Grundkörper 1: Hat er ein Objektiv oder nicht?

Begonnen von JB, Mai 09, 2014, 20:17:42 NACHMITTAGS

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JB

Hallo Forum,

Auf diesen Seiten ist der Grundkörper 1 von Zeiss schon mehrfach beschrieben worden. Unter anderem heisst es, der Grundkörper enthalte eine Relaisoptik (also ein Kameraobjektiv) mit f=125mm Brennweite.

Bei Michel (Die Mikrophotographie. 2. Aufl., 1962) habe ich eine Querschnittszeichnung gefunden, bei der aber keine Relaisoptik zu finden ist. Auch im Text keine Spur davon. Der Aufbau aehnelt vielmehr dem des Kameraaufsatzes MF von Zeiss Jena im Beyer, der mit Projektiven betrieben wurde.

Gibt es vom Grundkörper 1 verschiedene Versionen?

Beste Gruesse,

Jon


© Springer-Verlag 1962

Klaus Henkel

Zitat von: JB in Mai 09, 2014, 20:17:42 NACHMITTAGS
Hallo Forum,

Auf diesen Seiten ist der Grundkörper 1 von Zeiss schon mehrfach beschrieben worden. Unter anderem heisst es, der Grundkörper enthalte eine Relaisoptik (also ein Kameraobjektiv) mit f=125mm Brennweite.

Bei Michel (Die Mikrophotographie. 2. Aufl., 1962) habe ich eine Querschnittszeichnung gefunden, bei der aber keine Relaisoptik zu finden ist. Auch im Text keine Spur davon. Der Aufbau aehnelt vielmehr dem des Kameraaufsatzes MF von Zeiss Jena im Beyer, der mit Projektiven betrieben wurde.

Gibt es vom Grundkörper 1 verschiedene Versionen?


Guten Abend Jon!

In der Mikrofibel ist beschrieben, daß die übliche Projektionsentfernung ( = Kameralänge) für Kleinbildkameras 125 mm ist. Um das zu erreichen, hat z.B. die mf von Jena eine Anpassungslinse im Innern. Ihre Abbildung zeigt allerdings nicht die Kleinbildausstattung, sondern diejenige für Mittelformat und Großbild (9x12 cm bzw. 13x18 cm), wofür eine Abbildungslinse nicht notwendig ist.

Es kommt also wieder einman darauf an ...
"Relais-Optik" oder gar Objektiv würde ich das aber nicht nennen. Es genügt eine einfache Linse für Kleinbildformat oder allenfalls ein achromatischer Zweilinser, denn der dünne Lichtkegel aus dem Okular geht ja nur durch die Mitte der Linse.

KH

TPL

#2
Hallo Jon,

die abgebildete Kamera ist für das "kleine Großformat" (6x9 cm) und die herausvergrößerte Linse gehört zum eingesetzten Okular. Diese Bauweise, ohne das für ein einschraubbares, achromatisches "Objektiv" erforderliche Gewinde, ist typisch für die frühen Versionen von Zeiss-Winkel. Diese hat der Michel wohl auch für seine Abbildung verwendet.

Spätere Versionen des Grundkörpers I (aber auch II), insbesondere die mit "Carl Zeiss" Gravierten, hatten unten ein 25mm-Gewinde für besagten Achromaten.

Gruß
Thomas

JB

Hallo Herr Henkel, Hallo Thomas,

Danke fuer die Erklaerungen. Damit weiss ich, worauf ich achten muss.

Beste Gruesse,

Jon

-JS-

Hallo Jon,

ein Zeiss-Grundkörper I mit unterwärts eingeschraubter Optik (f=125 mm) ist hier abgebildet:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6104.msg41770#msg41770

Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...