Hillerische LED beleuchtung am Leitz Orthoplan, 'kein zweifel mehr' .

Begonnen von Ronald Schulte, November 15, 2014, 15:27:04 NACHMITTAGS

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Peter V.

Lieber Ronald,

kannst Du mal Schritt für Schritt erklären, wie das mit der "Background Balance" funktioniert? Leider gibt es von Motic ja keinerlei sinnvolle Anleitung zu "Images Plus"  >:(

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Ronald Schulte

Peter,

Ja das ist so was, die Firma hat ein Prima Software hergestellt nur muss man selber ausfinden wie es arbeitet. Ich kam ja damals auch gar nicht damit zurecht und war ein regelrechtes Drama und darum bin ich auch den weiten weg nach Köln gefahren um mich da kundig zu machen. Dann hat es noch viele Stunden Probieren gekostet eh ich was gutes damit könnte.
Ich werde kommende Woche mal sehen ob ich was screendumps machen kann. Zuerst ruft die Arbeit wider.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ronald Schulte

@Rolf,

Zitatich habe selbst 2 dieser 18-Watt LEDs in Betrieb. Allerdings lassen sich die 6 A Strom nur ausnützen, wenn man eine solch effiziente Kühlung hat wie hier vorgestellt.

Nach meine angaben darf die LED nur bis 5A belastet werden. Übrigens ist mein Steuergerät in zwei stufen einstellbar. In 'LOW' lauft ein Strom von 0 bis 100mA und in 'HIGH' kann gewählt werden zwischen 0 und 1250mA. Ich habe 'HIGH' nur mal Probiert ob es Funktioniert weil das Licht dann für die Augen schon viel zu hell wird. Bis das 40x Objektiv hat man genug an 100mA. Mag sein das bei andersartige Präparaten wie Histologisches etwas mehr Licht verlangt wird aber wenn man in 'HIGH' das Potentiometer etwas zufiel aufdreht wird das Licht echt unangenehm so Hell.

Stephan hat mit diesen Kuhlkorper ein dauertest auf 1250mA gemacht und das LED bleibt schon kuhl.

Grusse Ronald
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Mikrotom:
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reblaus

Hallo Ronald -

(5 A max ist korrekt)

in der Tat hat man mit dieser LED eher das Problem, dass sie für normales Hellfeld-Durchlicht nicht dunkel genug gestellt werden kann, weil sie wegen des zusammengesetzten Emitters dann zu flackern beginnt - übrigens unabhängig davon ob man eine längsgeregelte Stromversorgung oder eine mit gepulste (PWM) benutzt.
Ich glaube Herr Hiller verwendet deshalb auch speziell selektionierte Exemplare. Im Datenblatt wird der Bereich unterhalb 1 A deshalb gar nicht spezifiziert: "less than 1 A through 5 A". Ich selbst bin deshalb froh, dass ich an meinem Mikroskop noch Neutralfilter einschieben kann.
Für Phasenkontrast oder DIC mit starken Objektiven sind 3 A allerdings schon sehr nützlich.

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg mit deinen tollen Fotos!

Rolf

Ronald Schulte

#19
@Peter,

'Background balance' mit das Programm 'Motic Images Plus' von Motic.



Hier mal ein Beispiel wie das Funktioniert:

Mit das LED ist normaleweise das Bild schon fast in Ordnung und ist es schwierig zu zeigen wie es Funktioniert.
Ich habe hier das Licht absichtlich heruntergedreht und den Kondenser so weit weg gedreht das man anfangt um den LED zu sehen. Das Histogram lässt auch sehen das die Beleuchtung nicht in Ordnung ist. Auch habe ich absichtlich eine Stelle gesucht wo was Schmutz oder andere Partikel liegen. Wenn du so Bilder machen möchtest wird das überhaupt nichts.
Aberrrr, siehe nächstes Bild!





Hier habe ich weiter nichts geändert nur einmal auf die 'Background balance' switch gedruckt. Das Bild wird jetzt, auch wenn die Beleuchtung noch gar nicht stimmt, schön homogen ausgefüllt.
Du kannst dich vorstellen das es mit eine richtige Beleuchtung Einstellung, das Histogram schön bis zur Ecke gefüllt, eine schöne weiße Hintergrund gibt. Und wenn das stimmt können die Bilder auch stimmen. Vorausgesetzt das man ein gutes Präparat hat natürlich. Ein schlechtes Präparat kann niemals ein schönes Bild liefern.
Zuerst also muss man investieren in gutes Paraffin, gute Qualität OT, Mikrotom, Messer, Wasserbad, Farbstoffe, Bechergläser, Magnetruhrer, Trockenschrank und viel viel Geduld.




Grusse Ronald
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Ronald Schulte


Ja das gefallt mir auch sehr gut. Wenn man die anfangsstufen jedes mal gut Justiert folgt eigentlich Automatisch ein gutes Bild.

Hast du das Programm auch? Mit welche Kamera?

Grusse Ronald
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Stephan Hiller

#21
Zitat von: reblaus in November 17, 2014, 10:29:29 VORMITTAG
in der Tat hat man mit dieser LED eher das Problem, dass sie für normales Hellfeld-Durchlicht nicht dunkel genug gestellt werden kann, weil sie wegen des zusammengesetzten Emitters dann zu flackern beginnt - übrigens unabhängig davon ob man eine längsgeregelte Stromversorgung oder eine mit gepulste (PWM) benutzt.

