Zeiss MeMi - erster brauchbarer Versuch

Begonnen von rheinweib, Oktober 24, 2012, 01:15:35 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

rheinweib

Hallo liebe Makrofreunde,

heute hab ich vom DHL-Mann das heißersehnte Zeiss-Messmikroskop bekommen,
er hat es vor meiner Tür (2.Stock) entkräftet fallen gelassen (13 Kilo)!!! *fastherzinfarktbekommen*

Nach dem ich den ganzen Nachmittag mit frustrierenden Ergebnissen gekämpft hatte (Hotspot-Teufelchen-erkannt-und-pulverisiert!)
ist doch noch was brauchbares rausgekommen, wenn auch bis jetzt nur ein Bild.......das ist Neuland für mich - was für eine Präzision!

Wieso - zum Teufel - lässt sogar eine Firma wie Zeiss ihre Fototuben innen blank???? Der Hotspot glänzt wie die Kronjuwelen im Tower....
Falls jemand mit nem Hotspot kämpft und einen innen blanken, schön metallischen Fototubus hat: schwarzen Fotokarton zuschneiden,
zusammenrollen, einparken, fertig.

hier mal eins meiner ersten, brauchbaren Ergebnisse:
das Antlitz einer Wespe - sie sieht doch ein bischen aus, als würde sie grinsen.......






was schöööön......oder? In Tempos eingetütete Jansjös incl. Nasentropfenfläschchendiffusor  ;D
Drunter steht eine Eigenkonstruktion aus Kugelkopf, Tisch (Sperrholz aufgeklebt) und 2 Klemmen, schwenkbar
in alle Richtungen, totale Freiheit - ich liebe es! -
und nur für den Fall, das jemand genauer hinschaut und sich fragt, was ist denn das braune da links am Feintrieb:
das braune ist Leder (ich hatte spontan nix anderes). Hab mir den Feintriebknopf "größer" gemacht, gibt mehr Gefühl, aber ich
musste improvisieren, der Durchmesser hat nicht gepasst.
Das ist warscheinlich nicht die Endlösung, obwohl es so eigentlich gut funktioniert, vielleicht lass ichs auch einfach so.
Hatte mich so an den dicken Drehknopf gewöhnt.....
Was funktioniert, ist richtig  ;D!


Gruss
Heike

edit:
hab doch glatt eins vergessen:



Wespen-Ocellen - MeMi - 5x unknown Objektiv - kein Okular oder sowas, außer der fest eingebauten 1,6x Zwischenoptik.
Stattdessen wäre wohl ein zusätzlicher Diffusor OK gewesen..... ;D blink-blink





Herne

Hallo Heike,
gut schaut´s aus, das neue MeMi...
Bei den Jansjös passe ein wenig auf deren Temperatur auf! Der Lampenkörper dient bei der zugleich der Kühlung. Die werden nach einiger Zeit gut 45° warm, wenn sie offen liegen. Eingepackt? Die LED´s mögen es nicht allzu warm ...

So einen ähnlichen Objekt-Tisch verwende ich auch - allerding nicht so vornehm.  ;)

L.G.
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

rheinweib

#2
Hallo Herbert,

Zitat von: Herne in Oktober 24, 2012, 01:53:12 VORMITTAG
So einen ähnlichen Objekt-Tisch verwende ich auch - allerding nicht so vornehm.  ;)

vornehm......seit wann ist Sperrholz vornehm?  ;D

OK, ich dachte, die Lämpchen haben keine Lüftungsschlitze, also kann ich sie auch einpacken.
Gut, dann pass ich auf die Temperatur auf, aber diese Lösung ist sowieso nicht der Weißheit letzter Schluss.....
ich fühl mich auch nicht ganz wohl, wenn ich mir die eingepackten Lämpchen anschaue. Ich mache sie
allerdings nach jeder Stapelei aus, damit sie abkühlen können.

Gruss
Heike


peter-h

Hallo Heike,

nun hast aber einen stabilen Aufbau ! Toll.
Das Thema Tubus und Streulichtblenden kennen die Astronomen schon seit über 100 Jahren, nur hat es kaum auf die Mikroskophersteller abgefärbt, obwohl manche Firmen beide Sparten bedienten. Auch ich habe alle Tuben modifizieren müssen, auch Zeiss war dabei  >:(
Es gibt richtige Rechenanleitungen wo und wie Streulichtblenden aussehen müssen. Vielleicht lieben Mikroskopiker auch einen HotSpot, so als Copyright in ihrem Bild.  ;D

Gruß
Peter

rheinweib

Zitat von: peter-h in Oktober 24, 2012, 12:01:16 NACHMITTAGS
Vielleicht lieben Mikroskopiker auch einen HotSpot, so als Copyright in ihrem Bild.  ;D

;D Hallo Peter,
in der Tat, mein Hotspot, den ich erst mit dem 2,5x ohne Okular bei einem flachen Objekt (20Cent Münze)
entdeckt hatte, sah ein bischen aus, wie ein spiegelverkehrtes "C".
Mit Okular/Projektiv hatte ich "nur" irgendwelches Streulicht, kein deutlicher Hotspot. Deshalb hatte ich
das auch nicht als Hotspot erkannt. Hab nur rumgerätselt, was da wohl stören mag.......

Gruss
Heike

schuppi

Hallo Heike,

das gefält mir.

Hier werden mittels eines neeun Verfahrens schon gute Bilder gezeigt und zusätzlich für alle dokumentiert, wie diese zustande gekommen sind.

