Welches Mikroskop ist für meinen Zweck empfehlenswert?

Begonnen von kkopka, Mai 04, 2009, 13:21:18 NACHMITTAGS

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kkopka

Hallo,

ich studiere Malerei bzw. Grafik und beschäftige mich seit einigen Monaten zunehmend intensiv mit Mikroorganismen, also Viren, Bakterien, Schimmelpilzen etc.

Hierbei beschäftigen mich zu einem die Formen, quasi die "visuelle Ästhetik" dieser Teilchen, aber auch der soziokulturelle Aspekt, Auswirkungen etc..

Zur vertiefenden Studie dieser Organismen plane ich nun, mir ein Mikroskop anzuschaffen. Ich bin blutiger Anfänger und habe keinerlei Erfahrung damit, daher wende ich mich an eure Community, in der Hoffnung, dass mir geholfen werden kann:

Meine Anforderungen an ein Mikroskop sind wie folgt:

- Es muss in der Lage sein, Kleinstorganismen sichtbar zu machen. Besonders wichtig sind dabei diverse Bakterienarten, beispielsweise E.Coli, evtl Staphylococcus Aureus oder andere.
Wichtig ist hierbei, dass ich die Form und den Verlauf der Bakterie gut genug erkennen kann, um mich in meiner Malerei damit zu beschäftigen (bzw. die Form zu studieren)
Hierzu auch eine Frage: Ich gehe davon aus, dass es mir niemals möglich sein wird, Viren unter einem halbwegs erschwinglichen Mikroskop zu erfassen, richtig? Dafür bräuchte ich doch ein Elektronenmikroskop..

- Der zweite wichtige Punkt ist, dass ich einen Mechanismus bräuchte, der das Mikroskop-Bild digitalisiert.
Hierzu habe ich jetzt etliche Stunden recherchiert und einige Dinge gefunden, die interessant klingen, wie z.b. das "Mikrokular II" von Bresser, welches unter anderem mitgeliefert wird bei dem folgenden Mikroskop

http://www.meade.de/produkte/mikroskope/product.html?act=pdis&actid=5110000&cHash=aa591af5cf

Nun habe ich gelesen, dass in diesem Forum von der Marke "Bresser" eher abgeraten wird, aber nicht genau verstanden, warum.

Die Frage, ob und in welchem Ausmaß ich Mikroskopie betreiben werde, kann ich noch nicht beantworten. Es ist aber nicht auszuschließen, dass mich irgendwann auch spezielle Techniken wie Phasenkontrast oder Ölimmersion interessieren könnten und ich dann aufrüsten möchte. Kurz gesagt: Aufrüstbarkeit ist auch ein Kriterium

- Der letzte Punkt betrifft mein Budget: Da ich Student bin, habe ich nicht mal eben 1000 EUR für ein Mikroskop auf der hohen Kante, und da ich auch nicht vorhabe Medizin oder Biologie zu studieren, ist dies keine "direkte" Investition ins Studium.

Ich möchte keinen Fehler machen, und alles noch einmal kurz zusammenfassen:

Ich suche ein Mikroskop im Preisrahmen von 200- maximal 400 EUR, wobei ich eine spätere Aufrüstung nicht ausschließe. Dieses muss in der Lage sein, Bilder zu digitalisieren (evtl mittels Aufrüstungs-Okular) und eine Vergrößerungsstufe von 400-1400 erreichen können, je mehr, desto besser.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und danke im Voraus für die Hilfe,

mit freundlichen Grüßen,

kkopka

Werner Jülich

Sie haben Sich verständlich ausgedrückt. Man versteht, dass Sie noch nicht einmal in der Lage sind, Ihre Anforderungen zu beschreiben. Dies ist kein Vorwurf, sondern so kann man einen Anfänger definieren.
Also muß man Erfahrungen sammeln.
Ein preiswerter Vorschlag wäre, sich ins Thema einzulesen, z.B. steht die Mikrofibel von Klaus Henkel kostenlos zur Verfügung. Sie müßten allerdings einige Zeit aufwenden, man darf aber behaupten, dass diese Zeit nicht verloren ist.
Populärer ist es allerdings, das bisschen Geld, dass man zur Verfügung stellen will, in ungeeignete Hardware zu investieren. Das hat zwar den Vorteil, dass man genau beziffern kann, was die gemachte Erfahrung gekostet hat, ich befürchte allerdings, dass dies wertlos ist.
Ein weiterer Weg wäre der direkte Kontakt. Rufen Sie Ihren Biolehrer an, vielleicht kann er mit Rat und Tat und Anschrift weiter helfen.

