Fotografie am ZEISS Stereomikroskop DR / DRC

Begonnen von Bernd Kaufmann, Mai 17, 2013, 16:07:32 NACHMITTAGS

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wilfried48

#15
[quote author=reblaus link=topic=16332.msg125990#msg125990 date=1369327589

aber das Stemi IV ist ja auch ein Teleskoptyp! Da konnte ich auch keine Schieflage feststellen, dafür aber bei der "offiziellen" Fotoanpassung an eine Vollformatkamera eine kräftige Bildfeldwölbung und eben die bereits von JB erwähnte schlechtere Farbkorrektur

[/quote]

Hallo Rolf,

aber das müsste doch egal sein, auch der Teleskoptyp schaut doch schräg auf die Probe, um den Stereoeffekt zu erzielen.

Eine leichte Bildfeldwölbung habe ich bei meiner Grossfeldanpassung (Diagonale im Foto bei 1x Objektiv etwa 25 mm) auch, aber der Farbfehler hält sich für das grosse Bildfeld sehr  in Grenzen.

Ich habe mal eine Bild von einem planen Objekt (Skala einer Schieblehre beleuchtet mit Jansjö) zur Berurteilung beigefügt:



Hallo Bernd,

was ich bei dir nicht verstehe ist. das das Bild (wenn du auf die 2 in der Mitte scharfgestellt hast) doch in beide Richtungen etwa gleich unscharf werden müsste.

Ausserdem finde ich auch in der verkippungskorrigierten Version den Farbfehler am Bildrand für einen Greenough Typ noch beachtlich gross.

Dabei habe ich sehr wohl berücksichtigt, das ein Durchlichtobjekt an den Kanten den Farbfehler viel deutlicher zeigt als ein Auflichtobjekt.

Kannst du mir verraten, wo du das schöne Duchlicht- Objekt"millimeter" (du hast sicher fäschlicherweise Objektmikrometer geschrieben) mit den schönen kantenscharfen Skala her hast ?

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

reblaus

Hallo Wilfried -

die Schärfeebene liegt beim Teleskoptyp nicht schief, weil das Haupt-Objektiv nicht verkippt ist sondern nur für jeden Strahlengang etwas parallel aus der Mitte verschoben - ähnlich wie bei Objektiven für Architekturaufnahmen, welche stürzende Linien vermeiden sollen.

Viele Grüße

Rolf

Bernd Kaufmann

Hallo Wilfried,

weil ich mich eben gerade überhaupt nicht um Optimierung der Aufnahme und Nachbearbeitung bemüht habe, sondern einfach schnell (quick and dirty) den Hauptunterschied vorher / nachher zeigen wollte, habe ich auch nicht supergenau eingestellt. Da sind noch viele Möglichkeiten der Aufnahme-Optimierung gegeben. Außerdem scheinen mir die Okulare nicht optimal für Fotografie geeignet zu sein. Das ändert aber nichts daran, dass der Hauptfehler mit der Neigung weitgehend behoben ist.

Gekauft habe ich das "Ding" als Objektmikrometer:



Vielleicht hast Du überlesen, dass es 6,3x Objektiv und 10x Okular waren?
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

wilfried48

Hallo Rolf und Bernd.

irgendwie stehe ich heute auf dem Schlauch, ich habe nicht beachtet, das es ja nicht das 0,63 sondern das 6,3 Objektiv war.

Dieses Objektmikrometer besitze ich sogar nur für kleine Objektive reicht ja die Skala nicht aus soadass ich an einer Durchlichtskala
über 25 mm aber mit gleich scharfen Kanten wie ein Objektmikrometer sehr interessiert war.

Und Rolf ist als Biologe dem Physiker Wilfried offenbar auch voraus, der einfach nicht die unterschiedlichen Auswikrungen der Strahlengänge
zwischen den Teleskop- und Greenough- Typ auf die Schärfe des Bildfelds kapiert.

Aber vielleicht wirds ja noch  ;D wenn ich die beiden Strahlengänge mal gross aufzeichne und neu nachdenke.

viele Grüsse
Wilfried



vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
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Zeiss Universal Pol,  AL/DL
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Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

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Bernd Kaufmann

#19
BTW: Das hier ist eines der beiden Okulare am Stemi:



Falls jemand Probleme mit Spiegelschrift hat: Nr.: 46 40 01 - 9903.

Gibt es passende bessere und wenn ja, wer hat die zufällig abzugeben?  :D

Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

JüSchTü

Hallo Wilfried, Rolf und Bernd,

[Schublade auf]

ZitatUnd Rolf ist als Biologe dem Physiker Wilfried offenbar auch voraus, der einfach nicht die unterschiedlichen Auswikrungen der Strahlengänge
zwischen den Teleskop- und Greenough- Typ auf die Schärfe des Bildfelds kapiert.

Aber vielleicht wirds ja noch  Grinsend wenn ich die beiden Strahlengänge mal gross aufzeichne und neu nachdenke.

da fehlt nur noch der Maschinenbauer Jürgen, der weiß, wo man nachschlagen muss ;) :

"ABC der Optik", Stichwort "Stereomikroskopie". Da sind zwei schöne Bildle zum Angucken und man muss sich nicht selber die Mühe machen.

