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Klare Sicht

Begonnen von Eckhard F. H., Mai 21, 2009, 23:55:07 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo Gemeinde,
es ist hier zwar hier nicht der Chemikertreff, aber unter uns tummeln sich welche. Deshalb meine Frage: Wie kann man Kalk aus Leitungswasser ausfällen?
Vatertagsgruß - E. Nowack

Peter V.

#1
Hallo Herr Nowak,

leider kann ich keine vernünftige Antwort geben, aber rein aus persönlicher Neugier interessiert mich - wozu? Aqua dest. bzw. demineralisiertes Wasser gibt es doch für ein paar cent / Liter.

Herzliche grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Eckhard F. H.

Wohl, wohl, Herr Voigt. Aber wie lange noch und was ist da wirklich außer H2O noch drin? Spiritus aus dem Baumarkt ist auch gelblich statt normalerweise farblos. Mittlerweile traue ich keinem Lieferanten mehr über den Weg und Basiswissen dünkt mir wertvoller denn je.
Gruß - E. Nowack

Mark

#3
Hallo Herr Nowack,

Das VE - Wasser aus dem Baumarkt ist einwandfrei, ich habe das oft überprüft.
Der Vergleich Spiritus / Wasser hinkt doch etwas, da Spiritus Vergällungsmittel enthält, VE - Wasser jedoch
sicher nicht. Sinn und Zweck dieses Wassers ist ja eben seine Reinheit, die es obendrein noch "konserviert".

demin. / dest. Wasser durch Kalkausfällung herzustellen ist nicht sinnvoll.
Leitungswasser enthält auch noch andere Ionen außer Calcium und Carbonat.
Zum Fällen müßte man abkochen, dabei würde das Gleichgewichts-CO2
entfernt und Kalk fällt aus. Wenn man dann filtriert, ist der Kalkgehalt reduziert.
Im Wasser verbleiben trotzdem noch Calcium, Natrium, Sulfat, Nitrat, Magnesium, Kalium, Chlorid etc.
Abkochen zu diesem Zweck ist also Energieverschwendung ;-)

Tip (ich bin seit vielen Jahren "Wasserpanscher" aus der Aquaristik) :

Trauen Sie einfach dem E-Wasser aus dem Baumarkt oder wenn Sie das nicht wollen,
schaffen Sie eine Umkehrosmose oder einen Vollentsalzer (=Ionentauscher) an.


Gruß
Mark


Eckhard F. H.

Danke Mark. Ihre Argumentation hat mich überzeugt und diesbezügliche Panscherei unterbleibt. Ursache meiner Anfrage war die hier schon diskutierte Reinigung von Objektträgern/Deckgläsern. Ich kann anstellen was ich will, am Ende verbleibt immer ein Schleier auf den Gläsern. Der haftet mitunter so fest, daß selbst Lappen und Lösungsmittel ihre Mühe haben. Allerdings vom Leitungswasser, destilliertes habe ich noch nicht verwandt.
Gruß - E. Nowack

Peter V.

#5
Hallo!

Nur zur Info: Wer in größeren Mengen destilliertes Wasser benötigt ( und wenn demineralisiertes Wasser nicht ausreicht - denn solches bekommt man selbst in vielen Apotheken als "destilliertes Wasser" verkauft ), kann dieses mit einer kleinen Destillationsanlage selbst herstellen. Zum Beispiel mit dem Gerät "Meladest", das wirklich gut funktioniert. Solche Geräte sind aber nicht gerade preiswert, sie kosten zwischen 190 und 290 EUR.
Allerdings ist für mikroskopische Zwecke "Aqua demineralisata" sicher immer ausreichend.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dieter Friedrich

Warum kaufen Sie sich nicht einfach eine kleine Destille?

Aufsatz, Vorstoß, zwei Kolben, Liebig Kühler, Thermometer, zwei PVC Schläuche, Schlifffett, ein paar Klemmen, Stativ und ein alter Topf mit Biskin.

Schon steht der Herstellung von echtem Aqua Bidest nichts mehr im Weg....

Alternativ, wer das nötige Kleingeld hat:

http://www.millipore.com/catalogue/search.do?q=&filterApplications=taxonomy:^73RQ2G/73RQ42/73S57K&taxonomyBoostId=73RQ42#0:0

Klaus Herrmann

Hallo Herr Friedrich,

ZitatAufsatz, Vorstoß, zwei Kolben, Liebig Kühler, Thermometer, zwei PVC Schläuche, Schlifffett, ein paar Klemmen, Stativ und ein alter Topf mit Biskin.


