Hilfe! Nikon 20 & 40 M Plan und keine scharfen Bilder

Begonnen von Manfred Ulitzka, November 06, 2013, 15:28:08 NACHMITTAGS

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Manfred Ulitzka

Hallo alle!

Ich hab nun mein Nikon M-Plan 20  0,4 210/0 ELWD und 40  0,5 210/0 ELWD (Ebay) erhalten und natürlich gleich losprobiert. Am Mikroskop zeichnen die Objektive sehr scharf. Versuche ich aber mehrere Fotos zu stacken, so sieht das Bild total verwaschen aus. Habe mich mal an Flügelschuppen probiert. Sollte ja nicht allzu schwierig sein.
Das beste was ich hinbekommen habe ist das:


Das Bild ist ja nicht schlecht, aber da ist mit PS scharfgezeichnet, die Kontraste erhöht ...

Oft haben die Schuppen helle verschwommene Ränder. Was mach ich falsch?

Aufnahmen, die ich über einen Lichleiter Blitze werden garnix. Da ist wohl das Licht zu hart (?)
Wenn ich auf den Lichtleiter weißes Paier dranmache, dann wird das besser, aber nicht optimal.
Das Bild oben habe ich dann einfach so geblitzt, d.h. Blitz neben das Mikroskop gestellt.

Wenn ich mir die Bilder von Kurt Wirz anschaue (z.B. das: http://www.focus-stacking.ch/html/fluegelschuppen_15.html), dann ist da alles haarscharf.
Woran liegt es also?
Mache ich eventuell zu viele oder zu wenige Aufnahmen, die ich zusammenfüge?
Oder verwackelt irgendwas? (Ich wüsste allerdings nicht was, da ich mit Spiegelvorauslösung fotografiere).

Bin echt ratlos und für jede Hilfe dankbar.

Herzliche Grüße

Manfred.

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Peter V.

Hallo Manfred,

Der Spiegel ist ja nicht die alleinige Komponente, die "schlägt". Das macht auch der Verschluss, weshalb sich ja die Canons mit dem elektronischen Verschluss im LiveView als ideale Mikroskopkameras herauskristallisiert haben.
Andererseits würde ich erwarten, dass auch die "scharfen" Anteile der Einzelbilder bereits Verwackelungsunschärfe aufweisen müssten. Und Heike verwendet ja eine Nikon an einem eher "schlabberigen" Stativ (Lomo Biolam) und hat dieses Problem offenbar nicht.
Wie sehen denn die Einzelbilder aus? Kannst Du mal eines zeigen?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Manfred Ulitzka

Hallo Peter,

die Einzelbilder sind scharf.
Beispiel:


Danke und Grüße

Manfred.
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Peter V.

Hallo Manfred,

nach meiner Logik besteht dann nur die Möglichkeit, dass sich die Kameraposition relativ zum Objekt von Bild zu Bild ändert. Aber darauf bist Du vermutlich schon selbst gekommen.
Kannst Du mal zeigen, wie der Stack ohne PS-Nachschärfung aussieht? Hast Du mal verschiedene Stackprogramme ausprobiert (z.B. als Gegenkontrolle das kostenlose Picolay)?

Herzliche Grüße
Peter

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Manfred Ulitzka

Hallo Peter,

ich habe den Stack inzwischen gelöscht.

Die Kameraposition kann sich ja eigentlich nicht ändern.

Kamera sitzt oben auf dem Mikroskop und der Tisch wird dann bewegt. ???

Herzliche Grüße

Manfred.
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rheinweib

#5
Zitat von: Peter V. in November 06, 2013, 15:36:33 NACHMITTAGS
Und Heike verwendet ja eine Nikon an einem eher "schlabberigen" Stativ (Lomo Biolam) und hat dieses Problem offenbar nicht.

Hallo zusammen,
schlabberiges Stativ, also ehrlich, ich muss doch sehr bitten  ;D.
An dem Schlabberstativ komme ich aber niemals auf diesen Maßstab.

