GEOLOGIE - Erzparagenesen des Rheinischen Schiefergebirges

Begonnen von Holger Adelmann, September 01, 2012, 19:50:30 NACHMITTAGS

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Fahrenheit

Lieber Holger,

das sind wieder fantastische Aufnahmen, die ich gerne beim nächsten Update zur MKB Seite ergänzen werde.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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koestlfr

#16
Hallo Holger!

Tolle Doku, sensationelle Bilder!

Wie machst du bei den ganzen Verfahren (XBO usw...) den Weissabgleich der einzelnen Bilder?

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Michael L.

Sehr geehrter Herr Adelmann,

Wieder ein super Beitrag mit phantastischen Bildern! Können Sie sagen mit welchem Kunstharz die Objekte eingebettet sind und ob das in mehreren Schichten erfolgt ist?

Freundliche Grüße


Holger Adelmann

Liebe Kollegen,

vielen Dank für das Interesse und die Fragen.

@ Gerhard: Thomas hat das ja sehr gut erkärt, ja die Anschliffe sind unbedeckt. In der Tat verändern sich die Anschliffe trotz Lagerung in feuchtigkeitsabgeschirmten Dosen, je nach Mineralbestand kann das in ein paar Tagen passieren oder aber Monate dauern. Manche Erze sind so oxidationsempfindlich dass sie in Minuten anlaufen, z.B. Bornit, aber auch manche Fahlerze laufen in 1-2 Tagen an, wie ich festgestellt habe.
Meist hilft nochmaliges Polieren mit AlOx oder MgOx. Manchmal - besonders wenn Markasit enthalten ist - wird die Oberfläche durch den Markasitzerfall recht tiefgründig zerstört, so dass nur neues Anschleifen hilft.

@Stefan: Danke für die Blumen von einem erfahrenen Erzmikroskopiker! Ja ich freue mich auch auf die nächste gemeinsame Exkursion.

@ Jörg:  :)

@ Franz: Ich mache den Weissabgleich so, dass das Bild farblich auf meinem (kalibrierten) Monitor dem visuellen Bild unter dem Mikroskop so nahe wie möglich kommt.

@ Michael Lüttgen: Ebenfalls danke für's nette Feedback. Nun, die Schliffe lasse ich bei Krantz in Bonn fertigen, weiss also nicht,m welches Harz verwendet wird, bzw. wie es angewendet wird, aber ich werde das nächste Mal fragen.


Herzliche Grüsse
Holger

Holger Adelmann

Hier kommen noch ein paar Bilder:

Paragenese 3 (Sulfidphase):

Bleiglanz (Galenit) Grube Alte Silberwiese, Oberlahr, WW.
Man erkennt auf diesem Bild sehr eindrucksvoll die manchmal auftretenden dreieckigen Schleifausbrüche deren Form in der Galenit-Kristallstruktur bedingt sind.



Kupferkies mit eingesprengten Millerit (NiS)-Funken. Grube Peterszeche, Burbach, Halde am Leoschacht.
Bild 1: POL //, Bild 2: POL + und 5 Grad dejustiert, Bild 3: Animation aus POL // +/- 5 Grad dejustiert
Während der Kupferkies und das Pyritkorn unten im Bild bei +/- Wechsel von 5 Grad aus der Kreuzstellung der Polarisatoren die Farbe kaum ändern, zeigt der anisotrope Millerit einen schönen Farbwechsel von blau nach gelb.







Wie immer viel Spass beim Anschauen
Holger


Stefan_O

Hallo Holger,

bist Du sicher, dass Du im zweiten Bild Kupferkies als Matrix hast? Unter Nic + (oder CPL für die jüngeren) sollten doch recht starke Anisotropie-Effekte auftreten? Sieht mir gar nicht danach aus.

Gruss,
Stefan

Holger Adelmann

#21
Hallo Stefan,

ja das ist Kupferkies, da bin ich mir eigentlich sicher.
Lt. Webmineral Database passt auch die hier beobachtete nur ganz schwache Anisotropie: http://webmineral.com/data/Chalcopyrite.shtml#.UFSWqrJs58E.
Die wird nur gering stärker wenn man die Nic weiter kreuzt.

