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Frage zur Canon 450D

Begonnen von peter-h, Februar 05, 2009, 16:19:34 NACHMITTAGS

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peter-h

Hallo Mikrofotografen,

hat schon jemand Erfahrung mit der EOS 450D und der Adaption an ein Mikroskop? Durch den Live View Modus ist der Spiegelschlag kein Thema und nur der Verschluß erschüttert noch. Vielleicht gibt es schon "heimliche" Tests und Versuche  ;)
Die optische Adaption ist bestimmt kein großes Problem.

Fragende Grüße
Peter Höbel

G. Helbig

Hallo Herr Höbel,

ich habe die 450D seit ca. 7 Monaten im Einsatz und bin sehr zufrieden. Adaptiert mit einem Zeiss-Adapter T2-T2 1,6x SLR an ein Axioskop. Die mitgeliefert Software zur remote-Steuerung ist sehr gut, die Software zur RAW-Bearbeitung und Archivierung läuft tadellos. Ohne Mikroblitz ist der Spiegelschlag und Verschlusserschütterung störend. Man könnte es umgehen wenn man die Kamera separat aufhängt / Charles Krebs >Lösung Charles Krebs< hat dies perfekt gelöst.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

Viele Grüße

Gerald Helbig

nanobot

Hallo,

Auch ich verwende die 450d (Olympus Adapter mit NFK Fotookular und T2 Adapter), und bin sehr zufrieden. Allerdings verwende ich nie den Live View Modus, da ich befürchte, dass durch eine zu hohe Lichtintensität der Sensor beschädigt werden könnte (vielleicht ist das kein Problem, aber ich bin vorsichtig - ich habe einmal wo etwas gelesen).

Mit Vibrationen habe deshalb kein Problem, da ich die Kamera auf Manuell stelle, mit einer Belichtungszeit von 1-2 sek, und mt 2 Sek. Zeitauslöser (damit die das Drücken des Auslösers die Kamera nicht verwackelt). Das System hat durch die lange Belichtungszeit genug Zeit um auszuschwingen. Ich reguliere (für eine gegbene Belichtungszeit) die Lichtintensität nach. Meistens tue ich etwas unterbelichten, damit die Farben nicht ausgewaschen wirken.

Alternativen sind Mikroblitzen (nur Versuchsweise durchgeführt, für Auflicht) und die "Pappendeckelmethode". Die Kamera wird ausgelöst (zb 10 sekunden Belichtungszeit), und die Lampe wird mit Hilfe eines schwarzen Pappendeckels abgedunkelt. Der Pappendeckel wird dann für die Belichtung kurz entfernt. Das System ist dadurch vollständig schwingungsfrei, allerdings kann man natürlich schnelle Bewegungen damit nicht einfangen.

Grüsse, Oliver.

peter-h

Guten Abend die Herrn,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Zu gegebener Zeit werde ich berichten. Das Thema Schwingungen will ich schon näher untersuchen, aber nach den ersten Eindrücken ist das vom Aufbau sehr abhängig und durch meine sehr starre Adaption kein großes Problem.
Z.Zt. baue ich einen Winkeltubus, damit das Monitorbild angenehm betrachtet werden kann (gab es schon vor langer Zeit im Forum). Einziger wahrer Grund für eine 450D war LiveView und die sehr gute Einstellung der Schärfe!  Da ich nicht unbedingt blitzen will werde ich eine etwas aufwändige LED-Kurzzeitsteuerung bauen.
D.h. es wird beim Auslösen die LED kurz abgeschaltet (Verschuß öffnet) , dann mit variabler Zeit belichtet, und vor dem nächsten Verschlußwackler (Kamera beendet) wird die LED wieder für eine kurze Zeit dunkel getastet. Somit werden die Schwingungen vom Verschluß in eine Dunkelphase gelegt.