Manfred, mit welchen Belichtungszeiten bist Du da unterwegs? Ich habe nämlich am Ortholux so eine
Art "Belichtungszeiten-Killerzone". Die liegt zwischen 1/8 und einer 1/125 Sekunde. Alles innerhalb
dieser Zeit ist gnadenlos verwackelt, da nützt auch keine Spiegelvorauslösung was. Wohlgemerkt,
im Möbellampen-Dauerschrägauflicht, keine Blitzerei.
Was hast Du für ne Kamera?
Noch was, Flügelschuppen sind alles andere, als einfach zu fotografieren.

Gruss
Heike

Manfred Ulitzka

Hallo Heike,

Belichtung 1/250
Nikon D-300.

Vielleicht sollte ich mal mas anderes Probieren als diese Flügel... >:( Hast recht!

Herzliche Grüße

Manfred.
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Peter V.

Hallo Manfred,

Zitat von: Manfred Ulitzka in November 06, 2013, 16:01:29 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich habe den Stack inzwischen gelöscht.

Die Kameraposition kann sich ja eigentlich nicht ändern.

Kamera sitzt oben auf dem Mikroskop und der Tisch wird dann bewegt. ???

Herzliche Grüße

Manfred.

Doch! ich meine damit ja auch keine großen Bewegungen, sondern kleinste Bewegungen. Wie sie ja auch schon durch Spiegelschlag entstehen. Da kommen ja grundsätzlich viele mechanische Komponenten der Adaption infrage. Die Fehlersuche ist da vermutlich nicht ganz leicht. Bist Du denn sicher, dass es nicht am Stackingprogramm liegt? Glaube ich zwar nicht, aber man muss ja systematisch alle Fehlerquellen ausschließen.
Wie sieht es denn bei anderen Objekten als Schmettelingsschuppen aus?

Herzliche Grüße
Peter
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TPL

Zitat von: Manfred Ulitzka in November 06, 2013, 16:28:51 NACHMITTAGS
Vielleicht sollte ich mal mas anderes Probieren als diese Flügel...

Hallo Manfred,

ich würde empfehlen, mit einem völlig ebenen, eher grafischen Objekt (Objektmikrometer, Mikroskoptisch-Oberfläche) zu beginnen. Derzeit sind es noch zu viele Variablen.

Viele Grüße
Thomas

rheinweib

Manfred,
versucht doch mal das krasse Gegenteil, Licht soweit runterfahren, das Du auf
eine halbe Sekunde oder 1/1.3 oder sogar ne volle Sekunde kommst.
1/250 ist relativ nah an der "NoGo-Zone". Ich hab übrigens auch eine D300.

Peter, normalerweise gleicht die Software kleinste Verschiebungen aus, ich vermute
Miniverwacklungen.

Gruss
Heike

peter-h

#10
Hallo Manfred,

fotografiere eine helle Fläche mit einem kleinen kreisrunden schwarzen Fleck in der Bildmitte. Belichtungszeit auf 1/10s bis 1/50s einstellen. Bel.zeit mit der Helligkeit der Beleuchtung einstellen. Nach der Aufnahme solltest Du aus dem Bild nicht nur erkennen, ob es durch Verwacklung unscharf wirkt, sondern daraus sogar die Richtung erkennen können.
Bei Zeiten länger als 1/2s sollte es scharfe Bilder geben. Das Märchen mit der Spiegelvorauslösung für verwacklungsfreie Bilder ist nicht auszuräumen, schrecklich.


Etwas besser !


Viel Glück
Peter

Kurt Wirz

Hallo Manfred

So wie ich es verstehe verwendest du Blitzlicht.
Bei einigernassen dunkler Umgebung (im Vergleich zum Blitz) spielt die Verschlusszeit der Kamera
bei kurzer Blitz-Abbrennzeit keine grosse Rolle, also ist 1/250 Sek. o.k.

Welchen Blitz verwendest du, mit welcher Leistung wird geblitzt,
volle Leistung = lange Abbrennzeit, gedrosselte Leistung = kurze Abbrennzeit.

