Haltbarmachung eines großen Insekts

[Bert]

Hallo, liebe Mikroskopiker!
Das ist mein erster Beitrag und schon eine kniffelige Frage: Heute ist in unserem Flur eine Hornisse notgelandet die partout nicht mehr fliegen wollte (weiß jemand warum?). Ich habe sie vorsichtig auf der Terasse ausgesetzt, aber auch da blieb sie am Boden und bewegte sich immer langsamer im Kreis. Sah nicht gut aus. Meine Frau sagte mir, das Tier sei inzwischen gestorben, jedenfalls läge es seit Stunden regungslos auf der Seite.

Wenn es dabei bleibt, möchte ich dieses schöne Tier gerne als Dauerpräparat behalten und haltbar machen, damit sich da keine Pilze oder bakterien drin breit machen. Wie würde man das korrekt machen und wie kann man es vielleicht mit Haushaltsmitteln anstellen, dass auch die beeindruckenden Farben des panzers nicht verblassen?

Vielen Dank für Eure Tipps, Bert

[Alfons Renz]

Hallo Bert,

Im Frühjahr fliegen die jungen Königinnen der staatsbildenden Insekten und gründen ihr eigenes Reich. 

Wenn Sie die tote Hornisse aufbewahren wollen, empfiehlt es sich, diese zu 'nadeln', d.h. mit einer starken langen Nadel durch den Thorax zu stechen. Dann können Sie das Insekt leicht auf einer Kork- oder Styroporplatte aufspießen und ausrichten, d.h. die Beinchen und Flügel in eine harmonische Position bringen. Die Flügel ev. unterstützen/unterlegen und mit Pergamentpapier fixieren. Allerdings müssen die Gliedmaßen dazu noch beweglich sein, dürfen also noch nicht ausgetrocknet sein. Sonst brechen sie ab! Falls Ihre Hornisse schon trocken ist, muss sie erst in einer 'feuchten Kammer' wieder geschmeidig gemacht werden. Dies ist ein mit feuchtem Papier ausgelegtes Gefäß mit Essig, Essigäther oder einem anderen Desinfektionmittel gegen Bakterien und Schimmel. Nach ein paar Tagen sind die Gelenke wieder weich. 

Das Ausbleichen getrockneter Insekten lässt sich kaum verhindern, nur verzögern, indem Sie diese nicht dem direkten Licht aussetzen (UV!). Es gibt zwar Verfahren, die die Farbe erhalten sollen, aber die sind etwas für Spezialisten.

Viel Erfolg und beste Grüße,

Alfons Renz!