Kaufberatung (Garten-)Mikroskop für (Nativ-)Pflanzen-Präparate

Begonnen von laborratte, Februar 10, 2016, 13:17:17 NACHMITTAGS

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Oecoprotonucli

#15
Zitat von: laborratte in März 04, 2016, 07:41:27 VORMITTAG
Hier habe noch mal eine richtig schöne DAU-Frage an Euch: Kann man die Leitz-Okulare der 160 mm-Ära an Leitz-Mikroskopen der 170 mm-Ära problemlos verwenden, wenn jeweils Objektive mit 45 mm Abgleichlänge benutzt werden ?

Hallo Stefan,

das ist keine dumme Frage (DAU = dümmster anzunehmender User), lass Dich hier nicht zu sehr einschüchtern. Nur eine Wiederholungsfrage intelligenter Leitz-Interessenten. Die Zusammenfassung lautet, dass Du die 45 mm AGL-Objektive wohl ohne größere Probleme beide verwenden kannst. Ob Du beim Mischen an einem Mikroskop kleine Unterschiede bekommst, kann ich im Moment nicht sagen. Hier ein paar ältere Beiträge des Forums:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16145.msg124453#msg124453

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2868.0

Außerdem gibt es da eine Leitz-Mitteilung, wobei ich aber gerade keinen Link habe.

Wenn Leitz nicht aus dem Rennen ist, musst Du immer schön auf Kleinigkeiten achten, denn es gibt eine "gewisse Variabilität" bei Leitz... Z.B. ist ein SM-Lux nicht immer gleich SM-Lux - da gibt es z.B. welche mit festem und mit Wechselkondensor (wobei letztere natürlich die "gehobene" Variante darstellen).

Viel Erfolg

Sebastian

P.S.: Ob mein eigenes SM-Lux-Stativ nun für 160 oder 170 mm Tubusl. konstruiert ist, weiß ich bis heute selbst nicht. Ich verwende 170 mm Objektive und auch die älteren Okulare und "ich sehe ein Bild". Ob es schon das beste ist, weiß ich nicht, ich sollte mir mal 160er Okulare besorgen oder ausleihen und vergleichen...
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

laborratte

#16
Hallo,

Zitat von: koestlfr in März 04, 2016, 08:58:37 VORMITTAG

Du kannst die "nativen" Schnitte auch direkt in Glyzerin überführen, das hat den Vorteil, dass die Schnitte länger "frisch" bleiben.

Danke für den Hinweis, bringt mich vielleicht weiter, im Moment bin ich aber noch auf Mikroskop-Suche.

Und noch was: ich habe zwar keine Ahnung von Deiner Färbung, aber ich bin von Deiner Aufnahme doch sehr beeindruckt, würde ich mich damit direkt bei GEO bewerben. Welche Schichtdicke hat denn das Präparat und mit welchem Mikrotom hast Du das geschnitten ?


Zitat von: Oecoprotonucli in März 04, 2016, 09:06:30 VORMITTAG

Die Zusammenfassung lautet, dass Du die 45 mm AGL-Objektive wohl ohne größere Probleme beide verwenden kannst. Hier ein paar ältere Beiträge des Forums:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16145.msg124453#msg124453

Danke für den Link. Mir geht es hier um die Okulare: Wie macht sich ein neueres Leitz-Okular (10mm Abgleichlänge) an einem älteren Leitz-Tubus (170mm) ?
Dazu darf ich mal Klaus Henkel zitieren: "Nicht ohne optische Verluste. Die Bildverschlechterung ist bei stärkeren Objektiven bemerkbar bis drastisch. Das hängt auch von der Art der Präparate ab. Der Unterschied von 8 mm bei der Okularabgleichlänge ist schon sehr beträchtlich."

Ich hatte nämlich die Coolpix-Periplan(Brille)-Adaption angedacht, auch an einem 170mm-Leitz. Im Mikrofoto werden die Bildfehler ja noch deutlicher. Also ist das für ältere Leitz (170mm) wohl schlechter als eine B-Lösung.
Oder gibt es die Brillenträger-Okulare mit Gewinde (für Augenmuschel) schon in der 170mm-Ära mit 18mm-Okularabgleichlänge ? Meines Wissens nicht.

