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Swift Field Master 31

Begonnen von Urs 123, November 25, 2015, 21:32:01 NACHMITTAGS

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Urs 123

Hallo zusammen,
ich habe kürzlich ein Swift Field Master 31 erwerben können. Es ist wirklich ein hübsches kleines Teil, das einen schon den nächsten Frühling mit seinen Spaziergängen herbeisehnen lässt. Doch nun zu meinem Problem. Das Mikroskop ist werkseits mit einem 4x, 10x und einem 40x Objektiv bestückt (so die Gravuren, doch sind das wirklich oo Objektive?). Das 4x und das 10x-Objektiv zu betreiben ist kein Problem; das 40x besitzt jedoch einen sehr kurzen Arbeitsabstand von ca. 0,6 mm. Für ein Inversmikroskop, wie es das FM31 ist, finde ich das ein recht mutiges Konzept. Kurz und gut: Ich kann mit dem 40x in den Objektträger hineinschauen, aber nicht hindurchsehen...
Meine erste Idee das Problem zu beheben war, einen Objektivsatz zu finden, der grössere Arbeitsdistanzen bietet. Aber hier dürfte ich auf Grund laufen: Die Abgleichlänge beträgt zwar ca. 37 mm, was Hoffnungen aufkeimen lässt; aber das Gewinde... Ich habe nur grob gemessen – der Durchmesser beträgt ca. 10mm, was sicher schon exotisch ist, was aber die Steigung betrifft, kann ich keine Aussage machen. Und schliesslich ist Swift meines Wissens eine amerikanische Firma (also sind nicht unbedingt metrische Gepflogenheiten zu erwarten). Weiss jemand näheres zu den technischen Spezifikationen dieses Mikroskops?
Meine zweite Idee ging dahin, Objektträger zu finden, die dünner sind als die normalen. Ideal wären 0,4mm starke Objektträger. Das gäbe wohl noch ausreichend Stabilität und doch genügend Raum zum Feinjustieren. Gibt es so etwas? Und wenn ja, wo? Oder ist jetzt wieder einmal der Heimwerker gefragt, der Lust und Freude hat, in die Objektträgerindustrie einzusteigen – und der einen Glasproduzenten findet, der ein geeignetes Glas produziert und liefern kann? Oder aber stehe ich ganz einfach total auf dem Schlauch und erkenne nicht, wozu man ein Objektiv mit einem Arbeitsabstand von ca. 0,6 mm an einem Inversmikroskop einsetzen kann?
Ratlose Grüsse
Urs

A. Büschlen

Hallo Urs,

Ich melde mich zu deinem Swift 31 per PN.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Werner

Hallo Urs!

Bei meinem FM31 war ein Alublech mit 13-mm-Bohrung (1/2") vorhanden. Da habe ich ein Deckglas mit Vaseline druntergeklebt, mit Tümpelwasser aufgefüllt und ein weiteres Deckglas zu 7/8 aufgelegt (Luftzutritt). Somit ist ein Objektträger mit 0,17 mm Stärke entstanden.
Durch die Vaseline ist alles zerleg- und reinigbar.
Fertige Präparate muß man auch mit Deckglas nach unten auflegen, sonst sieht man nichts scharf.
Denke auch daran, das Okularrohr rauszuziehen und zu verriegeln, damit die Abgleichlänge stimmt.

Ich vermute, daß Dir Arnold Unterlagen gemailt hat, sonst könnte ich auch aushelfen.

Gruß   -   Werner

Hugo Halfmann

Hallo Urs,

das von Dir beschriebene Problem existiert bei jedem Inversmikroskop.
Für solche Zwecke würde ich mir eine Planktonkammer basteln.
Die einfachste Variante wäre ein zwischen 2 und 5 mm dickes Stück Kunststoffplatte (Plexiglasreste o.ä.) mit gebohrtem Loch und einem auf der Unterseite angeklebten Deckglas. Ich nehme zum Ankleben Neo-Fermit, das wird nie fest und schmiert nicht so wie Vaseline. An warmen Tagen verflüssigt die sich regelrecht.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Oecoprotonucli

Hallo Urs,

mir fiel bei Deiner Frage auch gleich ein, was Werner bereits geschrieben hat, daher hier noch mal nach dem Motto "doppelt hält besser":

Zitat von: Werner in November 25, 2015, 22:03:33 NACHMITTAGS
Fertige Präparate muß man auch mit Deckglas nach unten auflegen, sonst sieht man nichts scharf.

Sofern es kein Spezialobjektiv ist, muss das Deckglas natürlich immer zum Objektiv zeigen.

Das musst Du natürlich auch mit Tümpelpräparaten machen, und wenn die Wasserschicht nicht zu dick ist, hält es auch (oder mit Vaseline ankleben, wie ebenfalls beschrieben). Ansonsten brauchst Du dann eine Art Planktonkammer, wie von Hugo beschrieben.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

spectator

Hallo Urs,

auch ich benutze ( gelegentlich ) das kleine SWIFT FM31.
Fürs Tümpeln habe ich mir wie beschrieben kleine Plankton- Kammern mit Deckglas unten gebaut ( es gibt Deckgläser mit den Abmessungen 24 x 50mm, dazu den passenden "Objektträger" aus Kunststoff mit Loch ).

Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit:
Früher gab es Rahmen für Diapositive 5 x 5 cm mit Gläsern, meist mit einem etwas dickeren und einem dünneren Glas.
Und diese dünneren Glasscheibchen eignen sich hervorragend als dünne OT für das FM31, in der herkömmlichen Anordnung "Deckglas oben".
Zudem lassen sie sich auch besser von Hand verschieben als die normalgroßen OT.
Da man das FM31 wie gesagt "im Feld" benutzt, und dort ja keine Dauerpräparate anschaut, hat sich diese Art von OT durchaus bewährt.

Frag mich aber bitte nicht, wo man heute noch solche Diarähmchen herkriegt - ich hatte einfach alte Dias aussortiert und "geschlachtet".

Viele Grüße

Helmut
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

Oecoprotonucli

Zitat von: spectator in November 26, 2015, 12:43:04 NACHMITTAGS
Frag mich aber bitte nicht, wo man heute noch solche Diarähmchen herkriegt - ich hatte einfach alte Dias aussortiert und "geschlachtet".

Hallo, der Gebrauchtmarkt sollte noch Massen davon zum Spottpreis hergeben. Aber Vorsicht: Keine Anti-Newton-Gläser nehmen, die sind gewissermaßen mattiert.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Urs 123

Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich mich für die Tipps bedanken.
Herzlich
Urs