Schalenamöbe aus dem Plankton des Mains

Begonnen von RainerTeubner, Februar 05, 2016, 22:22:31 NACHMITTAGS

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RainerTeubner

Hallo,

zum heutigen Mikroskopiker-Treffen nach Darmstadt habe ich eine Probe Mainwasser mitgebracht. Die Probe ist mit einem Planktonnetz mit 60 Mikrometer Maschenweite gefischt. Da der Main zur Zeit einen leicht erhöhten Wasserstand hat, findet sich in der Probe jede Menge mineralisches Feinmaterial.

Ein paar Schalenamöben waren auch zu sehen.

Die Amöbe hat eine Länge von ca. 80 Mikrometer, photographiert wurde mit den GF-PlanAchromat 40/0,65 am Jenaval. Die Aufnahme stellt einen Stapel aus 70 Einzelaufnahmen dar, gestapelt wurde mit picolay. Der Rest der Bildbearbeitung (Beschneiden, skalieren, Kontrastspreizung, entsättigen, unscharf maskieren und Hintergrund putzen) wurde mit gimp vorgenommen.



Viel Spaß beim Ansehen!

Rainer


Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

anne

Lieber Rainer,

schönes Bild, diese Amöben sind garnicht so einfach sauber abzulichten.

lg
anne

vbandke

Guten Tag, Rainer,


und Du bist Dir ganz sicher, dass es sich nicht um einen Lampion zum Chinesischen Neujahrsfest handelt??  (Duck und weg ....)


Im Ernst, gut abgelichtet das "Ding".  Sieht aus wie der Helm einer Gitterwanze, nur natürlich viiiiiiel kleiner


Mit besten Grüßen


Volker
P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

the_playstation

Hallo Reiner.
Ein sehr sauberes Bild. Meine waren bisher immer ziemlich dreckig. Wie hast Du Sie vorbereitet,gereinigt, ...? Oder nachträglich digital geputzt?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

RainerTeubner

Hallo,

die Schalenamöben in der Planktonprobe waren fast alle so freundlich, sich von dem überreichlich vorhandenen Detritus fernzuhalten. Das war schon auffällig, die lebenden Diatomeen in der Probe bewegten sich dagegen immer vorwiegend im "Dickicht" und waren nicht so einfach zu photographieren, geschweige denn zu stapeln.

Etwas geputzt ist das Bild natürlich auch, aber die Oberfäche der Schalenamöbe war schon so sauber. Die Bilder von Schalenamöben mit verschmutzter Schale sind nicht so gut.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Gerd Schmahl

Hallo Rainer und Jorrit,
es ist sicher ein Unterschied, ob man die Schalenamäben aus dem Bodenschlamm oder aus Algenmatten fischt (wo sie zu Hause sind) oder aus dem Plankton eines gut aufgewirbelten Flusses, wo sie sich nicht freiwillig befinden. Bei der Planktonvariante sind sie ja schon schön durchgespült ;D
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

WinfriedK

#6
Hallo Rainer,

mich tät zum Vergleich ein total UNbearbeitetes Foto aus der Mitte des Stapels / ( der dicksten Stelle der Amöbe) und aus dem obersten Drittel interessieren.

Winfried

RainerTeubner

Hallo Winfried,

hier nun das möglichst unbearbeitetes Bild der Schalenamöbe:

[/URL]

Einige Bearbeitungsschritte mußte ich vornehmen: Beschneiden und skalieren, sonst hätt das Bild nicht ins Forum gepaßt.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

WinfriedK

Hallo Rainer,

jetzt habe ich eine Idee, was mit Stacken und "Klarspülen" rauszuholen ist.

Danke, Winfried


RainerTeubner

Hallo,

hier eine weitere Schalenamöbe, vermutlich eine Difflugia-Art, aus der Planktonprobe des Mains:





Phototechnik und Bildbearbeitung wie vorstehend beschrieben.

Links oben auf dem Bild entweder ein Bruchstück einer Trachee eines Insekts oder eine Trachee einer Pflanze. Da in der Probe viele Stücke von Insekten herumschwimmen, tendiere ich eher zur Trachee eines Insekts.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Sphagnum


RainerTeubner

Hallo Sphagnum,

vielen Dank für die Bestimmung.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Martin Schneider

Hallo Rainer,
Ich halte beide abgebildeten Arten für Difflugia-Arten auf Grund der ausgepägten Struktur der Schale. Bei der ersten spricht der gewellte Pseudostomrand und bei der zweiten der zusätzliche Enddorn gegen Argynnia dentistoma (wie sie heute heißt). Es gib zwei oder drei Difflugia-Arten, die häufiger im Plankton-Porben auftauchen.
Auf der Webseite von Ferry findest Du weitere Abbildungen und Bestimmungsschlüssel, hier der Link zu A. dentistoma: http://www.arcella.nl/argynnia-dentistoma
Viele Grüße
Martin

Monsti

Servus,

auch ich denke, dass es sich in beiden Fällen um Difflugia-Arten handelt, bei Nr. 2 evtl. um D. elegans, falls das Schwänzchen zur Schale gehört. Argynnia dentistoma sieht völlig anders aus.

Herzliche Grüße
Angie

Sphagnum

Hallo Angie,
stelle eine Nebela ( Argynnia) dentistoma mit einem Bild oder einer Zeichnung einmal vor. Wie schaut sie nach Deiner Meinung aus ? Was spricht gegen eine N.dentistoma? Auf welche Bestimmungsmerkmale kommt es an ? Dimensionen?. Auf welche Difflugia Art schließt Du? Für Deine Bemühungen vielen Dank.

Sphagnum