Fast d´accord: nur den Topf mit Biskin würde ich ersetzen durch einen Heizpilz. Die Fettemissionen sind geringer!  ;D
Abgesehen von der Gefahr, die von einem heißen Ölbad ausgeht.

Aber ob man wirklich dest. Wasser benötigt? Deionisiertes sollte ausreichen, dann sind wenigstens die Salze weitgehend weg.

Wir haben im analytischen Labor alles mit der Laborspülmaschine gespült, die hatte zwei Spülgänge mit vollentsalztem Wasser am Schluss und für die ganz diffizilen Arbeiten noch einen mit Bidestillat. Für uns Mikroskopiker aber absolut unnötiger Luxus!

Farblösungen setze ich immer mit deionisiertem Wasser an, anschließend wird nochmal filtriert. Eine heilige Handlung, die bei älteren Lösungen sowieso angesagt ist!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Mark

Zitat von: Dieter Friedrich in Mai 22, 2009, 09:36:09 VORMITTAG
Warum kaufen Sie sich nicht einfach eine kleine Destille?

Aufsatz, Vorstoß, zwei Kolben, Liebig Kühler, Thermometer, zwei PVC Schläuche, Schlifffett, ein paar Klemmen, Stativ und ein alter Topf mit Biskin.

Schon steht der Herstellung von echtem Aqua Bidest nichts mehr im Weg....



Sicher, Herr Friedrich,

und zum Vatertag könnte man dann auch noch - unter Einsatz einer Kolonne - einen Schnaps brennen.
Eine geniale Idee !

Prost !

Mark

Eckhard F. H.

Hallo Herr Friedrich,
eine Destille hab´ ich längst. Aber die ist edlen Sachen vorbehalten. ;)
Gruß - E. Nowack

derda

#10
Hallo Eckhard,

Zitat"... Ich kann anstellen was ich will, am Ende verbleibt immer ein Schleier auf den Gläsern. Der haftet mitunter so fest, daß selbst Lappen und Lösungsmittel ihre Mühe haben. Allerdings vom Leitungswasser, destilliertes habe ich noch nicht verwandt.
Gruß - E. Nowack ..."

Wenn man die Objektträger nach dem Waschen einfach trockenwischt, sollten sie auch rückstandsfrei sauber sein. Ich verwende zum Abtrocknen ein uraltes Leinentuch => fusselt so gut wie gar nicht. Danach werden die Objektträger in den Spender getan und verbleiben dort bis zum Gebrauch.

Hatte ich fast vergessen: ich nutze normales Spüli und zum Klarspülen Leitungswasser (ist in Wuppertal aber auch extrem kalkarm)

Viele Grüße

Erik




Eckhard F. H.

Hallo Erik,
danke für den Tipp. Bodenseewasser scheint kalkhaltiger zu sein. Haushaltspülmittel verwende ich auch, habe alle durchprobiert, sogar mit Vorwäsche und 2maligem Spülen. Aber trockengewischt hatte ich sie danach nicht, sondern in einer eigens dafür gefertigten Halterung ablaufen und trocknen lassen. Danach haben alle den erwähnten Belag.
Gruß - Eckhard

Günther Langer

Hallo,

ich reinige OT's mit Aceton - ohne Probleme. Das geht einfach und schnell.

Viele Grüße

GL
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

Eckhard F. H.

Unstrittig, Herr Langer, Aceton macht rein Schiff. Aber ist es sinnvoll, die mit Ol und Substrat behafteten Gläser sogleich mit Aceton anzugehen? Ich schmeiße sie nach Beendigung der Sitzung alle erst mal in Spülmittelwasser. Darin verbleiben sie, bis ihre Zahl auf ca. 100 angewachsen ist. Dann wird jedes Glas einzeln von Hand herausgefischt, zwischen den Fingern gerieben, 2mal in Frischwasser gebadet und zum Trocknen platziert. Leider ist dieser Ablauf bezüglich erreichter Sauberkeit unbefriedigend. Deshalb die Anfrage.
Gruß - Eckhard

Günther Langer

Hallo Eckhard,

eben, deswegen nehme ich Aceton. Stark verschmutzte OT's spüle ich zunächst mit heißem Wasser - ohne Spülmittel. Das Aceton kann man ja weiterverwenden. Ich habe mit meiner Methode gute Erfahrungen gemacht. Wenn notwendig, wische ich noch mit dem "berühmten 1000x" gewaschenem Leinenlappen nach. Mit spez. Mikrofasertüchern für Gläser habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
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