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Mars Hand Lens Imager (MAHLI)

Begonnen von Oecoprotonucli, August 06, 2012, 12:14:21 NACHMITTAGS

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rhamvossen

#15
Hallo,

Hatten wir noch die Gedanken aus die sechziger Jahre, dann waren schon lange her Menschen auf Mars gewesen. Kaum zu glauben das der ursprüngliche Plan war um spätestens in 1986 Menschen auf Mars zu setzen! Das war was! Vielleicht kennt ein paar von euch der Film "Operation Ganymed"?  Das war ein deutscher SF-Film aus der siebziger Jahre, einer meiner Favoriten SF Filme. Da gehen 21 (!) Männer zu den Jupitermond Ganymed. Grotesken Visionen hat man dan noch........................Abgesehen davon, ich wurde die Entdeckung von Lebensformen auf Mars wahnsinnig interessant finden, sicherlich wenn es abweicht von die Biochemie die wir hier kennen. Das wurde einen große Schatzkammer für die Grundlegende Biologie sein.
Beste Grüsse,

Rolf







HDD

Hallo

Erst einmal ganz herzlichen Dank für den Bericht und Eure interessanten Dialoge.

Sebastians Bemerkung : "Spart erst mal bei noch unsinnigeren Geschichten" spricht mir voll aus dem Herzen.

Und dass unsere Umsatz und Gewinnverblödete Zivilisation das kritisch sieht ist ja logisch aber wir sollten
an das planetare Grundlagen-Wissen unserer nachfolgenden Generationen denken, wenn wir ihnen schon
mit unserer Geldgier die Atmosphäre beschädigen.

Danke noch mal für Eure Stellungnahmen zu diesem Thema.

Viele Grüße

Horst-Dieter

Oecoprotonucli

Hallo,

ich Danke für den Zuspruch,

Zitat von: HDD in August 08, 2012, 19:43:42 NACHMITTAGS
Erst einmal ganz herzlichen Dank für den Bericht und Eure interessanten Dialoge.

naja, mit "Bericht" fühle ich mich schon geschmeichelt, es war ja erst einmal ein Hinweis und eine Anregung. Ich (wir?) sollten nicht vergessen, ab und zu mal nach entsprechenden zukünftigen Fotos des Marsrovers zu schauen. Sollte MAHLI eine Zelle finden, würde das natürlich in den Medien so weit noch oben kommen, dass wir es auch ohne Erinnerungsnotiz mitbekommen.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Oecoprotonucli

Übrigens: Schauen müssen wir hier:

http://search.nasa.gov/search/search.jsp?nasaInclude=mahli#~gsa~2~0

Das erste Bild ist noch ein wenig verstaubt und außerdem auf die Landschaft gerichtet (und davon hat der Marsrover schon ein paar bessere Bilder mit seinen anderen Kameras gemacht), der Schutzschild wird erst nach einer Woche oder so abgenommen, dann sehen wir klarer...

Marsianische Grüße

Sebastian
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Oecoprotonucli

#19
Liebe Freunde des Entfernten (?),

Ein kleines Update:

So sieht die Kamera also am Rover und auf dem Mars aus. Das Foto beantwortet auch die Frage, die ich mir schon mal stellte, wie denn die Linse geputzt wird: Ganz brutal mit einer Drahtbürste... (na gut, es ist keine "normale" Drahtbürste):

http://www.nasa.gov/mission_pages/msl/multimedia/pia15699.html

Die Kamera ist aber auch durch eine transparente Staubkappe (dust cover) geschützt, die auf dem Bild mit rötlichem Marsstaub belegt ist.

