Bryum turbinatum Peristom-Detail

Begonnen von A. Büschlen, Januar 16, 2012, 21:44:35 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo,

ein Merkmal der Gattung Bryum ist das doppelte Peristom bestehend aus äusserem Peristom (Exostom) uns innerem Peristom (Endostom). Das Exostom mit 16 lanzettlichen, bräunlichen bis gelblichen oder orange gefärbten Zähnen ist etwa gleich lang wie das darunterliegende zarte, hyaline und feine Endostom mit einer dünnen Basilarmembran die etwa 1/3 - 1/2 der Höhe des Peristoms erreicht und 16 lanzettlichen Fortsätze die meist durchbrochen sind.

Literatur: Nebel/Philippi Band 2

Im Bild sieht man das kräftige Exostom und dazwischen die Basilarmembrane und die ersten Durchbrüche mit darunterligenden Sporen.

Aufnahme am Wild M20, Objektiv Wild Ph Fluotar 40 / 0,75 ; Durchlicht / schiefe Beleuchtung. Kamera Nikon Coolpix 990. Kein Stappel, keine Bildbearbeitung, nur Bildskalierung in Gimp.



Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

rekuwi

Lieber Arnold,

eben habe ich noch schnell mal in Wiki nachgelesen über Peristom. Und dann war mir klar was du auf dem Bild zeigst. Ein interessantes Detail. Ich frage mich wie du es fertig gebracht hast die gekrümmten Peristomzähne so schön flach auf den OT zu bekommen. Oder war es ganz junges Material daß sich leicht flachlegen ließ?

Liebe Grüße
Regi

A. Büschlen

Hallo Regi,

ja, es ist wirklich nicht einfach das Exostom (äussere Peristomzähne) Plan zu legen. Die Zähne sind dreidimensional und haben in der Längsausrichtung oft eine sehr starke Spannung.
Ich schneide die Kapsel längs in zwei Teile, hinter dem Anulus schneide ich quer das Peristom von der Kapsel ab und lege dieses in einem Tropfen Wasser auf einen sauberen OT und bedecke mit einem Deckglas. Nun hat es sehr wahrscheinlich unter und zwischen den Peristomzähnen sehr viele Luftblasen. Diese Luftblasen treibe ich mit Hitze aus! Dazu verwende ich ein Gas-Feuerzeug und führe die Flamme direkt unter das Objekt auf dem OT. Mit dieser kurzen Hitzeeinwirkung lassen sich die Luftblasen sehr  gut austreiben. Wenn nötig am Deckglasrand mit der Pipette Wasser nachgeben. Aber grundsätzlich mit einer dünnen Schichtdicke arbeiten.

Hier noch ein Link zu einem PDF: "Maier, E.: Die Bedeutung der Peristommerkmale bei Laubmoosen" http://www.naturkundemuseum-bw.de/publikationen/stuttgarter-beitraege-zur-naturkunde-serie-a

Gruss Arnold

Schwerpunkt z.Z.:
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