Rund um das Objektiv würde ich einen Diffusor anbringen, weisses Papier,
Joghurt Becher oder am besten einen Styroporbecher mit Wandstärke von 2-3mm.
Dies benötigt aber mehr Licht.
Da viel Licht mit kurzer Abbrennzeit gefordert ist, verwende ich für solche Aufnahmen, 3 - 4 Blitzgeräte
die stark gedrosselt sind und somit eine Abbrennzeit von 1/10000 bis 1/20000 Sek. erfolgt.
Die hauptsächliche Ausrichtung der Blitzgeräte erfolgt gegen die Schuppen.

Heike zeigt, dass man auch einen anderen Weg begehen kann, das wichtigste ist,
dass man sich in seinem Weg aus kennt und ihn somit entsprechend optimieren kann.

Wie gross sind die Schritte zwischen den Einzelbildern?
Fotografierst du in RAW?
Welches Programm verwendest du beim Stacken, mit welchen Einstellungen.
Schärfen in PhotoShop, alleine damit ist es nicht getan.

Heikes Bilder stechen in ihrer Qualität hervor, auch deshalb,
weil sie die Bearbeitung von Bildern bestens beherrscht und dies seit vielen Jahren.

Sei dir bewusst, dass man solche Stacks nicht einfach so ruck zuck machen kann.
Es muss an jeder Ecke optimiert werden, jede Optimierung bringt nur wenig,
eventuell nur 5%, das sieht man fast nicht,
die Summe vieler kleiner Optimierungen bringen dann aber eine gut sichtbare Verbesserung.

Zur Optimierung sind Vergleichs Aufnahmen (Stacks) nötig, damit jeder Faktor beurteilt werden kann.
Dazu sollte man immer dasselbe Objekt verwenden, auch um es besser kennen zu lernen.
Richtig zu Beleuchten ist bei jedem Objekt unterschiedlich und eine Wissenschaft für sich!

Dein Bild ist schon recht gut, doch der letzte Schliff ist oft der aufwendigste.

Kurt

rheinweib

#12
Hallo Manfred,
so sieht das bei mir aus:



1/125, und alles drunter bis zur 1/8 sieht so aus



1/640



1 Sekunde


Gruss
Heike

Rawfoto

Hallo Manfred

Scharfe Einzelbilder sind schon einmal der erste Schritt, mit Blitzgeräten ist es relativ einfach keine Erschütterungen zu haben, da würde ich den Fehler nicht suchen ...

Du bis in einem anderen Abbildungsbereich wie Heike, am Objektmikrometer siehst Du 4,5 mm abgebildet - da bist Du in anderen Bereichen. Den Tipp den ich Dir mit auf die Reise geben kann ==> fange nicht mit einem 20er oder 40er an Dein System kennen zu lernen, ein 5er oder 10er ist für diesen Schritt geeigneter  ...

Du musst folgendes bedenken, wenn ich mit einem 10er 30 Bilder in der z-Achse benötige sind es ca. 90 beim 20er und ca. 270 beim 40er. Das liegt an zwei Dingen:

1.) der abnehmenden Tiefenschärfe mit steigender NA
2.) mit einem drastisch abnehmenden Wirkungsgrad (Verhältnis der theoretischen Auflösung zur realen Auflösung) ==> ich habe das mit Testpräparaten der Firma Edmund Optics erst vor kurzem für eine Publikation vermessen. Bei einem Abbildungsmaßstab von 1 : 1 liege ich mit meiner Ausrüstung im Bereich von 97%, bei 15 : 1 nur noch bei 40% und das merkt man natürlich in den Bildern. Daher gibt es den so genannten Qualitätsfaktor, man muss die Bilddaten herunter rechnen um dem entgegen zu wirken ...


3.) Durch die ELWD ist die NA physikalisch bedingt geringer wie bei einem normalen M-Plan, da gehen die nächsten 25% verloren ...

Wenn Du die 5x beherrscht, dann kannst Du höher gehen und die von mir angedeuteten Probleme erfahren und Dir Strategien zur Problemreduktion überlegen ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

rheinweib

#14
Nein Gerhard,
gaaanz falsch, nix mit 4,5 mm.



ich wollte mit dem Objektmikrometer nur die Schärfeunterschiede bei verschiedenen
Belichtungszeiten zeigen, deshalb hab ich auf Größenangaben verzichtet.

Gruss
Heike