Unbekannte Stemilinse Zeiss Opton

Begonnen von Klaus Herrmann, Dezember 02, 2015, 10:04:31 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo Zeiss-Kenner!

Natürlich ist das eine (Vorsatz-?)Linse für ein Stemi. Wenn ich mich richtig erinnere ist Opton ein Zeiss-Label extra für den Ostblock zu Zeiten des kalten Krieges?

Die Frage ist: für welches Stemi ist dieser Vorsatz gemacht?

Sachdienliche Hinweise sind willkommen!




Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

Hallo,

habe gerade gegoogelt und bin wieder hier gelandet:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1452.15

soweit also ganz toll, jetzt muss ich die Frage neu formulieren: kann mir jemand sagen für welches Stemi das Teil denn nun gemacht ist und ist es komparibel zu den Stemis  I bis IV die Unter dem Hauptobjektiv eine Ringschwalbe tragen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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TPL

#2
Hallo Klaus,

Das ist die 2x-Vorsatzlinse zum schwarzen Stemi, das Zeiss zunächst (ab Ende der 1940er Jahre) unter dem Namen Opton, später (ab ca. 1953) Zeiss-Opton und zuletzt Carl Zeiss angeboten hat. Es war das erste Mikroskop überhaupt, das in Oberkochen produziert wurde. Zu der Vorsatzlinse gehörte eine Vorrichtung, mit der das Säulenstativ des Stemis schnell zwischen den beiden Anschlägen für die Verwendung mit und ohne Verwendung der Linse hin und hergeschoben werden konnte. Die Vorrichtung ist nicht zwingend erforderlich, aber eine nette Arbeitserleichterung, da die Arbeitsabstände stark unterschiedlich sind.

Opton stand für OPTische Werke OberkocheN und der Verzicht auf die Verwendung des Namens Zeiss sollte zunächst einen offenen Konflikt mit den Jenensern verhindern. Anfang der 1950er Jahre eskalierte die Situation aber und Zeiss-West wurde auf einmal ziemlich forsch mit seinen Namensrechten (und dem Anspruch auf den Sitz der Carl Zeiss-Stiftung). Der Name OPTON wurde nach dem großen, gerichtlichen Namensrechte-Streit (den Zeiss-West verlor!), Anfang der 1970er Jahre, für die Bezeichnung von Geräten wiederbelebt, die in die Länder des Warschauer Paktes, in die Volksrepublik China und in die Commonwealth-Länder exportiert wurden. Zeiss-Jena musste danach seine Geräte für "West-Länder" mit "aus Jena" gravieren.

Viele Grüße
Thomas

Klaus Herrmann

Danke Thomas,

du hast ja auch schon in dem alten Beitrag Entscheidendes gesagt. Meine Frage: gibt es Bilder von dem Stemi und dieser Zusatzeinrichtung?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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TPL

Hallo Klaus,

auf Anhieb habe ich nur dieses gefunden. Aber in einem anderen Beitrag von Dir (!) war es auch schon einmal auf einem Prospekt zu sehen.

Gruß
Thomas

Klaus Herrmann

Danke Thomas,

man sieht es gibt nix Neues - alles war schon mal da! :D Der Gleittisch muss noch in einer Kiste liegen. Man soll doch nichts wegwerfen - über die Jahre hat man dann plötzlich ein komplettes Mikroskop zusammen.
Bei der Geschwindigkeit dauert es aber noch ca 50 Jahre, bis es komplett ist! Das Stemi dürfte ja sicher selten sein, weil nicht lange gebaut.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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TPL

Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 02, 2015, 11:27:17 VORMITTAG(...) Das Stemi dürfte ja sicher selten sein, weil nicht lange gebaut.

...kommt immer drauf an, welche Maßstäbe man anlegt: das schwarze Stemi wurde meines Wissens von den späten 1940ern bis in die frühen 1960er gebaut. Gemessen an heutigen "Produktzyklen" ist das wohl eine halbe Ewigkeit...