Hallo,
in unserem Cafe-Bereich haben sicher einige von euch die Entwicklungsgeschichte meines simplen und mit wenig Kosten verbundenen Spektrometers verfolgt. Da dieser Bereich aber unseren Besuchern nicht offen steht, möchte ich hier einen kleinen Überblick von dem bisherigen Stand meiner Arbeit geben, und vielleicht andere damit ermutigen es mir gleich zu tun.
Auch wenn dieser Spektrometer vielleicht keine strengen wissenschaftlichen Kriterien erfüllt, kann er doch nützlich sein.
Zuerst einmal zeige ich euch das Innenleben meiner Konstruktion, die für eine Canon 1000d mit dem Kit-Objektiv, welches bei 55mm Brennweite verwendet wird, ausgelegt ist und aus 8mm Buchensperrholz gefertigt wurde.

Links, auf dem ersten Brett, ist ein Spalt aus 2 Rasierklingen, die in einen Abstand zueinander von 1/10mm mit einem Alleskleber aufgeklebt wurden. Durch diesen Spalt fällt das Licht der zu beobachteten Lichtquelle auf ein Gitter mit 1000Linien/mm, wo es in sein Spektrum zerlegt und zur Kamera gelenkt wird. Damit es zu keinen Spiegelungen kommt, wurde das Innenleben mit schwarzer Plakatfarbe angemalt, welche ein wunderbar mattes Schwarz ergibt.
Hier mit Kamera

Diese ist so positioniert, dass ein ungehindertes fokussieren möglich ist, ohne das es zu Kollisionen mit dem Objektiv kommt.
Und mit geschlossenen Deckel

Die drei Schrauben mit Flügelmuttern dienen zur Aufnahme einer Halterung für einen Lichtleiter, oder eines Mattglases und in der Leiste seitlich ist ein Mutter eingepresst, wodurch der Spektrometer auf ein Fotostativ montiert werden kann.
So sieht das Spektrum einer Halogenlampe

und das einer Energiesparlampe damit aus, wenn es von einen Blatt Papier reflektiert wurde.

Beide Bilder sind für das Forum nur verkleinert worden, sonst nichts.
Da ich leider keine kostenlose Software fand, mit der sich meine Bilder auch ausgewertet lassen, musste auch da gebastelt, und erst ein Programm geschrieben werden. Keine leichte Aufgabe für jemanden der A nicht besonders programmieren kann, B nicht viel Ahnung von Spektrometer-Software hat. Bis jetzt beherrscht sie zwar nur die Grundfunktion um Spektren zu vermessen, aber das wird sich hoffentlich noch ändern. Am Beispiel des Bildes von der Sparlampe sieht das dann so aus.

Jetzt zu der Anwendung in der Mikroskopie, schließlich ist dies ein Mikroskopie-Forum und dazu möchte ich 2 einfache Beispiele nennen. Erstens das vermessen von Filtern, wie etwa meine, welche ich gebraucht gekauft hatte und aus dem Fotobereich stammen, oder um vorhandene wieder richtig einordnen zu können, falls sie durcheinander geraten sind. Das zweite Beispiel hat direkt mit dem Mikroskop zu tun und möchte ich wieder anhand eines Fotos demonstrieren.
P680 Fluoreszenz von Chlorophyll

Für diese Aufnahme wurde der Spektrometer direkt über dem Mikroskop angebracht und zeigt das Spektrum eines Blattes, welches mit einem
405nm 409nm Laser beleuchtet wurde.
Im Moment arbeite ich noch an einem Projekt, welches die Darstellung in jedem gewünschten Nanometerbereich eines mikroskopierten Objekts erlaubt, doch dies möchte ich in einen separaten Thread näher erläutern.
Fast am Ende noch ein paar Links wo ihr die nötigen Grundlagen und Materialen für euren eigenen Spektrometer her bekommt.
Austromedia-Verlag, die Gitterfolie
http://astromedia.eu/Material-fuer-Selbermacher/OPTI-Media-Filterfolien:::10_14.htmlMeine bescheidene Seite, dort könnt ihr unter Downloads das Programm downloaden
http://www.mikroskopie-konserve.at/Lehrer-Online, die Seite die mir als Inspiration für mein Projekt gedient hat und viele weitere Informationen bietet, welche den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde.
http://www.lehrer-online.de/eigenbau-spektrometer-mit-digicam.php?sid=84457079382136722238307610761610 Ganz zum Schluss, mir aber am wichtigsten, möchte ich mich noch bei Stefan_O bedanken, der mir auf jede noch so dumme Fragen immer eine Antwort gegeben hat, und mir eine unglaubliche Hilfe war.
Diese Geduld gehört erwähnt,
herzlichen Dank !
Viele Grüße,
Johannes