Montage eines Zeiss Pol-Objektives

Begonnen von Nomarski, Juli 09, 2013, 21:13:03 NACHMITTAGS

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Nomarski

Wertes Forum,

die Mechanik von Pol-Objektiven ist oftmals derart verharzt, so daß die Zentrierung entweder gar nicht oder nur durch hohen Kraftaufwand betätigen läßt. Das Arbeiten wird dadurch entweder erschwert oder gar unmöglich. Eine Demontage ist also nötig, gezeigt an einem Pol-Neofluar 25/0,60:


Das Objektiv wurde bereits in die Einzelteile zerlegt. Der Wiederzusammenbau fängt mit dem Linsenbecher für die Optik (vorne links) an, der in die innere Zentrierhülse (rechts daneben) geschoben wird. Auf die Gleitflächen wird ein hauchdünner Fettfilm aufgetragen, der die Einfederung nicht behindern darf. Nach Hereindrehen der Bolzenschraube, Einlegen der Innenblende und der Druckfeder wird die Schlitzmutter eingeschraubt.


Als nächstes erfolgt das Einsetzen in die äußere Zentrierhülse. Auf die Gleitflächen ist geeignetes Fett aufzubringen, auf Leichtgängigkeit ist nach dem Zusammenstecken zu prüfen.


Als nächstes wird die montierte Einheit in die Außenhülse mit der Gravur und dem RMS-Gewinde eingesetzt und mit dem Gewindering verschraubt.


Wenn die beiden Zentrierhülsen sich soweit leicht verdrehen lassen, können die Stellringe aufgeschraubt und mit den Madenschrauben gesichert werden. Abschließend wird die Blende am RMS-Gewinde wieder eingeschraubt:



Von einer Demontage sollte ohne geeignetes Werkzeug abgesehen werden.

VG
Bernd


Miner

Hallo Bernd,
wäre es dann nicht sinnvoll, zunächst die Demontage zu erklären, und auch die benötigten Werkzeuge aufzulisten? Schliesslich haben die meisten Menschen eher zusammengebaute verharzte Objektive als zerlegte.
Ich fürchte du mußt noch mal ran, sorry!
Ole

Nomarski

Hallo Ole,

Zitatwäre es dann nicht sinnvoll, zunächst die Demontage zu erklären, und auch die benötigten Werkzeuge aufzulisten? Schliesslich haben die meisten Menschen eher zusammengebaute verharzte Objektive als zerlegte.
Ich fürchte du mußt noch mal ran, sorry!
wenn dieses Objektiv wieder demontiert werden müßte, braucht man nur die Bildfolge rückwärts durchzugehen. Als Werkzeug reichen die passenden Schraubenzieher und die Finger.  ;D

VG
Bernd

TPL

Hallo Bernd,
danke für diese tolle Darstellung!
Und bei diesem objektiv lohnt sich der Aufwand tatsächlich, denn es bietet nicht nur eine angenehme Vergrößerung bei feinkörnigen Gesteinen oder Schmierpräparaten, sonden es erlaubt wegen seiner sehr ordentlichen Apertur auch schon eine schnelle konoskopische Bemusterung! Dabei ist es weniger anfällig gegen variable Deckglas- bzw. Dünnchliffdicke als der ebenfalls gute Pol-Achromat 40/o,85 Z.

@ Ole: die Demontage ist nicht soo schwer: zunächst die hintere Blende auf dem Handballen ausdrehen und die Schlitzmutter mit einem geeigneten Werkzeug entfernen. Aber da fängt es schon an: dieses Werkzeug (Stirnlochschlüssel, o.ä.) gibt es in dieser Größe normalerweise nicht zu kaufen. Manchmal hilft es, mit einer schmalen Zange eine massive Unterlegscheibe als Werkzeug zu nutzen... Was danach stockt muss mit Wärme oder fein dosierten Kriechmittel-Tropfen beweglich gemacht werden.

Soweit die Theorie. Aber dass die nicht zwangsläufig zum hier dargestellten Erfolg führt, mag man daran erkennen, dass ich mich bereits am abgebildeten Objektiv erfolglos versucht hatte... :-[. Wie war noch der Spruch über die Gelben Seiten?

Bravo, Bernd!

Herzliche Grüße
Thomas

Miner

#4
Na dann...
erinnert mich an Night on Earth: Da kriegt der Taxifahrer auch den Rat, einfach immer da, wo er auf dem Hinweg links abgebogen ist, auf dem Rückweg rechts abzubiegen. Und links da, wo vorher rechts. Das hat ihm sehr geholfen...

Nomarski

Du wolltest das Werkzeug sehen? Kannst du haben:


Damit bekomme ich z.B. die schmale Mutter und andere festsitzende Gewindehülsen gelöst. In diesem Fall konnte ich eine kleine Delle aus dem Okularrohr wieder herausdrücken, damit es wieder leicht und ohne Klemmung in den Tubus zu stecken geht.

Miner

Hallo Bernd,
ich brauche also eine Drehbank um das Objektiv auseinander zu bauen, und einen Stirnlochschlüssel? Vielleicht könntest du doch mal eine Übersicht der benötigten Gerätschaften aufschreiben? Dann weiß man gleich ob man das selber kann oder doch zu dir kommen muß ;-)
Ole

Klaus Herrmann

Hallo Ole,

hier gilt der Spruch: das richtige Werkzeug und Erfahrung sind der sichere Weg zum Erfolg.

Ich mach alles was ich kann - das ist schon einiges - und für den größeren Rest kenne ich die Experten, die mehr als einen Satz Stirnlochschlüssel haben.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Nomarski

Tag Ole,

ZitatDann weiß man gleich ob man das selber kann oder doch zu dir kommen muß ;-)
Dir helfe ich doch immer gerne! ;)
Bernd

Miner

Aber wir sind alle nur sterblich... Was mache ich wenn du...

Nomarski

Das werde ich dir dann auch nicht sagen können.

reblaus

Aber Ole -

im Rahmen unseres Forums ist Bernd doch noch im Kindesalter  ;D

Gruß

Rolf

Miner


Nomarski

Hallo Rolfi,

meinst du wirklich, daß das mit dem Alter etwas zu tun hat?

Viele Grüße
Bernd

reblaus

Hallo Bernd -

da habe ich mich mistverständlich ausgedrückt:

Kind selbstverständlich nur im Rahmen des Durchschnittsalters der Forumsmitglieder, im Rahmen der Mitgliedschaft bist du natürlich ein rüstiger Greis! ;D

Manche sind auch beides ...

Gruß

Rolf