LG
Holger

Stefan_O

Hmm, schau dir mal Foto C im Link unten an. Das Foto ist ein bisschen dunkel, zeigt aber die Farben gut, die ich für Chalcopyrit erwarten würde (Braun->Blau).

http://books.google.ch/books?id=DgwVj47DSWAC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA191#v=onepage&q&f=false

Gruss,
Stefan

Holger Adelmann

#23
Lieber Stefan,

bei stärker gekreuzten Polarisatoren sieht man die von Dir beschriebenen Farben schon , allerdings immer noch schwach. Wahrscheinlich hängt das Farbspiel der Anisotropie auch von der Orientierung des Kupferkieses zu den Polarisatoren ab, ich werde den Schliff mal auf dem Tisch drehen, ich habe das Foto ja mit fest auf dem Tisch orientiertem Schliff gemacht.

Der von Dir hier http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12261.0 gezeigte Kupferkies von dem Grubenfeld Gläser zeigt allerdings auch nur ein geringes Anisotropie-Farbspiel, ausserdem hast Du viel stärker gekreuzt.

Deutlicher ist das braun-blaue Anisotropiespiel wohl bei strenger orientierten Kupferkieskristallen - wie z.B. bei Kupferkieszwillingslamellen, wie sie im Pracejus auf S. 190 (Abb. C) zu sehen sind - aber wie gesagt, dort sind die Moleküle in den Zwillingslamellen wohl strenger orientiert ... das wäre meine Erklärung, aber wie gesagt, ich lerne ja noch  ;)

LG
Holger

Holger Adelmann

#24
... weiter geht's. Heute mit einem Glücksfund  :)

Bei der Durchsicht eines Anschliffes einer Probe mit Ullmannit (ein Nickel-Antimon-Sulfid), die ich auf der Halde des Fuchser Stollens der Grube Brüderbund fand, entdeckte ich gestern Abend  
Mikro-Nuggets aus Gold !
Gold ist im Rheinischen Schiefergebirge zwar weit verbreitet aber extrem selten zu finden.
Umsomehr war ich natürlich über diesen Fund erfreut.
Aus dem Internet und der mir vorliegenden Literatur ist mir keine Aufnahme eines goldhaltigen Erzanschliffes vom Rheinischen Schiefergebirge bekannt.

Das blaugraue Mineral ist Ullmannit, das stumpfgelbe ist Kupferkies und das grau-cremefarbene rechts am Rand ist nickelreicher Pyrit (Bravoit).
Am mittleren Goldkorn ist links noch etwas graues Fahlerz angelagert.

Aber das Gold überstrahlt mit seiner hohen Reflektivität alle anderen Minerale, die daneben richtig stumpf wirken.
Der Fund gehört zur Paragenese 2 meines (wachsenden) Artikels auf der MKB Seite: http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/geologie/77.html#a1771

Herzliche Grüsse
Holger




koestlfr

Hallo Holger!

Sensationelle Bilder, tolle Doku!

Herzlichen Dank und liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Klaus Herrmann

Hallo Holger,

eine excellente Serie hast du hier aufgelegt mit wunderbaren Bildern - und nun auch noch Gold in Matrix.

Als Rheingold findet man es ja "massenweise", wenn man ein paar Tonnen Sand in der Waschpfanne schwenkt. ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Holger Adelmann in November 02, 2012, 14:35:50 NACHMITTAGS
... weiter geht's. Heute mit einem Glücksfund  :)

...
Mikro-Nuggets aus Gold !
...

Holger, ich freue mich schon auf Deine nächste Exkursion.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Fahrenheit

Lieber Holger,

da kann ich mich dem Rolf-Dieter nur anschließen.  ;)
Auch hier nochmal meinen Glückwunsch zu dem schönen Fund.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

frfmfrfm

Holger good morning, this world is new to me, very interesting.
Thank you all.