Färbemethode(n) für Leukozyten

Begonnen von Sebo, März 09, 2013, 21:57:46 NACHMITTAGS

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Sebo

Hallo liebe Mikroskopiker,
am Freitag habe ich eine Harnprobe zentrifugiert und den Ausstrich unter dem Mikroskop begutachtet. Es waren viele Leukozyten vorhanden. Diese waren aber wenig kontrastreich. Gibt es da eine Möglichkeit das anzufärben? In der Kürze der Zeit hatte ich nicht die Möglichkeit zumindest einen Teil mit Gentianaviolett anzufärben. Ich habe auch die Hayemsche Lösung da, die bekanntlich Eisessig enthält, dabei würden aber wiederum die Erythrozyten kaputtgehen, oder?

Ich hatte auch gedacht Kristalle würden im Polfilter leuchten, taten sie aber nur bedingt. Ich dachte alles Lichtbrechende würde sich da schön darstellen? Habe leider keine guten Fotos da.

Bin für Tipps und Links dankbar.

Viele Grüße von Sebo

Klaus Herrmann

ZitatIch dachte alles Lichtbrechende würde sich da schön darstellen?

falsch gedacht lieber Sebo! Alles Doppelbrechende zeigt einen Effekt bei gekreuzten Polarisatoren. Wasser ist auch lichtbrechend - aber eben nicht doppelbrechend!!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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purkinje

Hallo Sebo,
willst Du die Leukos weiter differenzieren musst Du panoptisch nach Pappenheim färben; falls Du nur Leukos von Erys unterscheiden willst brauchst Du solche Lösungen, welche die Erys lysieren (mittels 1-3% Essigsäure, 10 Min inkubieren DANN erst ausstreichen oder Tropfenpräparat machen), hierbei kann auch Gentianaviolett oder Methylenblau zum Färben der verbliebenen Leukos und anderer Zellen nützlich sein.
Hayemsche Lösung würde ich wg des QuecksilberIIchlorids nicht verwenden (giftig) sondern Türks Lösung (2% Essigsäure, 2% Gentianaviolett), schont die Umwelt und langfristig die eigenen Nerven  ;) Hayemsche Lsg enthält übrigens keine Essigsäure... vielleicht meintest Du ja Türks Lsg.

Medizinisch macht eine Leukodifferenzierung im Harn nur sehr beschränkt Sinn, wichtiger ist ob es weitere Symptome einer Harnwegsinfektion gibt.... Praktikabler als Urinsedimentuntersuchungen sind hier für Ungeübtere Schnellteststreifen zur semiquantitativen Harnanalyse...
Die Kristallformen des Sediments sind auch pH abhängig und werden in der Regel auch im Hellfeld ohne Polarisation differenziert, bedarf aber ausreichend  Übung...

Sebo

Richtig, es war Türck, die habe ich anstatt Hg mit Thymol angesetzt. Hat bisher funktioniert. Der Ausstrich ist (bisher) eine Ergänzung zum Teststreifen.
Wir müssen da tatsächlich üben, üben und ähem üben. :P