Staubschutzabdeckung

[Frank S.]

Hallo Forum,
ich bin auf der Suche nach geeigneter Staubschutzfolie die man sich nach Bedarf zurechtschneiden kann.
Z. B. möchte ich mein Mikroskop mit Kameraadaption auch mal über das Wochenende oder länger stehen lassen. Die normal verwendete Staubschutzhülle ist dann eben zu klein und ganz ohne Abdeckung möchte ich das nicht längere Zeit dem Staub aussetzen.
Ich weiß nicht ob sich hier gewöhnliche Abdeckfolie aus dem Baumarkt eignet - ich vermute mal eher nicht.
Weiß jemand was man den nehmen kann oder was sich hierfür eignet?

Gruss
Frank

[Jan Kros]

Hallo Frank,
Ich benutze einen Tüte die man normaler Weise im Mühleimer verwendet
Das geht prima.
Herzlichen Gruss
Jan Kros

[Peter V.]

Hallo!

Staubschutzhüllen sind auch Artikel, um die man einen gewissen "Kult" aufbauen kann. Ich persönlich würde auch meinen, daß es ein Müllbeutel notfalls tut. Es gibt graue Müllbeutel, z.B. der Eigenmarke ARO aus der Metro, die meines Erachtens nicht so sehr zur statischen Aufladung neigen. Das Risiko einer Schädigung des Mikroskopes durch ausgasende Weichmacher halte ich eher für theoretisch.

Aber: Im Zeiss Onlineshop gibt es die schönen blauen Zeiss-Hüllen mit einem sehr angenehmen Stoff zu modraten Preisen, auch in "XXL". Sie sind preiswerter, als der Aufdruck vermuten läßt. Vielleicht solltest Du dort mal stöbern?
Zumindest macht so eine schöne blaue Zeiss Hülle mehr her als ein grauer Müllsack.

Hrzliche Grüße
Peter

[Frank S.]

Hallo Peter,
... das mit dem grauen Müllbeutel weiß ich jetzt noch nicht, ob ich das übers Herz kriege.

Ich hatte auch nicht wegen evlt. Weichmachern bedenken, ich hatte vielmehr den Eindruck, dass die klassische Abdeckfolie sich manchmal wie staubig oder "gepudert" anfühlt. Bei den dickwandigen Müllbeuteln ist das evlt. ja auch anders.

Ich werde mich mal im Baumarkt umsehen.

Viele Grüße
Frank

[fraureuter]

Ich würde Taftstoff (Futtertaft) oder Baumwollsatin aus der Stoffabteilung eines Kaufhauses nehmen und meine Frau dazu verdonnern, mir daraus ein schickes Stülpsäckchen zu nähen - passgenau, versteht sich. Ohne Frau würde ich damit zur Änderungsschneiderei um die Ecke gehen - das ist auf lange Sicht günstiger (;-)). Den Stoff gibt´s in allen möglichen Farben.
Den Schnitt dazu kannst Du ja vorher aus Pergament anfertigen, damit der Sack auch schön passt. Macht man bei elektronischen Musikinstrumenten so, die viele Knöpfe und Lämpchen haben. Sieht garantiert auch beim Mikroskop toll aus und schlägt JEDE Kunststofflösung. Und hat Stil.
Viel Glück
Martin

[Peter V.]

Hallo Peter,
... das mit dem grauen Müllbeutel weiß ich jetzt noch nicht, ob ich das übers Herz kriege.

Viele Grüße
Frank

...kann ich verstehen. Ich wollte auch nur sagen, daß das als Minimalstlösung sicher auch erst einmal ginge. Aber es ist natürlich absolut stillos und für jeden, der sein Mikroskop "liebt", ein Sakrileg.
Wie gesagt - ich würde mal bei Zeiss nach einer professionellen Abdeckung schauen oder die bestechende Idee von Martin aufgreifen ( sicher eine sehr schöne und edle Lösung dieses "Problems" ). Und beim Änderungsschneider um die ecke kostet das sicher nicht die Welt!

