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Silberfischchen

Begonnen von rekuwi, August 18, 2013, 17:54:00 NACHMITTAGS

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rekuwi

Liebe MikroskopikerInnen,

ich fand ein totes Silberfischchen (Lepisma saccharina)und habe mir das mal genauer betrachtet. Es hat Schuppen auf dem Körper, was ich so noch nicht wußte. Da das Tierchen eingetrocknet war gelang eine Gesamtaufnahme nicht, es sah sehr nach "toter Fisch" aus ;).
In Wikipedia ist ein nettes Gesamtbild das ich hier einfüge:



Mit meinem 2,5x Objektiv und Auflicht ist dieses Bild entstanden (217 Aufnahmen mit picolay gestapelt):



Eine einzelne Schuppe (ca. 165 µm) habe ich mit dem 40x DIC fotografiert:



Silberfischchen sind (solange sie nicht in Massen auftreten) Nützlinge, sie ernähren sich auch von Hausstaubmilben, Schimmelbelag und anderen stärkehaltigen Stoffen. Können aber auch lange hungern und vermehren sich bis zu ihrem Tod. Sie können bis zu acht! Jahre alt werden (lt. Wiki).

Herzliche Grüße
Regi

Ernst Hippe

Liebe Regi,
sehr schön und interessant, besonders das Bild der einzelnen Schuppe!
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

bbb

Hallo Regi,
diese Tierchen sind bei uns im Bad.
Meine Mum wollte diese erst weg machen aber ich sagte ihr sie soll sie lassen da sie wie du sagtest nützlich sind :)
Ich habe sie aber noch nie vergrößert angesehen.
Vor allem die Schuppe sieht schön aus.
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Winfried Todt

Hallo Regi,

das sind sehr  schöne Aufnahmen, besonders die feine Struktur der Schuppe. Kann es sein, dass das Silberfischen keine gegliederten Antennen hat? Auf Deinen Bildern kann ich das nicht ausmachen.
Herzliche Grüße
Winfried

Alfons Renz

Hallo Regi,

Die Schüppchen von Lepisma wurden im 19. Jahrhundert zum Test des Auflösungsvermögens der Mikroskope verwendet. Nach meiner Erinnerung sollten da auch Querrippen zu sehen sein.

Viel Erfolg und herzliche Grüße,

Alfons


rekuwi

Lieber Ernst, lieber Max, lieber Winfried, lieber Alfons,

freut mich sehr daß Euch die Bilder gefallen.
Beim Übersichtsfoto von Wiki ist nicht zu erkennen daß die Antennen leicht gegliedert sind. Am Antennenansatz ist das noch nicht sehr ausgeprägt.

Alfons, meinst Du die schrägen Rippen die im unteren Bereich der Schuppe zu sehen sind? Andere habe ich nicht wahrgenommen, sollte aber beim DIC eigentlich rauskommen.

Herzliche Grüße
Regi

bbb

Regi,
ist die Schuppe einfach nur auf einem Objektträger und Fotografiert oder hast du sie in einen Tropfen Wasser oder eingedeckt?
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

rekuwi

Lieber Max,

habe sehr mühsam einzelne Schuppen mit einer Nadel auf einen Objektträger "geschubst", Deckglas drauf und gaaaanz vorsichtig unters Objektiv bugsiert. Also nur Lufteinschluß.

Herzliche Grüße
Regi

bbb

Regi,
ah ok also dafür ist es eine super Aufnahme!
Wenn ich kleine Insekten und Insektenteile oder auch kleine Schuppen Fotografiere mache ich einen Tropfen Glycerin auf den Objektträger, lege die Schuppe hinein, lasse sie unter sinken und lege erst dann das Deckglas auf.
Das gibt noch schönere Bilder weil das Licht besser gebrochen wird :)
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Alfons Renz

Liebe Regi,

Nun muss ich mich doch korrigieren: Die Angabe der Querrippen bei Lepisma ist nicht korrekt! Da hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt. Ich hatte ein Bild aus Dippel, Das Mikroskop und seine Anwendung von 1882, sehr lebhaft in Erinnerung:

[/URL]

Allerdings bezog sich das mit den Querrippen auf den Falter Hipparchia janira, dessen Schüppchen auf Empfehlung von Amici damals oft als Testpräparat beigelegt wurden, hier z.B. einem Mikroskop von Belthle um ca. 1860:



Man sieht die Querrippen recht gut:





Entschuldige bitte die Verwechslung! Und ob bei Lepisma wirklich keine Querrippen vorhanden sind, kann man ev. nur mit einem sehr guter Auflösung entscheiden!

Herzliche Grüße,

Alfons

rekuwi

Lieber Max,
ich werde nochmal eine Schuppe eindecken und dann fotografieren. Bin gespannt wie das Ergebnis ausfällt.

Lieber Alfons,
deine Informationen zu Schuppen sind sehr interessant, unglaublich was vor 150 Jahren mit Mikroskopen möglich war.

Herzliche Grüße
Regi

Bernhard Kaiser

Liebe Regi,

Zitatunglaublich was vor 150 Jahren mit Mikroskopen möglich war

ganau das und mehr ist natürlich auch heute noch möglich. Leider glaubt aber jeder Anfänger sofort mit Phasenkontrast, Dunkelfeld, Photographie und DIC als Grundausstattung beginnen zu müssen. Dadurch bleiben viele Möglichkeiten verborgen.
Der "Dippel" muß halt studiert werden und das ist nicht einfach.(steht übrigens im Internet frei zur Verfügung).

Regie, ich bewundere immer Deinen "mikroskopischen Instinkt".

Liebe Grüße
Bernhard

rekuwi

Liebe Silberfischchenschuppeninteressierte  ;D,

nach einem 2. Anlauf ist es mir gelungen diese Schuppen mit Euparal einzudecken. Die Schuppen zeigt keine direkten Querrippen (rechtwinkelig), es verlaufen aber zu den starken Längsstreben fächerförmig verlaufende Rippen vom Stielansatz bis zu den Spitzen. Dies ist schon bei der Aufnahme oben zu erkennen, hier ein aktuelles Bild (9 Fotos mit picolay gestapelt):



Ich fand noch ein Stückchen Haut auf dem Präparat, dabei sieht man die Ansatzstellen für die Stielchen der einzelnen Schuppen:



Die Schuppengröße variiert sehr stark, ebenso die Schuppenform (von rundlich bis länglich).

Herzliche Grüße
Regi




Rawfoto

Hallo Regi

Ein sehr grafisches Objekt so eine Schuppe, toll ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

rekuwi

#14
Lieber Gerhard,

freut mich daß Du der Schuppe was abgewinnen kannst.

Eigentlich wollte ich mit dem Präparat noch Fotos mit dem 100x Öl-Objektiv machen, das funktionierte aber nicht. Nachdem ich den Öltropfen aufgebracht hatte, das Objektiv eingeschwenkt, neu scharf gestellt und geköhlert hatte sah ich zwar die Schuppe, aber sie begann "wegzuschwimmen". Ich hatte keine Chance das irgendwie zu verhindern. Sehr eigenartig! Obwohl ich den Tisch dann festhielt, die Schuppe bewegte sich unablässig.
Kann es sein daß durch meine sehr weiche rechts/links Einstellung des Objekttisches dies bewirkt wurde?

Erstaunte Grüße
Regi