Der minimale Arbeitsabstand der Kamera beträgt 2,1 cm und die Aufnahmen sind wohl eher als Makroaufnahmen denn als mikroskopisch zu bezeichnen. Bis jetzt scheinen aber noch keine wirklichen Nahaufnahmen gemacht oder veröffentlicht worden zu sein (außer denen des Lincoln Pennys, einer Münze, die zur Kalibration und zum Größenvergleich dient und auf dem Mars halt ebenfalls etwas staubig aussieht). Aber so ein Foto unten zwischen den Rädern durch ist ja auch schon was Besonderes - wenn es vom Mars kommt  8) :

http://www.nasa.gov/mission_pages/msl/multimedia/pia16134.html

Viele Grüße

Sebastian

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Guy Marson


Oecoprotonucli

#21
Hallo, Neues vom Mars:

Organische Verbindungen in "mudstone" gefunden:
Zitat von: NASA
Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/mars-organic-matter/

"The organic molecules found by the team also have chlorine atoms, and include chlorobenzene and several dichloroalkanes, such as dichloroethane, dichloropropane and dichlorobutane. Chlorobenzene is the most abundant with concentrations between 150 and 300 parts-per-billion. Chlorobenzene is not a naturally occurring compound on Earth. It is used in the manufacturing process for pesticides (insecticide DDT), herbicides, adhesives, paints and rubber. Dichloropropane is used as an industrial solvent to make paint strippers, varnishes and furniture finish removers, and is classified as a carcinogen.

It's possible that these chlorine-containing organic molecules were present as such in the mudstone. However, according to the team, it's more likely that a different suite of precursor organic molecules was in the mudstone, and that the chlorinated organics formed from reactions inside the SAM instrument as the sample was heated for analysis."

Marsmission 2020, Suche nach Leben:
http://www.nasa.gov/mission_pages/mars/multimedia/mustard2.html#.VM9Z4S43JQI

Zukünftige Proben, die zurück auf die Erde geschickt werden könnten:
http://www.nasa.gov/mission_pages/mars/multimedia/pia17277.html#.VM9aBS43JQI

MAHLI wird für "Selfies" benutzt:
http://www.nasa.gov/jpl/msl/pia18390/

Außerirdischen Spaß wünscht

Sebastian
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the_playstation

Hallo an alle Erd-Aliens,
Meiner Meinung nach ist die Erforschung des Sonnensystems schon eine sehr wichtige Sache. Man sollte bedenken, daß noch vor 100 Jahren kaum etwas über die anderen Planeten im Sonnensystem bekannt war. Man hat sich alles möglich vorgestellt. Die Realität war/ist zum Teil ernüchternd aber auch sehr faszinierend. Man denke an die Atmosphäre von Titan oder die starke vulkanische Aktivität von Io. Wie Peter schon sagte, sind aber auch die technischen Entwicklungen eine wichtige Sache.
Ohne Weltraumprogramm keine Satelliten inkl. Astra, GPS und Wettersatelliten. Bei jeder neuen Aufgabe gibt es Probleme. Z.B. die Strahlung bei einem Flug zum Mars oder das Landen in der dünnen Marsatmosphäre. Ich denke daher, daß Sonden schon eine sehr wichtige Sache sind. Leider gibt es in letzter Zeit kaum große neue Erkenntnisse.
Im Gegensatz z.B. zur Voyager-Sonde, die quasi das ganze Sonnensystem im Alleingang entdeckt hat. Ich glaube für wesentliche, neue Erkenntnisse muß sich erst die Menschheit weiterentwickeln. Geistig wie technologisch. Erst neue Sichtweisen wie die Quantentheorie ermöglichen Uns, die Welt besser zu sehen und zu begreifen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Oecoprotonucli

Hallo Jorrit,

sicher fällt bei speziellen Forschungsmissionen immer eine ganze Menge "Nebenerkenntnis" an, da stimme ich zu. Das gilt dann aber auch z.B. für Rüstungsforschung. Und es spräche ja nichts dagegen, manche Probleme direkter anzugehen, statt über den Umweg "Tötungswerkzeug".

Über Sinn und Unsinn hatten wir hier ja schon diskutiert, ich habe den Faden aber hervogeholt, weil es doch schon ein signifikantes Ergebnis ist, wenn (und falls) man organische Substanz auf dem Mars gefunden hat.

Viele Grüße

Sebastian
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Eckhard F. H.