Herzliche Grüße
Peter

[Florian Stellmacher]

Hallo Frank,

wenn man es gerne professionell mag, kann man sich eine exakt passende Staubschutzhülle auch anfertigen lassen. Dies hat eine Firma, die Folien von der Tüte bis zur LKW-Plane verarbeitet, schon einige Male für mich erledigt. Der Vorteil ist, dass die Hülle so gearbeitet werden kann, dass sie entsprechend steif ist, was z.B. bei Mikrotomen wesentlich besser ist als die schlappe originale Leica-Mütze. Z.B. wird bei einer entsprechenden Stereomikroskop-Haube die Auflichtbeleuchtung nicht verstellt usw.

Eine Folien- oder Planenfirma wird es wohl in jeder größeren Stadt geben - ein Versuch ist es allemal wert.

Staubfreie Grüße,
Florian

[Hugo Halfmann]

Ich steh´ vor dem gleichen Problem: unter die verhunzte Leica Hülle passt das Mikro mit seinen Aufbauten nicht.
Ich habe einen Raumausstatter nach Kunstleder gefragt, und werde mir daraus eine Hülle nähen lassen, wenn das steif genug ist. Ansonsten ist LKW Plane auch eine gute Idee.
Im Mikrokosmos war auch mal eine Bastelanleitung wie man aus Alu-Profilen und Plexiglas eine Haube baut, das nimmt mir aber zuviel Platz weg.

[Robert Götz]

Für kleinere Mikroskope sind die Hüllen aus dem Zeiss-Shop sicher eine gute Lösung, aber die "großen" kosten bis zu
50€ und sind für manches nicht groß genug. Das Standard Universal mit Glarex-Projektionsschirm und Kürbislampe hinten
ist 75cm hoch und 85cm lang, da bleibt wohl nur der Müllbeutel, bzw. mehrere, aus denen man sich die passende Größe
bastelt.
Vor kurzem gab es bei ebay eine Originalhülle für das Ultraphot, sie ging für 27 Euro weg.

[Horst Isele]

Hallo

Mein Mikroskop hatte leider auch keine Staubschutzhülle.

Ich habe mir selber eine gebastelt. Mit Polyethylenfolie aus dem Baumarkt (ca. 10 Mikrometer dick) und einem alten Lötkolben.
Mit dem Lötkolben habe ich auf einer Kartonunterlage die Folien zusammengeschweisst.
Die Folie habe ich doppelt genommen und an den Ecken  leicht geformt.
Zuerst einen Tüte über alles gebildet und dann nach und nach genauere Konturen gebildet.
Das Lampengehäuse habe ich teilweise mit Klebefolien zusammengefügt.

Vielleicht geben euch meine Bilder eine Idee von der Sache.
Das Ganze ist leicht und dank der Kantenverstärkung (nur eine Kante geformt und "geschweisst") stabil.

Grüsse aus der Schweiz  Horst Isele

Totalansicht:



Seitenansicht:



vordere Ecke:



Detailansicht einer "Schweissnaht":

[Robert Götz]

Prima Lösung, vor allem weil die Folie durchsichtig ist, so dass man trotz Abdeckung sein Prachtstück noch sehen kann.
Auf welche Temperatur sollte man den Lötkolben einstellen, und wird er nicht durch den Kunststoff verunreinigt?

[Lutz Hartmann]

Ich möchte mal für Neugierige ergänzen, dass diese Staubschutzhüllen von Zeiss recht teuer sind, allerdings steht auch Zeiss dann drauf und nicht Aldi! , wie mir vor geraumer Zeit Klaus Henkel humorig erläuterte.