Gruss Stefan


koestlfr

#17
Hallo Stefan!

Der Schnitt der Platane (Spross quer) wurde mit einem Reichert OM-E angefertigt, er ist 25µm dünn und ungefärbt -> Primärfluoreszenz. Das heisst in diesem Fall Auflicht bei 365nm.

Liebe Grüße und Danke für das Lob
Franz
Liebe Grüße
Franz

Peter V.

#18
Hallo Stefan,

schau mal hier:

http://www.science-info.net/docs/leitz/Leitz-160mm-Memo.pdf

Aber: Grau ist alle Theorie. Ich habe die Coolpix mit Periplan schon für Fotos an allen möglichen Mikroskoppen eingesetzt, Leitz 170 mm, Leitz 160 mm, Zeiss, ja, sogar Leica unendlich. Allerdings hat mich dabei Parfokalität nicht interessiert, um das Bild auf der Coolpix scharf zu bekommen, habe ich schlicht über den Coolpix-Monitor bzw. einen externen TV-Monitor fokussiert. Wenn man nicht ständig fototgrafiert, ist das durchaus praktikabel.
Was nun die Bildfehler betrifft: Puristen werden sich bei meiner obigen Aussage natürlich mit Grausen abwenden. In den meisten Fällen sind aber in der mikroskopischen Praxis diese Bildfehler eher gering, speziell bei gefärbten Schnitten. Auch beim Tümpeln sind sie nicht so dramatisch. Bei Diatomeen machen sie sich sicher deutlich bemerkbar. Und für das Hobby der Objektmikrometerfotografie sind diese "unpassenden" Kombinationen natürlich alle ungeeignet  ;) Allerdings ist die Coolpix/Periplan-Lösung sicher nicht mehr so ganz zeitgemäß.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dypsis

Zitat von: Peter V. in März 09, 2016, 07:48:43 VORMITTAG
Allerdings ist die Coolpix/Periplan-Lösung sicher nicht mehr so ganz zeitgemäß.




... "zeitgemäß" bezieht sich auf was?

Herzliche Grüße
Thomas
Ich bevorzuge das forumsübliche Du!

Klaus Herrmann

Hallo Franz,

dein Platanenschnitt ist sehr schön. Eine Frage welchen Filterblock hast du verwendet? Den WU?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

koestlfr

Hallo Klaus!

Danke für dein Lob und ja, es ist der WU2!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Peter V.

#22
Lieber Thomas,

Zitat von: Dypsis in März 09, 2016, 09:09:25 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in März 09, 2016, 07:48:43 VORMITTAG
Allerdings ist die Coolpix/Periplan-Lösung sicher nicht mehr so ganz zeitgemäß.




... "zeitgemäß" bezieht sich auf was?

Herzliche Grüße
Thomas

auf das Jahr 2016. Was sonst?  ;)

Im Ernst: Es bezieht sich auf einige Punkte, speziell die "Erwartungen" heutiger Nutzer. Aber fangen wir mal an:

Verfügbarkeit: Geeignete Coolpixe gibt es schon nur noch gebraucht auf Ebay. Die Kameras sind ja mittlerweile 15 oder mehr Jahre alt und vermutlich oft sehr abgerödelt.
Handhabung: Eine Fokussierung ist auf dem Coolpix-Monitor nur schlecht möglich. Ok, es geht - aber nicht wirklich gut. Mit einem angeschlossenen kleinen TV-Bildschirm etc. ist das natürlich kein Problem.
Coolpix-Ringe: Gibt es mehr oder weniger bei allen Coolpixen, die für diese Art der Adaption in Frage kommen (990,995, 4500). Zwar nur bei hochaperturigen Objektiven, also praktisch beim 100er, vielleicht auch schon beim 60/63er. Es muss jeder für sich entscheiden, ob die ihn stören.