Hallo Rolf,

das ist nicht richtig. Das Problem des Flackerns bei starker Dimmung ist eine Frage der Ansteuerschaltung. Es ist korrekt, dass viele PWM Dimmungen die LED nicht vollständig "dunkel tasten" können mit linearen Treiberschaltungen sollte das aber ohne weiteres möglich sein. Das hat nichts mit dem Aufbau oder der Anordnung des Chips selbst zu tuen. Ronald wird bestätigen, dass seine Luminus LED praktisch "flackerfrei" vollständig gedimmt werden kann. Als kleines Beispiel ein Bild einer Cree XM-L mit ca 3 mA LED Strom. Die Aufnahmedaten sind eingeblendet:



Noch ein Wort zu den Emittern selbst: Einige der Bilder die Ronald in seinem Ausgangsbeitrag gezeigt hat zeigen nicht die Luminus SST 50 sondern eine Cee XM-L. Aufmerksamen Beobachtern ist das vielleicht aufgefallen. Ich habe die erste Version mit Cree XM-L (3000K) gebaut. Als Ronald allerdings sagte er wolle tageslichtähnliches weisses Licht und mit kleinmaßstäbigen Objektiven eine Sehfeldzahl 26 ausleuchten, fiel die Wahl auf die Luminus SST 50, die eine etwas größere Chip Fläche hat (ca 33 % größer als die Cree XM-L). Luminus bezeichnet seine Chiptechnologie als PhlatLight. Die Anordnung der die emittierenden Streifen flankiernden nicht emittierenen Bereiche ist ähnlich eng wie bei der Cree XM-L:





Die Bilder zeigen auch daß die aufgebrachte Konversionsschicht bei Cree gleichmäßiger ausgeführt ist als bei der Luminus. Das egalisiert sich aber sehr schnell wenn man die LEDs bei höheren Strömen betreibt (> 15mA). Ronalds Bilder zeigen, das die Ausleuchtung auch mit der Luminus absolut gleichmäßig ist. Dass die Luminus eigentlich nicht für Ströme unter 1 A vorgesehen ist kann man dem Datenblatt entnehmen. Es ist richtig, dass deshalb einige Exemplare mit linear Treibern Probleme haben, wenn der Strom geringer als 1 A ist. Glücklicherweise waren es bei mir bisher nur einige aber es ist korrekt: für Linearbetrieb muss man Luminus LEDs selektieren.

Ob man tatsächlich 3 A für DIK, Ph, DF oder andere lichtschluckende Verfahren benötigt, lasse ich dahingestellt. Mit 1 bis max 1,5 A hat man bei der Cree XM-L und der Luminus Licht im Überfluss und die thermische Belastung hält sich da noch in Grenzen, was dem Kühldesign entgegenkommt. Im gezeigten Aufbau für das Orthoplan Lampenhaus könnte man für LED Ströme jenseits der 1,5 A auf den Stiftkühlkörper ohne weiteres einen Kleinlüfter aufsetzen - mit den bekannten Nachteilen: Geräuschentwicklung und ggf Vibrationen. Ich habe bewußt darauf verzichtet.

Grüße

Stephan Hiller

Ronald Schulte

Stephan,

Danke für deine weitere Erklärungen.

ZitatRonald wird bestätigen, dass seine Luminus LED praktisch "flackerfrei" vollständig gedimmt werden kann.

Das kann ich auch Bestätigen. Ich kann die LED so weit wegdrehen das fast kein Licht mehr zu sehen ist und alles flackerfrei.
Auch konnte ich heuteabend mal probieren wie es funktioniert mit Phasekontrast und Dunkelfeld.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

reblaus

Hallo Stefan -

danke für die schöne Dokumentation -

Du hast recht! (was geht mich mein saudummes Geschwätz von gestern an?).

Ich hatte zum Vergleich ein Original-Hiller-linear (1 A), die schnelle und winzige Schaltung von "Bastian" (PWM im MHz-Bereich, 2,2 A), niederfrequenter PWM mit Ohmschem Heizkörper (700 mA/3 A) und ein Primitivmodell mit Leistungs-Poti und -Widerständen (1-2 A).

Das Problem lag tatsächlich bei allen Stromversorgungstypen an den verwendeten Potis, die in dem winzigen Grenzbereich von einigen mA nicht präzis und vor allem nicht dauerhaft konstant einzustellen waren. Natürlich gab es bei den LEDs durch deren erwähnte Fertigungsstreuung auch einige Ausreißer, aber mit geduldigem Fummeln und Klopfen am Poti konnte ich tatsächlich bei allen Stromversorgungen und LED-Typen ein konstantes "Glimmen" bei Minimalstrom hinkriegen, bei den Primitivmodellen mit Widerstandsbegrenzung eben nicht sehr lange.


Viele Grüße

Rolf



klausLM

Moin,
für solche Fälle gibt es auch Mehrgang-Potentiometer.
Es gibt da 3-gang, 5-gang und 10-gang Potis.  Und auch Knöpfe dazu.  Oder Stufenschalter + Poti.
Für Mehrgang-Potis gibt es diverse Bezugsquellen. Z.B. die Fa. Conrad: conrad.de , W-E Elektronik: WE-shop.eu oder Henri Elektronik: henri.de.

Gruß
Klaus

reblaus

Hallo Klaus -

Mehrgangpotis sind mir zwar geläufig, (vielleicht täte es ja auch ein logarithmischer Poti ?) aber in Abwägung von Aufwand und Bedarf belasse ich es lieber bei dem einklappbaren Graufilter. Außerdem geht ja Stephans Anlge offensichtlich auch im unteren Grenzbereich.

Viele Grüße

Rolf

the_playstation

Hallo.
Thema Poti: Es gibt z.B. zwei weitere Möglichkeiten.
1.) Ein Kondensator paralell zum Poti (Ein Ende zum Mittenabgriff)
2.) Ein besseres Poti mit mehreren Schleifern.
Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.