Wirkt wie ein "Langzeit-Blitz", aber mit nur einer LED, ohne sonstige Lichteinkopplung und/oder Zusatzaufbau. Jedenfalls gibt es reichlich Arbeit.  :D

Viele Grüße
Peter Höbel


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nanobot

#5
Hallo,

Pappendeckelmethode:

Ein Karton wird auf die aufgedrehte Lampe gelegt. Es wird dann für ca 10 sek. ausgelöst, und man laesst das System einige Sek. ausschwingen. Der Verschluss ist offen, es wird allerdings nicht belichtet, da die Lampe abgedeckt ist. Dann entfernt man den Pappendeckel und belichtet ca. 1-2 sek manuell (ausprobieren). Dann deckt man die Lampe erneut ab und nach dem Ablauf der 10 sek. klappt der Verschluss zu. Die Vibrationen entstehen somit in Dunkelheit, wenn nicht belichtet wird. Es wird somit nicht 10 sek belichtet, 10 sek. ist eine angenehme Zeit innerhalb deren man die "manuelle" Belichtung durchführen kann.

In einer Astronomiezeitschrift ist diese Methode ebenfalls beschrieben worden (Teleskopobjektiv währen der Belichtung mit schwarzen Mantel o.ä. abdecken, natürlich berührungsfrei).

Lange Belichtungszeit:
ZitatDu hast aber immer da Problem des Spielschlags und Schlitzverschluss.
Wenn du den Vorauslöser genutzt wirst, hat man das erste Problem behoben. Aber den Schlitzverschluss bekommt man nur weg, wenn ein Blitz eingesetzt wird oder so wie Gerald es beschrieben hat, nach der Charles Krebs Methode, so wie ich das auch mache.

Ist schon richtig, ganz bekommt man das nicht weg. Diesen Verwackelungseffekt kann man allerdings durch lange Belichtungszeiten verringern (wenn auch nicht vollständig enternen). Unter der Annahme, dass das System 1/5 Sekunde nachschwingt, bedeutet das, dass bei einer Gesamtbelichtungszeit von 2 Sekunden der Effekt der Verwackelung nur 1/40 der Gesamtbelichtung ausmacht. Die "Hauptbelichtung" findet in Ruhe statt. Das geht natürlich nur mit stationären Objekten, sonst muss man blitzen.

Ich habe einmal gelesen, dass Belichtungszeiten um 1/5 sek. am schlechtesten sind, weil das der Dauer des Nachschwingens entspricht (systemabhängig). Entweder ganz kurz belichten (vielleicht 1/250) oder lange (einige Sek.)

Oliver.

G. Helbig

Zitat von: peter-h in Februar 05, 2009, 20:08:14 NACHMITTAGS
Einziger wahrer Grund für eine 450D war LiveView...

Hallo Herr Höbel,

der LiveView funktioniert tadellos doch habe ich ihn bisher nur verwendet um die Parfokalität zu überprüfen.

Viele Grüße

Gerald Helbig

T. Ebbinghaus

#7
Hallo Peter,

Ich schliesse mich Herrn Helbig an - die 450D ist phantastisch.

guckst Du hier:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=529.msg2503#msg2503

Dort ist zwar noch die D350 aufmontiert, die wurde aber vor vier Wochen durch die 450D ersetzt. Fotos mache ich durch ein KPL 10/18 Brille, welches ich mittels einem Gummiring über den Okularstutzten hochgesetzt habe. Parfokalität wird über den Tritubus und Life-View eingestellt - Das ist sowas von genial und prächtig, das es kracht ... kein Vergleich um lästigen Winkelsucher und dem verunstalteten Mattscheibenbild der 350D. Fotos mache ich ohne Spiegelschlag via Life-Modus, dennoch bleibt der Vorhang. Den finde ich allerdings noch viel sanfter als bei der 350D.

Alternativ kannst du eine keine, unscheinbar graue Kiste hinter der blauen Tasse auf dem 2. Foto neben dem WL erkennen:
Meine (RGB) LED mit Computersteuerung. Ich habe mir von Stephan Hiller eine RGB LED bauen lassen und die Steurung auf Basis der Chromoflex

http://www.xeroflex.com/

Die Ansteurung erfolgt mit einer Software, die ich mit Abacom Profilab entwicklet habe:

http://www.abacom-online.de/html/profilab-expert.html

Abacom hat auf meine Initiative hin die Chomoflex direkt integriert.....  ;D

Mit meiner Software kann nicht nur jede beliebige Farbtemperatur einstellen, sondern auch einen LED-Kurzzeitblitz in jeder beliebigen Farbe einkoppeln  ;D. Die LED ist nicht hell genug, sodass "Kurzzeit" für die LED schnell mal 1/10 sec dauert. An der Zustatzoption mit vorgeschalteter Kameraauslösung via seriellem Port programmiere ich gerade, das lässt sich leicht im Profilab realisieren. Wenn "Sauber" fotographieren möchte, mache ich das z.Z. fussuell: Kamera mit Fussschalter 10 sec auslösen, 1 sec warten, Blitz auslösen, 9 sec warten - Fertig