Oder Sie finden hier im Forum eine helfende Hand.
Vom billigen Kameraokular würde ich abraten, es wird Ihnen nicht weiterhelfen.

Werner Jülich



Peter V.

Hallo!

ich war gestern bei einem mir bekannten Mikroskopiker, der mir ein in der "Bucht" für 160 EUR geschossenes tadeloses Standard 14 mit Halogenbeleuchtung und zwei Objektiven, jedoch ohne Okulare, zeigte.
Insofern würde ich bei der oberen Preisgrenze von immerhin 400 EUR keineswegs ausschließen, dafür bereits ein wirklich gut ausgerüstetes ernsthaftes Mikroskop zu bekommen. Das ist ja eine andere Ausgangssituation als bei jedenen Fragestellern, die twas zwischen 150 und 200 EUR suchen.

Was die "Digitalisierung" betrifft, wird einem zwar ein VGA-Mikrookular von der Firma mit B. und Co. für unter 100 EUR  keine große Freude bereiten, aber Kameras vom Typ DCM 130 ( 1,3 MP, Preis ca. 120 EUR ) würde ich zumindest nicht als unbrauchbar bezeichnen.

Eine Suchanzeige im Mikromarkt könnte evtl. schon bei der angegebenen Preisklasse auch recht gute Angebote bringen. Auf jeden Fall bekommt man für 400 EUR ziemlich sicher ein gutes Stnadard ( oder ähnliche Mikroskope ) mit einem kompletten Achromaten-Objektivsatz.

"Je größer desto besser" ist natürlich "Unsinn".  Für "Kleinstlebewesen" benötigt man in der Regel maximal ein 40er Objektiv, ansonsten gibt es halt noch das ( selten bemötigte ) 100er Ölimmersionsobjektiv. Und "okularmäßig" sind 95% aller Mikroskope mit einem 10er Okular ausgestattet, höher vergrößernde Okulare sind ( meistens ) Unsinn, weil dann die sogenannte förderliche Vergrößerung ohnehin überschritten wird ( das Bild wird "größer", aber man sieht nicht mehr Details )

1400-fache Vergrößerung gehört zu den üblichen schwachsinnigen Werbeaussagen.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dieter Friedrich

#3
Naja ein 40er bringt ihm aber nichts wenn er E. colis und Staphylokokken betrachten will. Die sind ja im (unteren) einstelligen Mikrometerbreich angesiedelt und mehr als eben Staebchen bzw. traubenfoermige Kugelgebilde sieht man auch im 100er nicht.

Wenn es um die beiden Sachen als Vorlage fuer Kunstobjekte usw. geht, wuerde ich mir lieber das Geld sparen und einige profi Bilder von Staebchen bzw. Staph. im Internet suchen, da gibt es hunderte bei google, REM Aufnahmen usw....


http://images.google.de/images?hl=de&q=staphylokokkus%20aureus&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
http://images.google.de/images?hl=de&safe=off&um=1&sa=1&q=e+coli&aq=f&oq=
http://images.google.de/images?hl=de&safe=off&um=1&sa=1&q=spirillen&aq=f&oq=
http://images.google.de/images?hl=de&safe=off&um=1&sa=1&q=tabak+mosaik+virus&aq=f&oq=
http://images.google.de/images?hl=de&safe=off&um=1&sa=1&q=bacteriophage+t4&aq=1&oq=bacterio

Peter V.

Hallo!

Oh je - wer richtig liest, ist klar im Vorteil!
Ich habe nur gelesen "Kleinstlebewesen" und dachte intuitiv an's Tümpeln. Den ganzen Bakteienabschnitt habe ich schlichtweg überlesen! Peinlich, peinlich....!!!!

Nun ja, Bakterien unter dem Lichtmikroskop sind eine vertrackte und wenig "inspirative" Angelegenheit! Dazu benötigt man tatsächlich ein 100er-Ölobjektiv, gefärbte Ausstriche und sieht dann......nicht viel! Zumindest nichts, von dem ich mir vorstellen könnte, daß es längerfristig Anregung zu künstlerischer Tätigkeit geben könnte.

Unter dem Aspekt kann ich Herrn Friedrichs Ausage nur stützen: Sparen Sie sich das Geld für ein Mikroskop!

Herzliche Grüße
Peter
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