Danke für diese vorbildliche Arbeit!

Den Diffusor und die passende Beleuchtung werde ich sicherlich "nachbauen".

*Ah ... jetzt ja ... so gehts mit dem Diffusor ..."

Gruß
Rainer
DFK 72AUC02 an
- Motic BA310 Trino LED
- Motic SMZ-168 Trino LED
Web-Site: http://www.mikroskopie-bilder.de

rheinweib

Hallo Rainer,
als Diffusor kannste alles mögliche nehmen, das weiss ist und halbtransparent,
da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

hier ein neuer Testversuch, denn ich habe noch ein Fehlerteufelchen entdeckt:
die Eigenschwingung der Kamera. Belichtungszeiten so um die 1/8 (oder so)
gehen garnicht, entweder ganz kurz (schwierig) oder ab 1 Sekunde, dann hat sich das
ganze System beruhigt. Spiegelvorauslösung bringt was, kostet aber auch Zeit - egal -
Das Auge hab ich mit 1,5 Sek. belichtet, 42 Einzelbilder (glaub ich.....so um den Dreh)
10x Noname-Objektiv ohne Zwischenoptik (außer der fest eingebauten 1,6x), also 16x vergrößert:
die Randunschärfen sind wohl dem Objektiv geschuldet....





Gruss
Heike

Lothar Gutjahr

Hallo Heike,

Melde mich zurück, und habe schon etwas zu meckern. Du machst  aus meiner Sicht einen entscheidenden Fehler mit den 4 Leuchten. Egal wie diffus du das Licht auch machst, alleine die Tatsache, daß es aus vier Richtungen kommt erzeugt in den Mikrofotos Verfälschungen durch entsprechende Streuungen und Brechungen an glatten Stellen. So entstehen in dem gezeigten Auge Details wie senkrechte Wellenlinien. Deine ursprüngliche Beleuchtung war besser, da großflächiger und weiter weg. Ich habe meine 4 x 1 Watt LED´s aus diesem Grund für Spezialzwecke eingemottet und denke über neue Wege nach. Einer könnte das vor Monaten mal getestete Aufhängen eines Lichtsegels mit indirekter Beleuchtung sein. Aber ich bin erst mal mit dem "Wiederaufbau" beschäftigt.

Gruß Lothar

rheinweib

#8
Hallo umzugsgeplagter,
vermutlich hast Du Recht, ich werd mal was anderes versuchen, das ist mir nämlich auch schon aufgefallen, das da irgendwas nicht ganz OK ist. Gerade bei Facetten oder anderen glänzigen Oberflächen.
"Früher" war das Leben einfacher, Lomo, 4 Lampen drumrum, kurzes Objektiv......feddisch.
Hab den Eindruck, das JETZT die Lernerei erst richtig los geht. Macht aber Spass (wenn dann was gut klappt)
Testeweiter-testeweiter-testeweiter........

Gruss
Heike

Klaus Herrmann

Hallo Heike,

wenn ich deinen grandiosen raumgreifenden Aufbau anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass das Staiv nicht groß genug sein konnte. Wie war das doch: je kleiner die Objekte um so größer die Maschinen, mit denen sie sichtbar gemacht werden! ;D Siehe die Teilchenschleuder in Genf!

Das Portrait der Wespe sieht doch schon ganz lecker aus und das noch mit No-Name Objektiv!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Herbert Dietrich

Hallo Heike,

wenn ich so Deine "Stativ-Entwicklungen" ansehe,
bin ich sicher, dass Du in nicht zu ferner Zukunft
bei einem Zeiss PHOMI landen wirst.

Viele hochachtende Grüße
Herbert

rheinweib

#11
.....und noch ein schwingungenversuchsachendes Teufelchen entdeckt,
mein Unterbau, die Stahlblechhalterung ist Müll, jetzt isses besser (auch wenn mal wieder komisch aussieht)  ;D


wehe, einer kichert über den Kochpott...... ;D



10x Noname Objektiv



DAS hätte ich von dem 20er Lomo nicht erwartet - kein Okular/Projektiv dazwischen, nur die fest eingebaute 1,6x Optik


Gruss
Heike


Lothar Gutjahr

Hallo Heike,

Nasentropfendiffusor mit Tischtennisball noch drüber ? Wie lange hast du belichten müssen und wie weit weg waren die 4 Jansjös um dieses Ocellenauge der Wanze so beleuchtet zu bekommen? Interessant sind die feinen Haare, die nur aus den weißen "Pusteln" wachsen ? Im ersten Moment habe ich versucht die als Beleuchtungsartefakte zu deuten und war am rätseln, wie du beleuchtet hast.

Kompliment !

Liebe Grüße ins Exil KL und weitermachen !

Lothar



rheinweib

#13
Hallo Lothar,
neenee, nur die halbe Poly-dingens-Kugel.
Bel.Zeit war 1", 88 Einzelbilder, die Jansjös waren etwa 5 cm weit weg.
Hab auf Dich gehört und je zwei Lämpchen so dicht zusammen gestellt,
das sie wie eine daherkommen.
Ich finde, das hat funktioniert.
Das die kleinen......tzzz.....sehr-sehr-sehr kleinen Härchen so knackig
rüberkommen, macht mich extrem happy. Ist ja schließlich keine
High-End-Optik.

Gruss
Heike

BergerN

Hallo Heike,
was passiert eigentlich wenn Du Licht durch den Auflichtkondensor dazu gibst? Hast du da mal mit einer Jänsö hineingeleuchtet?
Gruß,
Nick