[Schublade zu]

;D

My 2 cents, Jürgen
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"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

reblaus

Hallo Bernd -

Du kannst bedenkenlos Brillenokulare von "neueren" Stemis oder auch Axios (hast Du doch eins?) verwenden, also die PL 10x/20 , W-Pl 10x/20, W-Pl 10x/23 usw., auch 10x/18 mm ist noch o.k. Ich habe das an meinem Stemi IV ausprobiert, weil dafür anständige Weitfeld-Brillenokulare selten und relativ teuer sind - ich wechsle sogar öfter mal Okulare zwischen dem Axio und dem Stemi hin und her, wenn ich ein weiteres Gesichtsfeld brauche, oder ein Messokular.

Viele Grüße

Rolf




Bernd Kaufmann

Zitat von: reblaus in Mai 28, 2013, 18:59:39 NACHMITTAGS
Du kannst bedenkenlos Brillenokulare von "neueren" Stemis oder auch Axios (hast Du doch eins?) verwenden, also die PL 10x/20 , W-Pl 10x/20, W-Pl 10x/23 usw., auch 10x/18 mm ist noch o.k. Ich habe das an meinem Stemi IV ausprobiert, weil dafür anständige Weitfeld-Brillenokulare selten und relativ teuer sind - ich wechsle sogar öfter mal Okulare zwischen dem Axio und dem Stemi hin und her, wenn ich ein weiteres Gesichtsfeld brauche, oder ein Messokular.

Lieber Rolf,

BINGO! Das war entscheidend. So sieht das mit einem E-Pl 10x/20 Brille, sauberer eingestellt und besser nachbearbeitet aus:

Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Dünnschliffbohrer

#23
Zitatda fehlt nur noch der Maschinenbauer Jürgen, der weiß, wo man nachschlagen muss Zwinkernd :

"ABC der Optik", Stichwort "Stereomikroskopie". Da sind zwei schöne Bildle zum Angucken und man muss sich nicht selber die Mühe machen.
oder einfacher hier:
http://www.zeiss.de/C12567BE00459794?Opendatabase dann auf=> "Produkte" =>"Stereomiroskope" (egal: für "Biologie / Medizin" oder: "Materialanalyse") => "Gut zu Wissen" => "Wirkprinzpien": "Greenough oder Fernrohr"

ZitatGibt es passende bessere  
Ja, die Weitfeldokulare mit 10 X mit 25 mm oder W 16 X mit 16 mm Sehfeld: schöner geht´s nicht!
Zitatund wenn ja, wer hat die zufällig abzugeben?
Nein, ich bin froh, dass ich nach langem Suchen welche teuer in der Bucht gefunden hatte. Die Sch...-Hobbyastronomen schnappen die regelmäßig weg, und treiben die Preise in die Höhe, nur um sich damit dimensionslose Lichtpunkte anzusehen.
- Dsb.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Rawfoto

Hallo Bernd

Na auf einer 96% Lösung bist Du ja schon - beachtlich ... Ich habe durch diesen Beitrag wieder viel gelernt ...

Du liegst aber noch nicht absolut plan, bzw. 90 Grad zur optischen Achse. Wenn Du den kleinen Restfehler auch noch korrigieren kannst drei Lösungswege:

1.) der billigste ==> dünne Alufolie unterlegen und schauen wie viel Du noch korrigieren musst
2.) Ventiel-Einstelllehre ==> das sind dünne Norm-Meßstreifen im 0,01mm Bereich
3.) Liniareinheit mit der man nach Scheimpflug die Neigung fein korrigieren kann ...

Je nach Werkzeugschrank würde ich 2 oder 1 empfehlen und der Restfehler ist schnell in den Griff gebracht ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Bernd Kaufmann

Hallo Gerhard,

Zitat von: Rawfoto in Mai 30, 2013, 09:08:00 VORMITTAG
Na auf einer 96% Lösung bist Du ja schon - beachtlich ... Ich habe durch diesen Beitrag wieder viel gelernt ...
ich auch. ;)
Zitat
Du liegst aber noch nicht absolut plan,
muss ich hoffentlich auch noch nicht so schnell. ;D
Zitatbzw. 90 Grad zur optischen Achse. Wenn Du den kleinen Restfehler auch noch korrigieren kannst drei Lösungswege:

1.) der billigste ==> dünne Alufolie unterlegen und schauen wie viel Du noch korrigieren musst
2.) Ventiel-Einstelllehre ==> das sind dünne Norm-Meßstreifen im 0,01mm Bereich
3.) Liniareinheit mit der man nach Scheimpflug die Neigung fein korrigieren kann ...
Je nach Werkzeugschrank würde ich 2 oder 1 empfehlen und der Restfehler ist schnell in den Griff gebracht ...

Tja - Werkzeugschrank - was über Spaten, Schaufel, Hammer, Schraubendreher und zur Not Inbusschlüssel hinausgeht, Fehlanzeige.  ;D

Aber ich denke, mit überwiegend unebenen Objekten und meist kleineren Vergrößerungen als 63 x kann ich mit dem prognostizierten Restfehler ganz gut leben, ohne zum Feinmechaniker zu mutieren. Ich lasse es jetzt mal gut sein.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.