Der Knackpunkt ist aber ein ganz anderer. Diese Staubschutzhüllen, egal von welchem Anbieter auch immer, sind eigentlich viel zu kurz. Staub hat ja die unangenehme Eigenschaft überall sich durchzuschleichen. Unser kleines Labor ist im Keller unseres Hauses. Ich hatte auch auf die gelieferte Hülle vertraut. Aber siehe da, bereits nach kurzer Zeit hatte sich überall Staub angesetzt.
Ich verwende jetzt jetzt auch den Müllbeutel, sieht zwar wenig wertig aus, jedoch kann ich ihn komplett um das Mikroskop herum legen. Setdem habe ich nicht einen einzelnen Fussel mehr auf Objektiven und Kondensor.

Lutz Hartmann

[Horst Isele]

@ Robert Götz

Temperatur:
keine Ahnung, etwas über 100 Grad schätze ich. Musste ich auch ausprobieren.
Beim Zusammenschweissen auf der Kartonunterlage habe ich den Lötkolben an einer Metall-Leiste (Massstab) geführt.
Mit der Geschwindigkeit des Ziehens kann die Temperatur an der Folie etwas gesteuert werden.

Reinigen:
Ich habe einen alten Lötkolben (keinen Feinlötkolben für Elektroniker) verwendet, den ich nur dafür benutzte.
Den geschmolzenen Kunststoff konnte ich aber gut mit einem feuchten Baumwolltuch abwischen.
Vorher den Lötkolben richtig "heiss laufen" lassen.   


Gruss  Horst

[Peter V.]

Hallo, liebe Staubschutzhüllenschweißer!

Das habe ich vor bestimmt 15 Jahren auch schon einmal gemacht, habe alleerdings seinerzeit ein Bügeleisen verwendet ( also natürlich nur die Kante des Bügeleisens - und natürlich einem Leinentuch unter und auf den zu verschweißenden Rand gelegt ).

Ich denke, man sollte unterscheiden, welchen Sinn der Staubschutz haben soll: Steht das Mikroskop nett drapiert im Arbeits- oder Wohnzimmer, mag man ihm sicher nicht die Mülltüte überstülpen. Vielleicht ist es dort aber auch nicht soooo staubig!
Bei einem Mikroskop im "Bastelkeller", das evtl. auch längerfristig vor viel Staub geschützt werden soll, ist die Mülltüte, in die man Mikroskop regelrecht einpacken kann, sich die pragmatischste und mit Abstand preiserteste Lösung - auf Ästhetik kommt es dabei ja wohl auch nicht so sehr an.

Herzliche Grüße
Peter

[TPL]

Ich denke, man sollte unterscheiden, welchen Sinn der Staubschutz haben soll: Steht das Mikroskop nett drapiert im Arbeits- oder Wohnzimmer, mag man ihm sicher nicht die Mülltüte überstülpen. Vielleicht ist es dort aber auch nicht soooo staubig!
Bei einem Mikroskop im "Bastelkeller", das evtl. auch längerfristig vor viel Staub geschützt werden soll, ist die Mülltüte, in die man Mikroskop regelrecht einpacken kann, sich die pragmatischste und mit Abstand preiserteste Lösung - auf Ästhetik kommt es dabei ja wohl auch nicht so sehr an.

Hallo Peter,
Ich sehe es ähnlich: die Zeiss-Hüllen ins Töpfchen, die "pragmatischen Tüten" ins Kröpfchen.
Es scheinen aber weiterhin falsche Vorstellungen über die Preise und auch die Größen im Umlauf zu sein. Der Hersteller der blauen Hüllen bietet die günstigsten für etwas mehr als den Gegenwert von zwei Tiefkühl-Pizzas an. Das finde ich wirklich günstig. Und da passen nicht nur die dafür vorgesehenen Geräte drunter, sondern etwa 3/4 dessen, worüber hier so diskutiert wird (Mikroskope in der Größe eines CZ Standard GFL/WL).

Und für Herrn Hartmann gibt es da auch größere Modelle, die nicht gleich die Welt kosten.

Zu dem Thema hatte ich hier http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,45644,45660#msg-45660
und hier http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,38661,38661#msg-38661 schon einmal geschrieben.

Wohl behütete, staubfreie Grüße, Thomas