ZitatErst neue Sichtweisen wie die Quantentheorie ermöglichen Uns, die Welt besser zu sehen und zu begreifen.
Ja Jorrit,
aber eine Qantentheorie, welche die Menschheit betrifft und mit dem Ziel, sie (vorerst) um eine Zehnerpotenz gewaltlos zu reduzieren. Wachstumsprediger sind Agenten Lucifers.
Gruß - EFH

Oecoprotonucli

#25
Hallo Eckhard,

Zitat von: Eckhard F. H. Nowack in Februar 02, 2015, 16:41:02 NACHMITTAGS
Wachstumsprediger sind Agenten Lucifers.

Mit den Marsmissionen und -visionen wird teilweise eine klare Expansions"politik" "für die Menschheit" (naja) verfolgt. Manchmal habe ich das Gefühl, es geht nach folgendem Motto: "Wir haben begriffen, dass wir die Erde verbrauchen und aussaugen - aber wir haben dann ja bald den Mars..."

Nun ja, ich glaube kaum, dass der Mars so gemütlich und schön wie die Erde wird. Und wenn der dann auch verbraucht ist, wird der Hüpfer zum nächstbewohnbaren Planeten wohl noch ein Stückchen schwieriger.

Ich habe das Gefühl, irgendwie ist die Sache nicht ganz zuende gedacht worden... Oder wie ich früher schon schrieb, ist das zumindest so ein vordergründiger Marketingtrick, um die Öffentlichkeit zu begeistern (irgendwie typisch amerikanisch, etwas naiv, wie im Spielfilm). Je nach Gemütslage, Optimismus oder Pessimismus kann man sich dann aussuchen, ob diese Öffentlichkeit also selbst zu dumm ist, um zuende zu denken oder für dumm verkauft wird. Aber wie heißt es beim Lotto: "Wer nicht spielt, kann nicht gewinnen"!

Also unter dem Strich bin ich immer noch dafür, dass sich die Menschheit diesen "Lottoschein" leistet.

Viele Grüße

Sebastian
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TPL

#26
Zitat von: Oecoprotonucli in Februar 02, 2015, 17:15:46 NACHMITTAGS(...) Also unter dem Strich bin ich immer noch dafür, dass sich die Menschheit diesen "Lottoschein" leistet.

Hallo Sebastian,

wenn sie ihn sich leisten kann, dann doch gerne ;).
Aber wenn es wieder mal bedeutet, dass diese mit Marketingmethoden völlig pervertierte Zielsetzung (ich meine die Suche nach Lebensspuren auf dem Mars) die Mittel anderer, weniger verlogen angepriesener wissenschaftlicher Programme kannibalisert, dann sollte die Frage des "sich-leisten-könnens" etwas deutlicher gestellt werden.

Nicht falsch verstehen: ich bin ein vehementer Verfechter der Grundlagenforschung (auch wenn keine Teflonpfanne dabei 'rauskommt). Aber gute Forschung muss auch Chancen und Risiken nüchtern priorisieren. Ich kann auch den Entdeckergeist sehr gut verstehen, der bei solchen Projekten immer mitschwingt. Aber die Aussicht auf ein paar unvorhergesehene Entdeckungen wiegt eine ansonsten eher magere wissenschaftliche Fragestellung nicht auf. Und da sehe ich eben noch eine Menge guter Programme zur Erforschung unseres Planeten*, denen durch solch eine Multi-Milliarden-Vision der Hahn abgedreht würde.

Ich habe hier kürzlich ja schon ein Zitat zur Challenger-Expedition ausgegraben. Hier ist noch eines (Hervorherbungen von mir):

Zitat von: Erich Bloch, Director, National Science Foundation, 1987The scientists of the Ocean Drilling Program (ODP) have embarked on what could prove to be one of the most important earth science initiatives of the decade—an initiative rivaling in scope and impact the exploration of the frontiers of outer space. The program explores our planet's last frontier—the Earth's structure and history as it is revealed beneath the oceans. The scope of the program's scientific goals excites the imagination, challenges the intellect, and enhances the spirit of cooperation among peoples in countries around the world.