Der Charme der Adaption liegt sicher in der Einfachheit. Periplan aufschrauben und "gut is'". Das kann eben auch jeder Mikroskopiker ohne jedwedes Bastelgeschick.

Ich persönlich arbeite immer noch gerne damit, weil ich sie halt - da es keine spezielle Adaption ist - von Mikroskop zu Mikroskop tragen kann und auch einfach in die Okularstutzen eines Binos hineinstecken kann. Állerdings brauche ICH immer einen TV-Monitor in der Nähe und zwei Kabel (Stromkabel für die Kamera, Videokabel zum Monitor). Aber da gibt es heutzutage ja oft schon die Alternative einer einfach an ein Brilenträgerokular freihändig gehaltenen Smartphonekamera.

Wenn Stefan jemals ein Mikroskop haben wird  ;), kann ich ihm gegen Portoersatz gerne eine Coolpix mit Periplan zum Testen überlassen (die er dann auf ggf. behalten kann, wenn ihm die Lösung gefällt - allerdings nicht nur gegen Portoeratz  ;))
Aber ich fürchte, vom Erwerb eines Mikroskop sind wir noch einige Postings entfernt.... :D

Herzliche Grüße
Peter
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Dypsis

#23
Hallo Peter,

wann hast Du denn das letzte Mal nach "Coolpix" gegoogelt?  :D

Du hast wahrscheinlich explizit von der ursprünglichen, klassischen Adaption gesprochen, also direkt an das Okular geschraubt. Doch man kann auch die neuen Coolpixe adaptieren, auch an die Okulare mit Gewinde. Doch ist das dann nicht mehr die olle Coolpixadaption die Du meintest (nur eben etwas zu verallgemeinert).

Ist jetzt fast schade um die ausführliche Antwort von Dir, ich hätte mich vielleicht doch nicht so kurz fassen sollen (oder vielleicht gar nicht nachhaken, denn erst jetzt lese ich den ganzen Thread und da war eigentlich klar, dass die von Dir angesprochene Adaption gemeint war).

Herzliche Grüße
Thomas
Ich bevorzuge das forumsübliche Du!

Peter V.

Lieber Thomas,

so ist es! Es bezog sich klar auf die "alte" einfache, adapterlose Coolpix-Adaption, bei der das Gewinde-Periplan direkt in das zufällig genau so dimensionierte Filtergewinde bestimmter alte Modelle* passte und zufälligerweise auch noch Austrittspupille des Okulars und Eintrittspupille des Kameraobejektivs übereinstimmten. Wenn nur jede Adaption so einfach wäre..... :-\

*(Coolpix 950, 990, 995 und 4500).

Herzliche Grüße
Peter
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koestlfr

Lieber Peter,

es gibt doch auch Adaptionen, die VIEL einfacher sind....direkte Projektion aus dem Trio auf den Chip......parfokal und extrem preiswert!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

laborratte

Hallo,

Zitat von: koestlfr in März 09, 2016, 07:11:56 VORMITTAG

....ungefärbt -> Primärfluoreszenz. Das heisst in diesem Fall Auflicht bei 365nm.

War doch sehr erstaunt, als ich das gelesen habe. Das wird vielleicht eine weiteres meiner Fernziele. Z.B. Zellwände lassen sich ja kaum schöner darstellen. (Ich weiss nicht, ob ich das jetzt richtig formuliere, aber ich meine gelesen zu haben, dass sich mit Fluoreszenz eine höhere Auflösung erzielen lässt.)
Gehe ich recht in der Annahme, dass sich ähnliche Bild-Ergebnisse auch mit einem 40er-Objektiv erzielen lassen ?

Zitat von: Peter V. in März 09, 2016, 07:48:43 VORMITTAG

Ich habe die Coolpix mit Periplan schon für Fotos an allen möglichen Mikroskoppen eingesetzt, Leitz 170 mm, Leitz 160 mm, Zeiss, ja, sogar Leica unendlich.....Was nun die Bildfehler betrifft: Puristen werden sich bei meiner obigen Aussage natürlich mit Grausen abwenden. In den meisten Fällen sind aber in der mikroskopischen Praxis diese Bildfehler eher gering, speziell bei gefärbten Schnitten.

