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Entrauschen mal anders

Begonnen von peter-h, September 02, 2013, 18:36:43 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Mikrofotografen,

wir haben immer das Ziel die besten Bilder zu bekommen und kämpfen doch so oft mit der verflixten Technik. Gerade die kleinen Mikroskop- und Industriekameras zeigen Schwächen. Ist wenig Licht vorhanden, oder der Objektkontrast gering, so stört das Rauschen im Bild. Dazu kommt, dass viele Kameras, die DSLR ausgenommen, nur 8bit je Farbkanal liefern. Gibt es doch einen Trick die Qualität zu verbessern und Bilder zu entrauschen ohne die Detailerkennung zu verschlechtern?



Das rechte Bild ist eindeutig besser, wieso und warum?
Unter absolut identischen Einstellungen und ohne jede Veränderung am Mikroskop und der Kamera, wurde für das rechte Bild nun ein Film als AVI mit 500 Einzelbilder aufgenommen. Zudem aber minimal (im µ-Bereich) der Mikroskoptisch in X und Y bewegt. Würde man nun diese Bilder addieren, so käme ein total verwackeltes, verschwommenes Bild heraus.
Mit der Software REGISTAX ist es aber möglich einem kleinen Detail im Bild automatisch zu folgen. D.h.: die Bewegung wird ausgeglichen und erst danach werden die Bilder summiert. Somit erzeugt man ein Bild mit vielen "Subpixel". Kleine Fehler vom Chip werden verschmiert. Danach kann noch geschäft werden und die Besonderheit dass letztlich im 16bit TIFF gespeichert werden kann. Also mit einer weit besseren Dynamik.

Dass sich diese Technik bei kritischen, also schwachen Objektkontrasten lohnt zeigt die Gegenüberstellung.

REGISTAX ist freeware und wird schon seit vielen vielen Jahren in der Astronomie benutzt. Wie sollen sonst gute Bilder von Jupiter, Saturn oder dem Mond durch die immer störende Luftunruhe entstehen. Erst durch diese automatische Bildverfolgung und Verrechnung kann das "wackelnde" Bild am Fernrohr zu einem scharfen und rauschfreien Endergebnis gebracht werden.

Viel Spaß mit einem wackelnden Mikrotisch
Peter

treinisch

Hallo Peter,

beeindruckend und in der Tat überdiskutabel eindeutig.

Vielen Dank!

Beste Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

cuwohler

Hallo Peter,

als jemand mit dem ehemaligen Hobby Astronomie und Erfahrung in den Stackprogrammen kann ich Deine Ausführungen nur unterstreichen. Ein Avi mit leicht versetztem Tisch mit 500 bis gerne 1000 Einzelbildern zu stacken, bringt wirklich gute Ergebnisse.


Viele Grüße
Cai-Uso

schuppi

Hallo,

mir schwebte das schon immer mal vor, aber das es so schön klappt, hätte ich nicht gedacht.

Herzlichen Dank für diese tolle Anregung, die ich mit Sicherheit zuhause umsetzen werde.

Rainer
DFK 72AUC02 an
- Motic BA310 Trino LED
- Motic SMZ-168 Trino LED
Web-Site: http://www.mikroskopie-bilder.de

the_playstation

#4
Hallo Peter,

Registax benutze Ich schon seit Jahren in der Astronomie an meinem 35cm 3Meter Dubson Teleskop.
Wollte es schon lange mal mit einem Mikroskop testen. :)
Das linke Bild zeigt aber nicht nur Bild- und vor allem Farbrauschen
sondern auch Kompressionsartefakte (jpg, ...)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

peter-h

Hallo Jorrit,

da das BMP-Format nicht komprimiert ist es nur Farbrauschen. Erst nach der Vergrößerung für die Bilder im Forum ist in JPG gewandelt. Somit sind die beiden Bilder direkt vergleichbar. Die Kamera kann sowohl BMP als auch JPG liefern.

@Cai-Uso,
wie auch sollten die Astronomen sonst scharfe Aufnahmen von z.B. der durch Luftschlieren verseuchten Luft erhalten?
http://www.sonnen-filter.de/Sonne/060725-AR0901-B.jpg
eine alte Aufnahme mit fast 2000 Einzelbilder von 2007 mit der damals eingesetzten Lumenera SKYnyx2-0M

Grüße
Peter

the_playstation

Danke Peter.
Irgendwie war Ich der Meinung, Kompressionsartefakte gesehen zu haben.
Da habe Ich mich wohl getäuscht.

Das Programm werde Ich auf jeden Fall noch mal im Mikrobereich testen. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.