Büschelmücken-Larve + Puppe

Begonnen von Ernst Hippe, März 23, 2009, 17:59:11 NACHMITTAGS

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Ernst Hippe

Hallo,

diese wilde Diskussion überrascht mich natürlich auch. Zu der gezeigten Alge kann ich nichts beitragen, zumal "echte" Färbungen mit den Polarisationsfarben kaum was zu tun haben. Allerdings meine ich, daß letztere nicht nur ästhetischen Wert haben, sondern durchaus auch Strukturen wie z.B. Muskelfasern besser erkennen lassen als im Hellfeld. Außerdem hat es mich schon interessiert, den Lebenszyklus dieses Insekts wenigsten ein kleines Stück weit beobachten zu können, und die positiven Reaktionen bestätigen das auch für andere Zuschauer.
Gruß Ernst Hippe
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Klaus Herrmann

Hallo Jo-(achim?)

ZitatWelche praktische Erkenntnis entnehme ich dem Bild? Welche Bereiche werden besonders hervorgehoben und warum?

nun ich finde neben denm ästhetischen Reiz den die Bilder haben, wird sehr schön die Darstellung der einzelnen Muskelfaserbündel durch die Polarisation hervorgehoben - ich kenne keine Kontrastierung mit der das viel deutlicher geht.
Und die ganze Dokumentation, die Ernst Hippe hier bietet ist vorbildlich. Das basiert doch auf einer sorgfältigen Langzeitbeobachtung. Zum Schluss die Verpilzung ist tadellos dargestellt.

Was fehlt da noch? Du hättest Dir noch Details der Fangmaske gewünsch? Nur zu: Du hast Feuer frei! Ich bin gespannt.

Das flaue Bild der Alge von Dir sagt mir wenig, da muss man schon ein wenig im Kaffee-Satzlesen geübt sein.

Wäre aber sicher wert in einem neuen Beitrag erörtert zu werden!

Also Steine im Glashaus ;) schleudern nur bei Verbundglas!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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eumel6

#17
Hallo Klaus,

Zitatnun ich finde neben denm ästhetischen Reiz den die Bilder haben, wird sehr schön die Darstellung der einzelnen Muskelfaserbündel durch die Polarisation hervorgehoben
Ästetisch sind die Bilder. Habe ich nicht in Abrede gestellt. Werden aber wirklich die Muskelfaserbündel dargestellt? Wieso verläuft im hinteren Teil das leuchtende Band anders als die Muskeln liegen dürften(Bild 3)? Das Band verläuft schräg zur Körperkante und die Muskeln sollten eigentlich parallel dazu verlaufen.

ZitatWas fehlt da noch? Du hättest Dir noch Details der Fangmaske gewünsch? Nur zu: Du hast Feuer frei! Ich bin gespannt.
Ja weil weiße Mückenlarven Futter für Aquarienfische sind. Und da sind solche Details eine Wissensergänzung.

ZitatDas flaue Bild der Alge von Dir sagt mir wenig, da muss man schon ein wenig im Kaffee-Satzlesen geübt sein.
Das Bild ist flau. Ich kann Kaffeesatzlesen. Muß ich mich dafür schämen?
ZitatWäre aber sicher wert in einem neuen Beitrag erörtert zu werden!
Das Thema dürfte sehr speziell sein. Man kann es versuchen, aber ich bin da pessimistisch.

ZitatAlso Steine im Glashaus Zwinkernd schleudern nur bei Verbundglas!
Das habe ich nicht vor.

gruß jo

Jürgen Boschert

Hallo,

ZitatÄstetisch sind die Bilder. Habe ich nicht in Abrede gestellt. Werden aber wirklich die Muskelfaserbündel dargestellt? Wieso verläuft im hinteren Teil das leuchtende Band anders als die Muskeln liegen dürften(Bild 3)? Das Band verläuft schräg zur Körperkante und die Muskeln sollten eigentlich parallel dazu verlaufen.

Aber wenn die (zum Teil) schräg verlaufen, ist doch viel effektiver die Krümmung möglich. Und in gekrümmter Position laufen sie schräg, da kontrhiert, bei gestrecktem Körper parallel zur Körperkante. Macht doch eigentlich also Sinn, oder ?

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

eumel6

Hallo Jürgen,

ZitatAber wenn die (zum Teil) schräg verlaufen, ist doch viel effektiver die Krümmung möglich. Und in gekrümmter Position laufen sie schräg, da kontrhiert, bei gestrecktem Körper parallel zur Körperkante. Macht doch eigentlich also Sinn, oder ?
Klingt logisch, aber ich habe den Eindruck, dass du den entsprechenden Bereich nicht gefunden hast. Wenn Herr Hippe einverstanden ist, nehme ich sein Bild in die Bearbeitung, um die entsprechenden Stellen zu markieren.

gruß jo

Ernst Hippe

Bittesehr, wenns zur Klärung beiträgt.
Gruß Ernst Hippe
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eumel6

Hallo,

ich habe einmal mit  Pfeilen auf die Stellen hingewiesen, wo das Farbband dem Muskelverlauf nicht entsprechen würde.



gruß jo

Ernst Hippe

Hallo Jo,

wieso nicht? Ich bin auch der Meinung von Jürgen Boschert (siehe oben!).
Gruß Ernst Hippe
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Klaus Herrmann

Zitatwieso nicht? Ich bin auch der Meinung von Jürgen Boschert (siehe oben!).