O.K., das freut mich zu hören, dann lohnt lohnt sich in jedem Fall ein Versuch, je nach Einzelfall.

Zitat von: Peter V. in März 09, 2016, 09:53:00 VORMITTAG

Wenn Stefan jemals ein Mikroskop haben wird  ;), kann ich ihm gegen Portoersatz gerne eine Coolpix mit Periplan zum Testen überlassen (die er dann auf ggf. behalten kann, wenn ihm die Lösung gefällt - allerdings nicht nur gegen Portoeratz  ;))

Dein Angebot werde ich vielleicht dankend in Anspruch nehmen, würde Dich deshalb nochmal anschreiben, bei Gelegenheit.

Zitat von: koestlfr in März 09, 2016, 12:47:27 NACHMITTAGS

es gibt doch auch Adaptionen, die VIEL einfacher sind
Also für "VIEL einfacher" bin ich immer empfänglich.

Zitat von: koestlfr in März 09, 2016, 12:47:27 NACHMITTAGS

....direkte Projektion aus dem Trio auf den Chip......parfokal und extrem preiswert!

Klingt gut, interessiert mich, habe vielleicht bald ein Laborlux 12 mit Trinokulartubus. Hast Du eventuell ein Beispiel einer solchen einfachen Adaption für mich ?

Vielen Dank an alle !
Gruss Stefan

koestlfr

Hallo Stefan!

Das ist meine Wild-Reise-Fotoadaption.....direkt auf den Chip der Nikon 1. Nachteil, nicht absolut plane Projektion.



Liebe Grüße
Franz

PS: ich weiss, das Bild habe ich schon einmal gezeigt....
Liebe Grüße
Franz

laborratte

#28
Hallo wieder mal.

Zitat von: koestlfr in März 12, 2016, 17:08:20 NACHMITTAGS

Das ist meine Wild-Reise-Fotoadaption.....direkt auf den Chip der Nikon 1. Nachteil, nicht absolut plane Projektion.

Hallo Franz, ob ich das als viel einfacher empfinden soll, weiss ich noch nicht. Jedoch würden zumindest die Coolpix-Ringe entfallen. Ist da eigentlich noch irgendeine Optik im dritten Tubus verbaut, z.B. ein Projektiv ?

Also, wie schon in meiner Vorstellung zu lesen, bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Laborlux 12. Habe ich relativ günstig bekommen, mit Trinokulartubus und EF-Objektiven. Bin bisher sehr zufrieden damit. Mechanik ziemlich gut (nur kleine Mängel: Trieb für Objektträgerhalter hat geringes Spiel, ebenfalls stellenweise etwas schwergängig; obligatorischer geringer Wackelkontakt am Beleuchtungsregler kurz vor der höchsten Stufe), Optik stellt mich sehr zufrieden, die (evtl. sogar neuwertigen) EF-Objektive bilden nicht plan ab (in meinem Fall Sehfeldzahl 18), das war mir vorher bekannt und ist o.k. Dafür sind sie günstig und bilden vor allem scharf und kontrastreich ab (subjektiv, im Vergleich zu unseren Standards im Labor, vom 63/1,40-Objektiv mal abgesehen), so wie ich mir das gewünscht habe.

Dieses Mikroskop wird übrigens nicht im Garten stehen, keine Sorge.

Mit dem Beleuchtungsstahlengang habe ich aber Probleme. Ich kann nicht köhlern, genauer: die Leuchtfeldblende wird auf Präparateebene nicht scharf abgebildet, möglicherweise habe ich den falschen Kondensor. Dafür mache ich aber vielleicht ein neues Thema auf.

Parallel zum Kondensorproblem muss ich mit jetzt um Schnit(t)technik kümmern, bin kurz davor mir ein Handmikrotom mit Tischklammer bei Ehlert und Partner zu bestellen, danach muss ich mir Gedanken um Präparation und Färbung machen.

Also erstmal bis hierhin: Vielen Dank an alle !

Gruss Stefan