Between 1872 and 1876, HMS Challenger undertook the world's first major oceanographic expedition. That expedition greatly expanded man's knowledge of the world's oceans and revolutionized our ideas about planet Earth. From 1968 to 1983, another ship named Challenger logged more than 375,000 miles on 96 voyages across every ocean for the Deep Sea Drilling Project (DSDP), operated by Scripps Institution of Oceanography. Among the project's many remarkable discoveries were the confirmation of seafloor spreading and the establishment of the relative youth of the seafloor, thus verifying the dynamic and changing nature of the Earth's crust. (...)

Viele Grüße
Thomas

* Mehr dazu:
Glomar Challenger,
Ocean Drilling Program
International Ocean Discovery Program

Oecoprotonucli

#27
Zitat von: TPL in Februar 02, 2015, 18:07:30 NACHMITTAGS
Und da sehe ich eben noch eine Menge guter Programme zur Erforschung unseres Planeten, denen durch solch eine Multi-Milliarden-Vision der Hahn abgedreht würde

Hallo Thomas,

vielleicht habe ich meine Kommentare ebenfalls nicht zuende gedacht - einfach, weil ich es ja sowieso nicht entscheiden kann. Aber wenn ich könnte, würde ich ebenfalls unseren Heimatplaneten priorisieren. Vielleicht begeistert die Raumforschung auch einfach mehr, weil wir, wenn wir "auf dem Teppich" (bzw. Erdboden) bleiben, uns so stark mit unseren einengenden, nervzehrenden Problemen und Problemchen beschäftigen müssen (Umwelt, Kriege, "Terror", Streß, etc. etc.). Im Weltall ist alles so schön ruhig, pur und ungestört davon... (aber eben bisher auch leblos).

Und nichts steht im Weg oder stellt sich entgegen, ab und zu fliegt halt mal ein Meteorit vorbei oder eine Landung geht schief. Ansonsten freie Entfaltung einer kindlichen Wissenschaftler-Seele... Ein Forschungsschiff würde dagegen von der einen Nation womöglich aus ihren Hoheitsgewässern vertrieben werden, vor der anderen Küste wird es von Piraten überfallen, die Dritten halten die Wissenschaftler für Ungläubige und nehmen Geiseln, etc. etc. etc.

Besten Gruß

Sebastian
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the_playstation

Hallo.
Mich ärgert eher, wenn eine Mission fehlschlägt weil z.B. ein Roboter in einem tiefen Graben landet oder schief, wie auf dem Kometen, ... Solche Fehlschläge müßten besser verhindert werden. Es ist sehr schade, wenn Jahre der Entwicklung, Rohstoffe, ... so einfach in wenigen Sekunden verpuffen, weil z.B. Niemand darüber nachgedacht hat, daß sich der Roboter vieleicht aufrichten muß, seine Solarzellen putzen muß, ... So etwas wäre durchaus vermeidbar. Oder eine Alternative. 100 kleine, billige Roboter. Wenn dann 10 oder 20 in eine Felsspalte fallen, wäre das undramatisch.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Oecoprotonucli

#29
Ach, und eines möchte ich auch gerne zum dritten Mal wiederholen, diesmal an Thomas gerichtet:

Ist es denn nichts, wenn man organische Substanzen auf dem Mars findet? Ja, vielleicht sind das noch relativ schwache Ergebnisse, die uns kaum weiter bringen. Aber wenn man nun doch etwas findet, das bei der Aufklärung der Entstehung des Lebens weiterhilft, ist das doch schon ein paar Milliärdchen wert, oder? Im Mikro-Café habe ich ja gerade das CERN/LHC erwähnt. Also diese Grundfragen: Entstehung des Universums und Entstehung des Lebens - sollten einer Menschheit eben doch etwas wert sein, da hängt viel dran. Auch wenn es unmittelbar keine Probleme löst.

Besten Gruß

Sebastian

P.S.: Das Geld ist ja hier auf der Erde geblieben und wird hier ausgegeben oder angelegt - fragt sich halt nur, wer es hat.
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