Hilfe Glyzeringelatine

[Karl73]

Liebe Mikrofreunde,
wenn ich schreibe, heisst das meistens das ich nicht weiter weiß... Ich bin in der Mikroskopie kein völliger Neuling. Bisher habe ich immer mit Entellan eingedeckt, wollte jetzt Glyzeringelatine probieren...
Klumpen auf Objektträger, Proben dazu, vorsichtig erwärmt, Deckglas drauf, erkalten lassen, Umrandung mit Lack. Alles super... Nach ein paar Tagen sind aber nur noch Mäander zu sehen als wenn das Einbettmedium geschrumpft wäre ...
Ich vermute, da habe ich einen ganz dummern Anfängerfehler gemacht?



Wäre für einen Tip dankbar! Und bitte nur innerlich grinsen...

[gast]

ich nehme an, Glycerin Gelatine zu stark erwärmt, sie bleibt dann eher flüssig und zieht ein.

fg
bernd

[Lothar Gutjahr]

Hallo Karl,

wenn die Glyceringelatine nicht dicht verschlossen war, kann die aus der Luftfeuchtigkeit Wasser ziehen. Wenn dann so eine Schicht unter dem Deckglas trocknet, könnte das auch so ein Bild geben. ( nur graue Theorie ) Ich habe mit Glyceringelatine Teile hergestellt und wenn das Prozesswasser nicht komplett weggekocht war, gab das Schwindungserscheinungen. Die Gelatine vernetzt übrigens mit Formaldehyd und so ganz spontan würde ich sagen das wäre auch ein interessantes Experiment, so einen abgedeckten Objektträger zusammen mit einem Schälchen der Brühe in einen Exicator zu sperren und das Gas über die Ränder einwirken zu lassen.

Gruß Lothar

[Hugo Halfmann]

Hallo Karl,

ich sehe da auf dem Foto keine Lackumrandung... welchen Lack hast Du denn zur Deckglasumrandung genommen ? Wenn das Deckglas nicht versiegelt ist, trocknet die Gelatine ein und schrumpft weg. Deckglaslack kannst du fertig kaufen, aus Schellack selbst herstellen oder Du nimmst notfalls schwarzen Nagellack.

[Lothar Gutjahr]

Hallo Karl,

der Hinweis von Hugo erinnert mich da an etwas. Da gibt es auch eine Art Equilibrium im Verhältnis Glycerin zu Gelatine was das Trocknen und /oder die Feuchtigkeitsaufnahme anbelangt. Eine diesbezüglich stabile Masse hatte ich damals bei einer Konsistenz im kalten Zustand, der in etwa weichem Silikonkautschuk entsprach. Ähnlich wie die Angelköder, vielleicht etwas weniger wabbelig. Leider habe ich keine Aufzeichnungen mehr aus der Zeit um dir die genauen Prozentsätze  sagen zu können.

Einen schönen ersten Advent wünscht

Lothar

[Karl73]

Vielen Dank für die interessanten Hinweise! Ich denke ich habe sie zu stark erwärmt. Die Flasche ist neu.
Ich werde es weiter probieren. Übrigens die Deckgläschen hatte ich mit Nagellack umrandet.

Nochmals vielen Dank! und eine Frohe Weihnachtszeit,
Karl