Darüber hinaus schafft die Steuerung Frequenzwechsel zwischen zwei Farben (z.B. Blau/Grün oder Weisse/Dunkel) mit etwa 50 Hz. Das reicht für langsame Objekte und für die Parallelanregung von zwei Fluorszenzfarben aus - ein Cilienschlag damit sauber abzubilden ist natürlich damit utopisch.

Sollte das nicht funktionieren, habe ich immer noch eine weisse LED, die ich über nur einen Kanal der Chromolfex (z.B. Blau) direkt ansteuere.


Beste Grüsse
Thorsten

PS.: Ein Tipp an alle Schweizer: Media-Markt bietet das Kit mit stabilisierten Objektiv gerade für 800 Stuzt an - es hät solange es hät.
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peter-h

Hallo Thorsten,

danke für die weitere Information. Wie ich also lese ist dieser LED-Langzeitblitz schon per Software realisiert. Ich werde die andere Version angehen und eine reine Hardwarelösung bauen. Eine PC-Kopplung ist für einige Varianten die einzige Lösung, denn wie sollte ich 1000 Bilder oder mehr mit einer Aufnahmesequenz von 60 Bilder/s auf den PC schaufeln?  ;D
Aber in diesem Fall will ich es unabhängig vom PC haben.
Die Kamera wird über die Fernauslöserbuchse gesteuert und der restliche Aufbau kommt in ein kleines Steuerpult. Mit der sehr hellen 3 Watt LED (bei 1 A ~ 240 Lumen) komme ich teilweise auf 1/1250 sec. ( Objektiv PlanApo 4x/0,16 , Projektiv NFK 1,67x , helles Objekt , ISO 100 Einstellung)  Es ist also ein schöner Spielraum vorhanden.

Nun geht es aber erst an die anderen Arbeiten. U.a. will ich die Schwingungen durch den Verschluß zwischen Canon 10D und 450D einmal genauer untersuchen. Es könnte sein, dass die 450D weniger Masse zu bewegen hat, also günstiger ist.

Viele Grüße
Peter H.

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T. Ebbinghaus

Hallo Peter

Zitat von: peter-h in Februar 06, 2009, 10:27:38 VORMITTAG
Die Kamera wird über die Fernauslöserbuchse gesteuert und der restliche Aufbau kommt in ein kleines Steuerpult.

Defakto habe ich es genau so vor: via RS232 möchte ich über die 5 V ein Relais ansteuern, weches analog zu meinem Fussschalter die Kamerabuchse kurzschliesst und somit auslöst. Die Steuerung kann ich ebenfalls mit der Abacom-software kombinieren. Parallel dazu soll es einen Taster in der "kleinen grauen Box" geben, der bei Druck sowohl das Relais für die Kamera als auch eine in die Chromoflex vorprogrammierte Sequenz (Arbeitstitel: "Blitz") auslöst. Ja - ja, dass kann die Chromoflex auch: Vorprogrammierte Ablaufe aufnehmen und auf Knopfdruck ablaufen lassen ....  ;D
Allerding gefällt mir Deine Lösung genau so gut oder sogar etwas besser, weil
1. komplett ohne PC auskommt
2. die Lösung schneller blitzen wird als ich es je schaffen könnte.

Hallo Mike
ja, kann man recht leicht nachbauen: die Chromoflex. ein stabilisierte einbaunetztel mit ca. 7 V output - ein paar Drähte, Buchsen und eine von der Chromoflex ansteuerbare (RGB) LED auf basis von 350 mA. Als RGB Version dient bei mir die Perkin Elmer, ein paar Wiederstände,  Taster, Regler unnd ein paar Stunden Löterei - mehr braucht es nicht. Es ist alles in der Anleitung der Chromoflex beschreiben.

Beste Grüsse
Thorsten
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