich der Flimmerhaare<<< die der Raucher meuchelt. Nun will ich feststellen ob diese stark verbreitet sind und sammle daher Spinnenbeine von möglichst vielen Arten. Nur befürchte ich, dass so etwas nicht mehr ganz in den mir noch zugestandenen Zeitraum passt.
Ja das hat sich was mit der Zeit und dem Sauseschritt. Je älter man wird, um so schneller geht die vorbei.Was hauptsächlich daran liegt, dass man zu oft über etwas nachdenkt und die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes verdöst, anstatt die eigentliche Aufgabe anzupacken.

Dann eine schöne Woche und frohes Schaffen

Lothar

Jürgen Boschert

Hallo Lothar,

Zitat... denke ich aber an feste Oberflächen ohne Deckglas und ...

Das Objektiv ist aber für MIT Deckglas, Dicke ziemlich exakt 0,17 mm. Ich habe das Objektiv selbst auch. Es liefert gut aufgelöste, kontrastarme Bilder und ist -wie schon von Florian und Holger hier schon weiter oben geschrieben- sehr empfindlich gegen Abweichungen der Deckglasdicke. Ohne Deckglas wirst Du da kein brauchbares Bild bekommen.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Lothar Gutjahr

Ja was macht man denn da? Ein Stückchen Deckglas drunterkleben? ;D ;D ;D

LG Lothar