Dito und ergänzend: schon mal was von Kreuzbändern gehört? Sind zwar keine Muskeln, sondern Sehnen, aber sie verlaufen auch über kreuz.

Und es gibt auch Ringmuskeln. Alles was mechanisch Sinn macht!

Und dann noch ne Frage: was soll es denn sonst sein?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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eumel6

Hallo Herr Hermann,

ZitatDito und ergänzend: schon mal was von Kreuzbändern gehört? Sind zwar keine Muskeln, sondern Sehnen, aber sie verlaufen auch über kreuz.
Ja, haben aber Mückenlarven Kreuzbänder? Ich habe zwar keine Ahnung, aber dienen nicht Sehnen der Verbindung zwischen Knochen und Muskeln. Brauchen Insekten aufgrund ihres Skelettes überhaupt Sehnen?
Fragen über Fragen.
ZitatUnd es gibt auch Ringmuskeln. Alles was mechanisch Sinn macht!
Von mir aus. Trotzdem kann ich mir mechanisch nicht den Verlauf erklären.

ZitatUnd dann noch ne Frage: was soll es denn sonst sein?
Keine Ahnung. Ich kann keine Polarisationsmikroskopie betreiben. Wahrscheinlich würden mir dann noch mehr Ungereimtheiten auffallen. Unter dem Gesichtspunkt der Krümmung verstehe ich auch den Farbverlauf nicht.
Wie sieht eigentlich ein Stückchen gekrümmte Angelschnur unter dem Polarisationsmikroskop aus? Kann man die Spannungszustände auf die Mückenlarve übertragen?

gruß jo



Klaus Herrmann

Hallo Jo,

Kommunikation ist was unglaublich Kompliziertes.

Ich habe die Kreuzbänder des menschlichen Skeletts nur als Beispiel erwähnt für eine gute mechnische Lösung der Natur, wo die Haltepunkte auch diagonal sitzen, nicht, weil ich glaube diese bei Insekten zu finden.

Der Rest ist für mich jetzt Kaffeesatzlesen, davon verstehe ich nicht viel als Teetrinker. Wir sollten einen Insektenkundler haben, der kompetent den Glaubensstreit beendet! :D

Mit freundschaftlichen Ostergrüßen - ich glaube übrigens nicht an den Osterhasen, solange ich ihm nicht begegnet bin!

Klaus
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Ernst Hippe

Hallo,

danke für die ausführlichen Erläuterungen. Mit dem Schwimmverhalten und den luftgefüllten "Schwimmblasen" hatte ich mich auch schon beschäftigt. Ähnliche Muskelstudien kann man auch bei Cyclops und Diatomus machen.
Gruß Ernst Hippe
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eumel6

Hallo privatlabor,

ZitatSchauen wir uns nochmals diese "Biest" an. Dann können wir feststellen, dass in der blauen Zone die äusseren Farbfelder langezogen sind (dilatiert), die inneren aber sind sehr kurz (Kontrahiert).
Nein, ich bin stur wie ein Panzer. Mit Hilfe der Polarisationsmikroskopie kann man gut Spannungszustände darstellen.
D. h. unterschiedlicher Spannungszustand - unterschiedliche Farbe. Sprich der sSprung von außen nach innen sollte größer sein als der Übergng auf der gleichen Seite von segment zu segment. Wie sieht ein Stück gekrümmte Angeschnur so 0,1-0,2mm oder dicker unter dem Polarisationsmikroskop aus?

gruß jo

***

Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht

Ernst Hippe

Achtung Diskutanten,

Aus den Polarisationsfarben kann man nicht ohne weiteres Rückschlüsse ziehen. Die Farben hängen von vielem ab:
1) Feinstruktur des Materials
2) Dicke des Objekts an der betrachteten Stelle
3) Stellung der Polfilter zueinander
4) Stellung des Objekts und seiner Teile, bezogen auf 3)
5) Etwaiges Hilfsobjekt und dessen Stellung, bezogen auf 3).
Nur wenn man 3) bis 5) genau definiert, sind Rückschlüsse und Vergleiche möglich. Das erfordert eine Einrichtung für quantitative Polarisation. Anderenfalls ist nur der Verlauf der doppelbrechenden Strukturen (wie Muskeln) erkennbar, aber deutlicher als im Hellfeld.
Gruß Ernst Hippe
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